Naturparkzentrum in Raben: Paradies für Tomatenfreunde

Raben. Der größte Stolz eines Hobbygärtners ist es wohl, wenn aus selbst abgenommenen Samen im nächsten Jahr Gemüse, Obst und Blumen wachsen. Aber irgendwann funktioniert es nicht mehr, und es muss frisches Saatgut her. Deshalb sind die meisten auch immer wieder auf der Suche nach Sämereien. Auf dem Tomatentag im Naturparkzentrum in Raben am vergangenen Sonntag wurden sie fündig. Der Tag hat inzwischen Tradition, im Frühjahr gibt es Tomatenpflanzen zum Tauschen und Erwerben, im Herbst die Samen.

In diesem Jahr hat man in Raben auf dem Gelände Tomatenbeete angelegt. Das Wetter hat gepasst, wenn auch viel gegossen werden mussten. Dazu wurden wie in früheren Zeiten Tonblumentöpfe an den Pflanzen eingebuddelt. Durch das Loch im Blumentopf kann sich das Wasser über einen längeren Zeitraum verteilen. Ehe die ersten Besucher eintrafen, war Yvonne Lange aus Niemegk noch einmal mit der Gießkanne unterwegs. Insgesamt 26 Sorten haben die Angestellten des Naturparkvereins gepflanzt. Die Tomaten haben sich gut entwickelt und es gab und gibt eine reiche Ernte. Der Vorteil war, dass die Besucher sich die Früchte sowohl draußen, als auch auf bereit gestellten Tellern anschauen konnten, ehe sie sich die für sie interessanten Samen heraus suchten. So gab es neben alten Sorten auch merkwürdige Formen zu sehen. Wie die der Reisetomate. Die Früchte bestehen aus mehreren kleinen „Tomatchen“, die in der Mitte zusammen gewachsen sind. Man kann sie einzeln abbrechen, ohne die ganze Frucht zu beschädigen. Angeblich soll sie eine beliebte Verpflegung bei den tagelangen Fahrten mit der Transsibirischen Eisenbahn gewesen sein – deshalb also Reisetomate.

Auch Erika Sperfeld aus Raben kam mit einem Teller ihrer selbst angebauten Tomaten. Schon seit der Wende, also seit nunmehr 30 Jahren, baut sie ihre Tomaten selber an. „Überall, wo ich interessante Pflanzen gesehen habe, hab ich mir Samen abgenommen“, erzählt sie. So ist sie auch immer beim Tomatentag dabei um zu schauen, ob es etwas Neues gibt. Interesse rief ihre Luthertomate hervor. Diese wird von einer holländischen Firma in Gewächshäusern in Piesteritz in der Nähe von Wittenberg gezüchtet. Ob sie deshalb diesen Namen hat, weiß man nicht wirklich.

Viele Gäste des Tomatentages sind Wiederholungstäter, sie kommen jedes Jahr wieder. Aber auch neu Interessenten waren dort. „Wir waren froh, es gelesen zu haben“, so die meisten. Wie Marianne Kötzing aus Wiesenburg. Sie wollte sich schon öfter auf den Weg machen, aber an irgendetwas ist es immer gescheitert. Heute hat sie sich unter anderem ein Samentütchen der Sorte „German Gold“ ausgesucht. „Das Gewächshaus will schließlich gefüttert werden“, schmunzelt sie. Denn es ist gar nicht so einfach, die für sich passende Sorte zu finden. Marianne Kötzing erinnert sich, dass sie sich mal Tomatenpflanzen gekauft hatte, die ihr sehr gut gefallen haben. Leider hat sie die nie wieder gekriegt. Auch stellte sie fest, dass bei vielen Sorten, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, die Schale einfach immer härter wird. „Da spritzt beim Reinbeißen alles durch die Gegend“, meint sie.

Juliane Wittig und Heiko Bansen hatten derweil an Tisch alle Hände voll zu tun. Neben Erklärungen über die einzelnen Sorten gingen unzählige Samentütchen über den Tisch. Aber manchmal musste man die Besucher auch enttäuschen. Die Sorte „Indigo“ interessierte viele, leider gab es keinen Samen. „Indigo ist sehr geizig mit Samen“, erklärte Juliane Wittig. Aber vielleicht gibt sie ja noch ein paar her, denn die Samen sind auch auf zukünftigen Veranstaltungen in Raben erhältlich.

 

 

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