Naturparkzentrum Hoher fläming

Neue Ausstellung im Naturparkzentrum Hoher Fläming in Raben

Raben. „Das ist ja cool, die sehen ja aus wie echt“, staunten Lisa und Celine über die präparierten Tiere in der neu eröffneten Ausstellung im Naturparkzentrum Raben. Auch die vielen interaktiven Angebote nutzten die beiden Mädchen ausgiebig, die gerade Feriengäste bei ihrer Oma sind. Was lag also näher, als sich die neue Ausstellung anzusehen.

Einen Testlauf mit echten Besuchern gab es bereits. „Die Resonanz war durchweg positiv“, wusste der Geschäftsführer des Naturparkvereins, Stefan Ratering zu berichten:

„Nach 20 Jahren war es nun Zeit für eine Überarbeitung der Ausstellung.“

Gemeinsam mit einem Team, welches übrigens fast nur aus Frauen bestand, wurde zuerst geschaut, was gut ist und was nicht. Dabei war man nicht immer einer Meinung, fand aber letztendlich immer einen Konsens. So ist der alte Beichtstuhl letztendlich doch rausgeflogen, obwohl Stefan Ratering ihn ganz gern behalten hätte. Umgesetzt wurde das Projekt durch die Firma FischundBlume Design, welche für Grafik und Konzept verantwortlich war, der Tischlerei von Andrea Willmann, zuständig für die Produktion und Content Kitchen Sonja Voigt, welche die Texte lieferte.

„Es war schon eine Herausforderung“, so Katrin Hellman von FischundBlume Design, „der Raum ist nicht einfach zu gestalten.“ Grund dafür ist, dass er unter dem Dach liegt und viele Schrägen und Balken berücksichtigt werden mussten. “Zusätzlich mussten wir auch alle Wünsche irgendwie ins Budget quetschen“, schmunzelte sie. Aber das hat alles geklappt und auch super viel Spaß gemacht, so das Resümee. Vor allem konnten alle Beteiligten sehr kreativ und individuell arbeiten.

Insgesamt hat die Modernisierung etwa 400.000 Euro gekostet. Der Löwenanteil kam mit 221.000 Euro vom Land, der Landkreis steuerte 52.000 Euro bei, 40.000 Euro waren Eigenmittel des Naturparkvereins. Für die Erneuerung der elektrischen Anlagen, die ebenfalls nicht mehr zeitgemäß war, stellte der Landkreis nochmal 100.000 Euro zur Verfügung.

Naturparkzentrum Hoher fläming

Zur offiziellen Eröffnung war Brandenburgs Umweltminister, Axel Vogel, gekommen. „Ich bin selbst gespannt“, sagte er in seinen Begrüßungsworten, denn auch er hatte die Ausstellung noch nicht gesehen. „Aber nach 20 Jahren kann man auch wieder etwas neu anpacken“, so der Minister. Dazu hatte er eine ganz spezielle Krawatte angelegt mit den Symbolen der nationalen Naturlandschaften in Brandenburg, zu denen auch der Naturpark Hoher Fläming gehört.

Auch Bernd Schade, Vorsitzender des Naturparkvereins, freute sich, nach mehrfacher Verschiebung wegen der Corona Krise, die Ausstellung endlich eröffnen zu können. Umweltminister Axel Vogel ist glücklich über den aktiven Verein im Fläming und auch über die in anderen Regionen, sind sie doch das Rückgrat der Großschutzgebiete. „Wir wollen Brandenburgs Naturschutzgebiete erlebbar machen, nicht nur für Einheimische, sondern auch für Gäste“, sagte er. Da sieht er auch weiteren Bedarf an guten Wander- und Radwegen.  Besonders freute er sich, dass auch der aktuelle Klimaschutz und der Klimawandel Einzug in die neue Ausstellung gehalten hat. Vogel sieht die Gefahr, in einen Kipppunkt hineinzulaufen, wo massive Veränderungen anstehen, die sich letztendlich im Landschaftsbild widerspiegeln. Aber der Fläming soll wie ganz Brandenburg Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung sein und werden. Immerhin wurde der Naturpark als Qualitätsnaturpark ausgezeichnet. Diese Auszeichnung gilt bis September 2021, aber natürlich sind alle bestrebt, diese Auszeichnung wieder neu zu erhalten.

Naturparkzentrum Hoher fläming2001 wurde vom Landkreis beschlossen, den Naturpark auszuweisen, berichtet Bernd Schade. Bereits 1997 hatte der Landkreis das Gebäude der alten Brennerei erworben und hergerichtet. Im Jahr 2000 konnten erstmals mehr als 10.000 Besucher begrüßt werden. Große Unterstützung kam bei allen anstehenden Arbeiten von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Durch die Erweiterung und Modernisierung erhofft man sich nun noch mehr Gäste. „Bei der Modernisierung der Ausstellung sollte bewährtes erhalten, aber eine zeitgemäße Didaktik eingebaut werden“, so Schade. Wichtig war allen die Ergänzung mit neuen Themen, wie dem Wolf und dem Klimaschutz. Jetzt erwarten den Besucher eine Vielzahl interaktiver Elemente. Es soll eine sachlich vernünftige Aufklärung und Umweltbildung betrieben werden. Aber noch wichtiger ist alles die emotionale Ansparache. Die Ausstellung soll Spaß und Lust machen, die Landschaft zu erkunden und sich auch zu engagieren. „Wir wollen nicht mit Verboten und Kontrollen arbeiten, sondern Menschen überzeugen und motivieren“, so Bernd Schade.

Symbolisch wurde letztlich vom Umweltminister eine neue Fahne am Eingang des Naturparkzentrums gehisst. Diese wurde extra für die neue Ausstellung angeschafft. So wissen Besucher schon vor dem Betreten des Gebäudes, dass es sich lohnt, hineinzugehen.

Beim anschließenden Rundgang durch die Ausstellung testete Minister Vogel eine Vielzahl der neuen Elemente und war begeistert. Nur das Falten des Papierwolfes, eigentlich als „Eintrittskarte“ vorgesehen, verschob er auf nach dem Rundgang. Und stellte fest, ganz so einfach war es dann doch nicht. Aber Juliane Wittig gab eine perfekte Anleitung für ihn, Wiesenburgs Bürgermeister Marco Beckendorf und Bernd Schade.

Naturparkzentrum Hoher fläming
Einen Wolf falten

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