Möllensdorf. Bei einer Wanderung im Frühjahr hatten wir mitten im Wald die zahlreichen Buden entdeckt, an denen zum Teil noch Weihnachtsdekoration hing. Das Waldstückchen, das früher einmal Lucas Cranach gehört hatte, wird durch den Grieboer Bach zerschnitten. Jetzt wollen wir uns den – wie wir inzwischen wissen – weithin bekannten Weihnachtsmarkt ansehen.
Die Geschichte des Möllensdorfer Weihnachtsmarkt
Es ist immerhin bereits der 23. Entstanden ist der Markt aus einer Laune der deutschen Bürokratie heraus. Das nahegelegene Sägewerk durfte nach der Wende plötzlich sonntags keine Weihnachtsbäume mehr verkaufen. Nach dem Ladenschlußgesetz durften das nur noch Märkte. Was lag also näher, als einen Weihnachtsmarkt zu etablieren? Der besteht weiter, obwohl das alte Sägewerk inzwischen durch ein Möbelfachgeschäft ersetzt wurde.
1997 begann der Möllensdorfer Weihnachtsmarkt mit “nur” zwanzig Ständen. Heute sind es um die fünfzig Buden. Selbst der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt ließ sich schon sehen. Bis heute findet der Weihnachtsmarkt in Möllensdorf nicht an einem Tag wie anderswo statt, sondern an allen Adventswochenenden, jeweils von 12 bis 19 Uhr..
Das Angebot auf dem Möllensdorfer Weihnachtsmarkt
Zweifellos gehört der Möllensdorfer Weihnachtmarkt im Cranachschen Wald damit zu den größten Weihnachtsmärkten im Fläming überhaupt. Es gibt natürlich viel zu essen und zu trinken, Grünkohl mit Knacker, Fisch in vielen Variationen, Weihnachtswurst mit Sauerkraut, leckere Suppen aus der Löffelei, fritiertes Gemüse, neben Glühwein auch Glühbier… Selbstverständlich findet man auch noch letzte Weihnachtsgeschenke: Gewürze, Weihnachtsdekoration, Sticksachen, zahlreiche Honigsorten, Produkte der Zirbe und natürlich Spielsachen. Nur etwas mehr Kunsthandwerk wäre schön.
Auf die Kinder warten ein Karussell und eine Eisenbahn, die sie hoch über dem Grieboer Bach zum Spass haben einladen. Selbstverständlich gibt es auch einen Weihnachtsmann und ein Kulturprogramm.
Als wir am letzten Wochenende da sind, spielen die Jagdhornbläser aus Dietrichsdorf auf. Über die Lautsprecher in den Bäumen kann man das Programm gut verfolgen, egal, wo man sich auf dem Weihnachtsmarkt befindet. Am kommenden Sonnabend wird das Fanfarenorchester Wolfen auftreten, und am Sonntag spielen dann die Brachstedter Musikanten.
Die Atmosphäre auf dem Möllensdorfer Weihnachtsmarkt
Schon bei der Ankunft merkt man, dass hier etwas besonderes los ist. Auto um Auto fährt in den gerade einmal 175 Einwohner zählenden Ort ein. Mehrere große Parkplätze sind voll, doch irgendwie findet man immer noch – von zahlreichen Helfer unterstützt – ein Plätzchen.
Vom ehemaligen Sägewerk aus führt einen ein schöner Wanderweg zum hügeligen Gelände des Weihnachtsmarkts direkt an dem kurvenreich dahinplätchernden Grieboer Bach. Schon im Frühjahr ist das eine idyllische Landschaft. Nicht umsonst haben sich hier zahlreiche Erholungssuchende ihre Bungalows hingebaut.
Jetzt dekorieren die Besitzer der Bungalows diese weihnachtlich und unterstützen so das anheimelnde Flair des Marktes. Der Besucher kann auf den Waldwegen entlangschlendern, sich von dem Spiel der Lichter und der Musik einfangen lassen, und die Angebote an den Ständen ganz entspannt in Augenschein nehmen. Trotz der vielen Besucher entsteht nur selten Gedränge.
Besonders fallen die Märchenfiguren am Rande auf.
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