Lühnsdorf. Unter diesem Titel veröffentlichten Bärbel Kraemer und Fritz Moritz in den vergangenen sieben Jahren bereits drei Ortschroniken. Jetzt komplettiert ein vierter Band die Reihe.
Das druckfrisch erschiene 190 Seiten starke Buch widmeten die Autoren der Landwirtschaft – der Existenzgrundlage der Lühnsdorfer. Mit mehr als 90 Bildern wird die Thematik darin zugleich eindrucksvoll dokumentiert.
Am 25. Juni soll das Gemeinschaftswerk vorgestellt werden. Corona konform unter freiem Himmel neben dem neuen Feuerwehrgerätehaus. Bärbel Kraemer und Fritz Moritz hoffen auf viele Interessierte und im Anschluss auf spannende Gespräche.
Der geschichtliche Abriss rund um die Landwirtschaft beginnt in grauer Vorzeit und endet in der Gegenwart – u.a. umfassend die Separation, die individuelle Wirtschaft und die Gründung der ersten LPG.
Auch für dieses Buch hat Fritz Moritz unermüdlich in den Archiven geforscht und historische Dokumente akribisch aufgearbeitet. Während Bärbel Kraemer von der Geschichtswerkstatt Belzig e.V. die gesammelten Fakten, Berichte und Anekdoten für die Druckschrift zusammenstellte. In wertschätzender und vertrauensvoller Zusammenarbeit ist so ein hochinteressantes Buch entstanden, in dem auch der Straßen- und Wegebau thematisiert wird – seit eh und je ein Spagat zwischen Zwängen und Möglichkeiten. Fritz Moritz erklärt:
“Nach der Separation entstand ein völlig neues Wegesystem zwischen den Höfen und den Äckern. Dieses erfuhr eine ständig steigende Belastung, deren Ursache in der Beendigung der Dreifelderwirtschaft lag. In Verbindung mit der sich daraus entwickelnden Stallwirtschaft für Nutzvieh, resp. dem Anfall von Mist und Gülle, ergab sich eine neue Düngekonzeption in der Landwirtschaft. Die nun auf Mehrprodukt orientierte Landwirtschaft brauchte relativ stabile Wege, nicht nur vom und zum Acker, sondern auch zum nächstgelegenen Abgabepunkt der landwirtschaftlichen Erzeugnisse; in umgekehrter Richtung aber auch zum Bezug des nun in größerem Umfange industriell hergestellten Düngers. So wurden Straßen, die als Ortsverbindungen mit einer gewissen Wichtigkeit von den Gutsherren eingestuft und auch von den jeweiligen Kommunen, falls gemeinsame Interessenlagen berührt wurden, in Bearbeitung genommen. War in Preußen die Fronpflicht für den Bau und die Unterhaltung der Provinzialstraßen abgeschafft, bestand diese aber für die Kommune im erhaltenden Wegebau weiter. In Lühnsdorf war die Bauernschaft unabhängig von jedwedem Gutsherren, der einen Einfluss auf den Wege- und Straßenbau hätte ausüben können. Die dörfliche Gemeinschaft half sich selbst, auch wenn es manchmal zu Komplikationen kam.”
Buchvorstellung
Die Buchvorstellung “Lühnsdorf – Ein Dorf schreibt Geschichte” (Band 4) findet am
- Juni 2021, 19.00 Uhr, am Feuerwehrgerätehaus statt.
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