Wiesenburg: Perspektivwechsel mit Helga Holz

Wiesenburg. „Das hatte ich auch noch nicht, eine Ausstellung mit Tanzen eröffnen“, lachte Helga Holz. Inspiriert durch die Musik von Thomas Rottenbücher, der die Vernissage musikalisch mit wunderbarer Geigenmusik umrahmte, kam es zu einem spontanen Tanz von Alma Fichtner, Vorstandmitglied des Vereins „Alte Schule“ in Wiesenburg/Mark, und Helga Holz. Letztere hatte zu ihrer Ausstellungseröffnung mit dem Titel „Perspektivwechsel“ in die „Alte Schule“ eingeladen.

Es ist erst ihre zweite Einzelausstellung, sonst waren ihre Werke stets in Gruppenausstellungen zu sehen. Sichtlich überrascht und erfreut war Helga Holz über die zahlreichen Besucher. Und über ihren Laudator Carsten Tarrach, selbst künstlerisch als Bildhauer tätig, den ihr ein Zufallstreffen beim Einkaufen bescherte. „Ich bin gespannt, was Du so aus meinem Leben machst“, freute sie sich auf die Laudatio.

„Wege zum Perspektivwechsel“ betitelte Carsten Tarrach seine Ausführungen. Und bezeichnete Helga Holz als liebgewonnenen „Wossi“, einen Menschen mit Wessi-Wurzeln und Ossi-Blattwerk. Denn Helga Holz lebte als Kind in Hamburg. Schon ihr Vater, der als Lehrer auch Kunst unterrichtete, konnte sehr gut zeichnen. So ist das Talent wohl auch ein bisschen vererbt. Aber wie es früher so war, der Vater war gegen ein Kunststudium, was Helga Holz gern begonnen hätte. Also machte sie eine Lehre als Bauzeichner. Aber schon früh kam das kreative in ihr zum Vorschein.

Sie ging nach Zürich in ein Architektenhaus und arbeitete dort als Bauzeichnerin, ließ sich anregen und inspirieren. Sie besuchte erste Vorlesungen über Architektur und begann ein entsprechendes Studium. Mitten in das Hauptstudium platzen die 68er, die Sturm- und Drangzeit der damaligen Jugend und plötzlich stand alles in Frage. Helga Holz hat sich ihre Schritte immer selbst erkämpfen müssen, denn auch im Westen hatte man keinen glatten Lebenslauf. Durch den Auftrag als Sanierungsbeauftragte für Wiesenburg/Mark entdeckte sie die Zuneigung zum Landleben und zur Region. Ihre Liebe zur Aquarellmalereien und später zur Fotografie bestimmte ihr künstlerisches Schaffen. Helga Holz unternahm jährliche Malreisen. Bilder einer Reise nach Griechenland sind auch in der Ausstellung zu sehen. Sie organisierte öffentliche Veranstaltungen zur Vorbereitung des Kunstwanderweges in Wiesenburg/Mark und Künstlerwettbewerbe.

Seit 2014 hat Helga Holz ihren Lebensmittelpunkt im Fläming und ist dort bekannt für ihre künstlerische Tätigkeit. Fotografiert hat sie schon immer gern. Aber für professionelle Fotos fehlte ihr die passende Ausrüstung. Mit dem Erwerb einer Sony Alpha 6000 mit verschiedenen Objektiven konnte sie sich nun auch diesem Hobby ausführlicher widmen. Die Suche nach Motiven fällt ihr nicht schwer. Wo andere einfach nur einen Rosthaufen sehen, sieht Helga Holz einen versteckten Vogel darin, der  metallene Inhalt eines ausgebrannten Autoreifens ist für sie Kunst. Beeindruckt waren die Gäste über ihr Foto aus den Ruinen von Beelitz-Heilstätten. Das erinnerte Laudator Carsten Tarrach an das Buch „Die Welt ohne uns“ von Alan Weisman, in dem beschrieben wird, wie sich die Natur ohne uns Menschen nach und nach ihr Terrain zurück erobert. Das Foto mit den aus Ruinen wachsenden Bäumen zeigt erste Anzeichen davon. Helga Holz erklärte den Besuchern der Ausstellung gern ihre Motive und was sie darin sieht. Bei Interesse am Erwerb von Bildern Bildern kann man auf sie zugehen. Die Ausstellung selbst ist noch bis zum 22. September zu sehen. Und natürlich auch während der Aktion „48 Stunden Fläming“ am 08.09. von 11 bis 17 Uhr.

 

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