Stephanie Nückel, When the light, Alte Schule Wiesenburg

Wiesenburg: Von Abstrakt zum Porträt – Eine Ausstellung von Stephanie Nückel

Wiesenburg. Mädchen die pfeifen und Hühner die krähen, den soll man beizeiten die Hälse umdrehen – wer kennt diese alte Redensart nicht. „Um solchen subtil prägenden Einflussnahmen etwas entgegenzusetzen und die Kraft des Weiblichen in der Welt zu stärken, male ich Frauen“ sagt Stephanie Nückel. Sie bricht damit in ihrer Arbeit mit gängigen Klischees und räumt mit typisch weiblichen Rollenerwartungen auf. Ihre Malerei zeigt befreite Frauen, die mit der Macht des weiblichen Seins spielen und den Betrachter mit ihren selbstbewussten Blicken und erotischen Posen irritieren.

Ihre Bilder kann man vom 21. November bis 23. Januar in der Alten Schule in Wiesenburg bewundern. Leider findet keine sonst typische Vernissage statt. Stephanie Nückel wollte wegen Corona auf Nummer sicher gehen. Mitten in den Vorbereitungen, zwischen Leiter und Bildaufhängungen, nahm sie sich Zeit für ein kleines Gespräch.

Frau Nückel, erzählen Sie bitte ein bisschen über sich:

Stephanie Nückel
Stephanie Nückel

Stephanie Nückel: Ich wurde 1960 im schönen Göttingen geboren, bin etliche Male umgezogen und im Orwelljahr (1984) in Berlin gelandet. Zu Ausbildungszeiten habe ich mehrere Berufe gelernt. Ich bin Kinderpflegerin/Erzieherin, Kunsttherapeutin und habe später noch einmal eine Ausbildung zur Webdesignerin gemacht. Gemalt habe ich schon immer. Nachdem ich viel gereist bin, ich war zum Beispiel in Indien, Nepal und Pakistan, jedoch nicht beruflich sondern aus Neugier auf diese Länder, bin ich  doch irgendwann der Sehnsucht gefolgt, Kunst zu machen. Nicht ganz mit Einverständnis meiner Eltern, die auch auf dem Standpunkt beharrten: Mädel, lern was Vernünftiges, von der Kunst kann man nicht leben.

Und? Konnten Sie?

Stephanie Nückel: 20 Jahre habe ich davon recht gut gelebt. Die letzte Zeit war coronabedingt etwas schwieriger.

Wie sind Sie von Berlin nach Wiesenburg gekommen? Sie leben ja inzwischen auch hier.

Stephanie Nückel: Das war wohl auch eher Zufall. Meine Bilder waren schneller in Wiesenburg als ich selbst. Ich hatte einen Künstler kennengelernt, der sich an einer Ausstellung in der Kunsthalle beteiligen wollte und mich fragte, ob ich mitmache. Wo um alles in der Welt ist Wiesenburg, dachte ich da. So fand diese erste Präsentation meiner Bilder ohne mich statt. 2009 war ich dann erstmals selbst in der Kunsthalle zugegen, fand Kontakt zum Verein Alte Schule und wurde Mitglied. Inzwischen mache ich dessen Website. So kam eins zum anderen. Ein triftiger Grund, der Großstadt den Rücken zu kehren, war die Ruhe hier auf dem Land, ich wollte einfach raus aus dieser ganzen Hektik.

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