Mitteldeutscher Heimat- und Trachtenverband (MHTW) auf Schloss Wiepersdorf zu Gast

Wiepersdorf. “Tracht braucht das gemeinsame Erleben”, so Charles Koppehele, der Vorsitzende des Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverbandes (MHTV). Nachdem während der Coronavirus Pandemie auf Treffen und viele Aktivitäten verzichtet werden musste, trafen sich Mitglieder des MHTV am “Tag der Tracht” (17. Oktober) auf Schloss Wiepersdorf.

Dorthin hatte der MHTV eingeladen, der am Ehrentag der Tracht zugleich an sein 10-jähriges Bestehen erinnerte.

Mit dabei waren im MHTV organisierte Heimat-, Volkstanz- und Trachtenvereinigungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg, Einzelmitglieder sowie die der flämischen Mundart verbundene Geschichtswerkstatt aus Bad Belzig.

“Der Tag heute ist für unsere große Trachtenfamilie das erste Wiedersehen nach der Coronapause”, sagt Charles Koppehele und erklärt, dass der Verzicht auf Gruppentreffen während der Pandemie ein großer Einschnitt war. Um so größer war die Freude über das Wiedersehen auf Schloss Wiepersdorf. Dort waren neben den wunderschönen Flämingtrachten viele andere Trachten zu bewundern. Von der sorbischen über die schlesische bis hin zur bayerischen Tracht; inklusive traditioneller alpenländischer Alphornklänge.

Helmut Amberger, gebürtiger Bayer und seit 1978 in Berlin lebend, hatte eigens dafür sein Alphorn im Gepäck. Er bewies, dass Traditionen der Heimat auch aus der Ferne gepflegt werden können. Lachend verriet Amberger:

“Das Schuhplatteln habe ich aber erst in Berlin gelernt”.

Mit dabei war auch die amtierende Flämingkönigin Dörte Breitenbach. “Wir haben die Aufgabe, die Tracht in die Zukunft zu tragen. Das ist eine sehr schöne, aber auch große Aufgabe”, sagt die Flämingkönigin, die seit 2020 landauf und landab unterwegs ist, um für die Region zu werben.

Am Nachmittag standen Trachtenpuppen im Rampenlicht. Die temporäre Ausstellung interessierte nicht nur die Frauen und Männer in Tracht, sondern auch viele Einheimische. Immerhin war das älteste Puppenkind schon 101 Jahre alt.

Vieles wurde am Ehrentag der Tracht, die im Lauf der Zeit auch städtischen Modeeinflüssen unterlag, besprochen, beraten, bestaunt und bewundert. Dass die Bemühungen des MHTV, die Tracht vor dem Vergessen zu bewahren, von Erfolg gekrönt sind, bestätigte die aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums des MHTV durch Charles Koppehele gehaltene Rückschau.

So war 2013 mit der Gruppe “Rubisko” aus Lübbenau erstmals eine Gruppe des MHTV durch den Deutschen Trachtenverband mit dem Prädikat “Tracht des Jahres” ausgezeichnet worden. 2017 wurde dann die Fläming Tracht geadelt – was für den im MHTV organisierten Verein “Fläming-Freunde” mit einem Ritterschlag gleichzusetzen war.

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