Rittersaal Burg Rabenstein, Standesamt

Wiesenburg und Niemegk haben sich „getraut“

Raben. Wer heiratet, möchte das auch in einem besonderen Rahmen tun. In Wiesenburg/Mark wurde inzwischen aus einem einfachen Standesamt ein beliebter Trauort gemacht. Ob im Park, der Orangerie oder den Räumlichkeiten des Cafés am Schlosstor, die Paare haben je nach Jahreszeit die Wahl. Bis vor einiger Zeit waren auch noch Eheschließungen im Rittersaal des Schlosses möglich, das ist jedoch inzwischen durch Verkauf der Räumlichkeiten weggefallen. So fehlt gerade in der kalten Jahreszeit ein würdiger Trauort. Aber auch in anderen Orten gibt es tolle Locations, wie auf der Burg Rabenstein. Gerade diese soll nun als Trauort wiederbelebt werden.

Dazu haben die Gemeinde Wiesenburg/Mark und das Amt Niemegk am 1. Dezember eine Vereinbarung geschlossen, der die Zusammenarbeit im Bereich Standesamt regelt. Und das genau am 20. Geburtstag der Gemeinde. Es wurde schon länger überlegt, wie man eine effektive Zusammenarbeit gestalten kann. Jetzt wurde diese mit den Unterschriften der beiden Rathauschefs Marco Beckendorf und Thomas Hemmerling und den Stellvertretern Kornelia Feldmann und Thomas Griesbach auf den Weg gebracht.

Auf Burg Rabenstein wurden auch früher schon Trauungen durchgeführt. Das Besondere – es konnte dort auch gefeiert und übernachtet werden. In den letzten Jahren wurde es jedoch ruhiger auf dem Steilen Hagen – nicht zuletzt auch durch die aktuelle Lage. Inzwischen haben sich mit Gastwirt Marco Schubert aus Wittenberg und Ralf dem Raben zwei engagierte Leute gefunden, die wieder Leben auf der Burg einziehen lassen. Und so lag es nur nahe, das alte Gemäuer auch wieder für Hochzeiten zu öffnen. Wiesenburgs Standesbeamte Nancy Fröhlich und Jens-Uwe Werner waren sofort Feuer und Flamme, als sie die Burg gesehen haben. Da der Rittersaal gerade für eine Hochzeit hergerichtet war, konnten sie sich ein gutes Bild von ihrem zukünftigen Arbeitsplatz machen und waren begeistert. Zudem es auf der Burg auch noch eine andere Möglichkeit gibt, nämlich die kleine Kapelle im Turm. Auch wenn dort nur im kleinen Rahmen geheiratet werden kann.

Niemegks Amtsdirektor Thomas Hemmerling ist froh, dass die Zusammenarbeit nun durch die Unterschriften besiegelt wurde. „Wir schaffen so eine verlässliche Struktur mit gutem Personal“, so Hemmerling. Immerhin ist das Standesamt eine der wichtigsten Institutionen, dessen Anforderungen ständig wachsen. Auch mit Treuenbrietzen gibt es bereits eine Kooperation, die auch weiter bestehen bleibt. Auf Kreis- und Kommunalebene wurde die zukünftige Zusammenarbeit begrüßt und auch die Gemeindevertreter beider Gremien sehen sie positiv. Sie stimmten einstimmig für die Zusammenarbeit. Selbst die Aufsichtsbehörde sei ein großer Fan des Projektes, sagte Marco Beckendorf. Mit ihrer Zustimmung war die größte Hürde eigentlich schon genommen.

Bis zum Inkrafttreten gibt es noch viel Arbeit. „Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen“, so Nancy Fröhlich. Das heißt vor allem, den Prospekt neu zu gestalten, um die Burg noch präsenter als Location zu machen. Für das Amt Niemegk heißt es, die Verträge mit dem Gastwirt zu erneuern. Diese laufen zum 30.06.2022 aus. „Aber es gibt schon ein neues Konzept“, so Thomas Hemmerling, der durch die Möglichkeit der Trauungen die Burg noch einmal aufgewertet sieht.

Nancy Fröhlich, Jens-Uwe Werner
Nancy Fröhlich und Jens-Uwe Werner

Das ganze Projekt ist auch auf die Nachhaltigkeit für den Tourismus ausgerichtet. „Ich habe in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass Brautpaare gerne wieder nach Wiesenburg kommen, oft zum  Hochzeitstag, weil es ihnen so gut gefallen hat bei uns. Sie haben eine schöne Erinnerung an den großen Tag und unsere Region – kommen daher gerne wieder – verbringen ein paar Tage auf den Land, erkunden die Umgebung, übernachten, essen – lassen Geld in der Region. Und das Beste daran, mittels Mundpropaganda (bekanntlich die beste Werbung)  finden auch neue Paare den Weg zu uns und somit in unsere Region“, sagt Nancy Fröhlich.

Orangerie, Wiesenburg
Orangerie

Personell sehen sich beide Gemeinden gut aufgestellt. Ab Januar gibt es eine zusätzliche Stelle in der Gemeinde Wiesenburg/Mark. Bis Dezember 2022 ist auch in Niemegk noch alles gesichert, dann geht die dortige Kollegin in Rente und der Vertrag beginnt zu greifen. Die Gebühren für standesamtliche Leistungen sind einheitlich, alles andere ist dann mit dem Gastwirt abzusprechen. In Niemegk wird es Präsenszeiten geben. Es braucht also kein Niemegker extra nach Wiesenburg zu fahren. Auch lassen sich viele Dinge bereits digital erledigen.

Beide Orte warten nun auf die offizielle Genehmigung ihres Vertrages. Aber man ist guter Dinge und der Meinung: das passt gut zusammen. Der Erfolg solcher Projekte hängt davon ab, wie sehr die Leute mitziehen, die sie umsetzen, da sind sich beide Rathauschefs einig.

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