Fledermaustag in Raben

Raben. Fledermäuse haben für viele etwas Mystisches. Das mag zum einen an Hollywoodfilmen wie Dracula oder Batman liegen, zum anderen aber auch daran, dass man die Tierchen kaum zu Gesicht bekommt, denn sie sind nachtaktiv. Den Tag verschlafen sie in alten Gemäuern und Kellern, nachts gehen sie auf Futtersuche. Aber was frisst eigentlich so eine Fledermaus?

Das und vieles mehr konnten Interessierte am vergangenen Wochenende im Naturparkzentrum Hoher Fläming in Raben herausfinden. In Kooperation mit der Naturwacht fand dort ein Feldermaustag statt.

Im Seminarraum hatte Katja Draeger Stationen aufgebaut, an denen man sein Wissen testen konnte. Kleine Kärtchen mit Nahrungsmitteln mussten an eine Magnettafel gehängt werden. Hatte man das richtige Futter ausgesucht, blieb das Kärtchen hängen, war es das Falschen, fiel es herunter. Mit einem großen runden Puzzle konnte man ein ganzes Jahr im Leben einer Fledermaus nachvollziehen. Den Außenkreis bildeten die Monate. Dann musste die Lebensweise zugeordnet werden, so dass die Puzzleteile passten. Zusätzlich gab es die Fledermausuhr. „Hier können die besonderen Eigenschaften unserer Fledermäuse mit Zeigern angezeigt werden“, erklärt Katja Draeger.

Letztendlich konnten alle  selbst eine Fledermaus zum Aufhängen basteln. Im Garten hatte Katja Draeger verschiedene Kärtchen an Orten versteckt, wo Fledermäuse Unterschlupf suchen. Waren alle Kärtchen gefunden, ergab sich ein Lösungswort. Außerdem waren zwei kleine Stangen für „Schweinebaumeln“ aufgestellt. Daran konnten alle testen, wie sich eine Fledermaus fühlt, wenn sie kopfüber von der Decke hängt.

Das größte Interesse rief jedoch der Bau der Fledermauskästen hervor. Moritz Detel und Kathrin Mielsch von der Naturwacht unterstützten dabei. Während Moritz Detel viele praktische Hinweise gab und die Funktion der Kästen erklärte, gab Kathrin Mielsch Informationen zu Fledermäusen weiter.

Wegen der Coronamaßnahmen kamen die Gäste zeitversetzt. Und das nicht nur aus der Region. Familie Knobba war extra aus Brandenburg gekommen. Dort gab es bereits eine ähnliche Aktion am Krugpark, die jedoch schnell ausgebucht war. Dann fand Papa Paul Knobba über einen Kollegen die Information über Raben im Internet und meldete sich an. Fleißig mit dabei war Sohn Emil, er hatte mit dem Papa bereits Vogelkästen gebaut. Jetzt durfte er mit dem Akkuschrauber auch bei den Fledermauskästen Hand anlegen. Interessant wie alle fand der Knirps die Erklärungen von Kathrin Mielsch. Wie erkenne ich, ob bei mir Fledermäuse zu Hause sind? „Am Kot der Tiere, der meist in einer Reihe liegt, da die Tiere ihn von oben fallen lassen“, erklärt sie. „Sieht aus wie Schokostreusel“, so Emil. Der neu gebaute Fledermauskasten wird nun auf dem Grundstück der Familie aufgehängt.

Auch Jörn Pabst aus Nescholz kam, um eine Unterkunft für die Fledermäuse zu bauen, ebenso wie Familie Baitz aus Brück. Das Ehepaar ist sehr interessiert an den Tieren unserer Region und wollte nun auch einen Fledermauskasten für ihr Grundstück bauen. Schon ein alter Hase im Artenschutz ist Georg Bartsch aus Wiesenburg. Er hat neben Fledermauskästen auch Nisthilfen für Mauersegler und Gebäudebrüter auf seinem Grundstück angebracht. Mit Hilfe von Vogelrufen aus der Konserve versucht er, die Vögel anzulocken. Und es ist ihm gelungen. Jetzt kam ein weiterer Fledermauskasten dazu.

„Die Kästen sollten man am besten an einer Ost- oder Westseite anbringen“, erklärt Moritz Detel. Die Nordseite wäre zu kalt, die Südseite zu heiß. Außerdem sollte die Höhe mindestens drei bis vier Meter betragen. Fledermäuse lassen sich fallen, ehe sie losfliegen. Ist der Abstand zum Erdboden zu klein, funktioniert das nicht.

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