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Dahnsdorf: Linkenpolitikerin Anke Domscheit-Berg informierte sich im Julius Kühn-Institut

Dahnsdorf. Nach einem intensiven Gespräch in der Oberförsterei Lehnin führte ihre Sommertour die Linkenpolitikerin Anke Domscheidt-Berg nach Dahnsdorf auf das Versuchsfeld des Julius Kühn-Instituts (JKI). Dort warteten bereits der wissenschaftliche Leiter Jürgen Schwarz und sein Kollege Christian Barowszak mit einer negativen Nachricht auf sie:

„Sie sind zu spät gekommen. Auf dem Feld ist jetzt nicht viel mehr zu sehen als Mais, der trocken ist.“

Die Arbeit des JKI

Tatsächlich ragen vertreut über die Landschaft einsam einige rechteckige Maisfelder aus dem Boden. Das gesamte Versuchsfeld umfasst 38 Hektar. Ziel der Versuche ist es, die Bundesregierung bei Strategien im Pflanzenanbau und im Pflanzenschutz zu beraten. Außer mit Mais wird mit Sommergerste, Winterweizen, Kartoffeln, Winterroggen, Triticale, Erbsen und Lupinen experimentiert. Dabei werden, wie Schwarz betont, nur Dinge gemacht, „die Landwirte auch machen“. Eine Übertragung der Forschungsergebnisse in die Praxis bleibt immer im Blick.

Julius Kühn-Institut, Dahnsdorf, Versuchsfelder, mais
Versuchsfelder des Julius Kühn-Instituts in Dahnsdorf

Im Mittelpunkt der Arbeit des nach dem Agrarwissenschaftler Julius Kühn (1825-1919) benannten Instituts stehen Dauerfeldversuche, in denen verschiedene Strategien zum Pflanzenschutz verglichen, die Auswirkungen von Fruchtfolge, Düngung und Pflanzenschutz sowie der Ökologische Landbau untersucht werden sollen. Dazu werden auf den einzelnen Feldern verschiedene Methoden nebeneinander angewandt und die Ergebnisse verglichen. Es gibt Reihen mit Herbiziden, mit Herbiziden und Fungiziden sowie mit Herbiziden und Insektiziden. Parallel wird auch auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz verzichtet. Vor der Ernte müssen die Pflanzen auf vier mal 0,25 qm gezählt werden. Nach der Ernte wird der Ertrag gewogen, in der Regel gleich im Mähdrescher.

Klagende Wilschweine

Julius Kühn-Institut, Dahnsdorf, Anke Domscheidt-Berg
Jürgen Schwarz erklärt Anke Domscheidt-Berg die Arbeit seines Institutes

Zunächst lässt sich Domscheit-Berg in einer großen Scheune direkt am Feldrand über die Arbeit des Bundesforschungsinstitutes informieren. Besonders interessiert sie sich für den ökologischen Landbau. Recht bald kommt das Gespräch auch auf die Wildtiere der Region zu sprechen. Zwar haben Schwarz und Barowszak selbst noch keinen Wolf gesehen, aber seine Spuren. Gegen Wildschweine haben sie eine besondere Strategie. Wenn es dämmerig wird, schaltet ein lichtempfindlicher Sensor Lautsprecher an, aus denen Töne klagender Wildschweine ertönen. Bisher war diese Methode erfolgreich. Ansonsten wäre die Forschung auch kaum möglich.

Unkraut und Maschinen

„Und wie sieht es mit dem Unkraut aus“, will Domscheit-Berg wissen. Schwarz:

„Wenn wir beim Mais nicht machen hätten wir nur Unkraut. Das Unkraut wächst schneller und überwuchert den Mais.

Beim Roggen funktioniert das besser.“

Besonderes Interesse erregen bei Domscheidt-Berg die zahlreichen landwirtschaftlichen Maschinen in der großen, aufgeräumten Scheune. Ausführlich lässt sie sich von Barowszak eine Maisernte-Maschinen, die Unkraut-Untergrabe-Maschinen für die Maisfelder und Maschinen zu Legen und Anhäufeln von Kartoffeln erklären.

Julius Kühn-Institut, Dahnsdorf, Anke Domscheidt-Berg
Anke Domscheidt-Berg ist von den verschiedene landwirtschaftliche Maschinen beeindruckt, die ihr Christian Barowszak erklärt

Christian Barowszak, Julius Kühn-Institut, Dahnsdorf, Anke Domscheidt-BergMais wie in der Kindheit

Zum Abschluss bekam Domscheit-Berg aus einer nichttestrelevanten Reihe Mais einen Kolben geschenkt. Die Politikerin zeigt sich begeistert:

„Er ist ganz hellgelb und nicht erntereif, genauso hab ich ihn in meiner Kindheit roh gegessen, da schmeckt er süßlich und ist weich und saftig.“

Am folgenden Tag führte Domscheidt-Berg noch Gespräche mit derm Tourismusverband Fläming und dem Bürgermeister von Treuenbrietzen.

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