Wiesenburg/Mark: Hilfe bei Streitigkeiten

Wiesenburg/Mark. Das Amt der Schiedsperson ist ein auf Zeit ausgeübtes Ehrenamt mit der Aufgabe, zwischen streitenden Parteien zu schlichten. So muss nicht jeder Streit am Gartenzaun gleich beim Gericht enden, sondern kann einvernehmlich beigelegt werden. In der Gemeinde Wiesenburg haben jetzt Uwe Janke und Stefan Wloka diese Aufgabe übernommen. Nach dem Ausscheiden der Vorgänger gab es einen Aufruf im Amtsblatt, auf die sich beide beworben hatten. Bei der Vorstellung in der Gemeindevertretung konnten beide die Mitglieder überzeugen und somit ihre neue Stelle antreten.

Stefan Wloka ist vor mehr als einem Jahr von Sachsen/Anhalt nach Medewitz gezogen. Er war schon immer ehrenamtlich tätig. Nachdem das Haus soweit hergerichtet war, sah er sich nach geeigneten Möglichkeiten um. Als Stefan Wloka die Anzeige las, dachte er sich, das kann ich mir vorstellen und hat sich beworben.

Uwe Janke lebt seit 20 Jahren in Schmerwitz. Nachdem er während seiner beruflichen Zeit viel in der Welt unterwegs war, hat er nun seinen Lebensmittelpunkt wieder in Schmerwitz. Aber als Rentner die Füße hochzulegen war nichts für Uwe Janke. So ist er ab und zu immer noch für seine ehemalige Firma unterwegs, wollte sich aber auch anderweitig einbringen. Da passte die Stelle als Schiedsmann perfekt. Denn Uwe Janke ist nicht ganz unerfahren in gerichtlichen Dingen. Er ist ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht Berlin-Brandenburg und hat so einen gewissen Einblick in Verhandlungen und Verfahren. „Trotzdem will ich nicht alle Streithähne der Welt kennenlernen“, sagt er schmunzelnd.

Für ihre zukünftige Arbeit haben sich beide einer Qualifizierung unterzogen. Wolfgang Mundil, Schiedsmann in Bad Belzig, hat diese angeboten. Dabei ging es vor allem um Verwaltungsvorschriften und Dokumentation der Fälle und welche Spielräume Schiedsleute haben. Denn ohne Papierkrieg geht es auch in diesem Ehrenamt nicht. Auf die Aufzeichnungen der Vorgänger zurückzugreifen ist so gut wie nicht möglich, da es aus den vergangenen Jahren keine vor Ort gibt. Ältere Vorgänge können Wloka und Janke jedoch beim Amtsgericht einsehen, sollte ein Verfahren noch einmal aufgerollt werden.

„Unsere Aufgabe ist vor allem, das gute Zuhören und der Versuch, zwischen den Parteien zu vermitteln“, sagen Stefan Wloka und Uwe Janke. Erst wenn diese Versuche scheitern, bekommen die Parteien eine Bescheinigung, mit der sie zum Gericht gehen können. Wichtig dafür, ob die Beiden aktiv werden können, ist der Wohnsitz des Beklagten. Dieser muss in der Gemeinde liegen, ansonsten sind Schiedsleute am Wohnort des Beklagten zuständig. Man kann sich aber auch über den Schlichtungsort einigen. Eine erste Beratung ist kostenfrei. Erst wenn der Antrag gestellt wird, dass die Schiedsleute tätig werden sollen, fallen Gebühren an. Die trägt vorerst der Antragsteller, später kann man sich aber evtl. auch über eine Aufteilung der Kosten einigen.

Im Moment nutzen Stefan Wloka und Uwe Janke Räume im Wiesenburger Rathaus für ihre Arbeit. Auch die Anmeldung läuft im Moment noch über die Gemeinde. Das soll sich aber zügig ändern. Die beiden Schiedsmänner wünschen sich einen eigenen Raum, den sie unabhängig von den Öffnungszeiten des Rathauses nutzen können. Nicht jeder möchte gern gesehen werden, wenn er eine Schiedsstelle aufsucht. Gleiches gilt für Kontaktmöglichkeiten. Dann wird eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet, über die Bürger Kontakt aufnehmen können, ohne dass dritte Personen es erfahren.

Eigentlich braucht immer nur ein Schiedsmann anwesend zu sein. Aber Stefan Wloka und Uwe Janke haben sich entschieden, alles gemeinsam zu machen. In jeder geraden Woche sind beide dienstags von 16 bis 17 Uhr vor Ort. Der Kontakt läuft derzeit noch über die Verwaltung unter: 033849/7980. Bleibt nur, ihnen viel Erfolg zu wünschen.

*** Wegen der anhaltenden Corona-Situation in der Verwaltung Wiesenburg entfallen im Februar 2022 die Sprechzeiten im Rathaus ***

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