Weltgebetstag, Bad Belzig

Weltgebetstag in Bad Belzig (Nachtrag)

Bad Belzig. Das Thema des diesjährigen Weltgebetstages ist aktueller denn je. Obwohl zu Zeiten der Vorbereitung an die derzeitige Situation in der Ukraine noch gar nicht zu denken war.

In diesem Jahr wurde der Weltgebetstag von Frauen aus England, Wales und Nordirland vorbereitet. Sie luden ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen. Gemeinsam wollen alle auch Samen der Hoffnung aussäen in unserem Leben, in unseren Gemeinschaften, in unserem Land und in dieser Welt. Gott wird sie wachsen lassen.

Zur Begrüßung in der Bad Belziger Briccius Kirche erhielten alle ein kleines Beutelchen mit Blumensamen, die sie dann in ihren Gärten aussehen können. Nach jedem vorgetragenen Text wurde eine Kerze der Hoffnung angezündet. Der Weltgebetstag wird rund um den gesamten Erdball in sieben Weltreligionen gefeiert. Mit sieben Kerzen sollen auch die Frauen aus diesen Regionen sichtbar werden.

In einem kleinen Vortrag erfuhren die Anwesenden viel Interessantes aus den einzelnen Ländern. Dabei auch Dinge, die man vorher nicht wusste oder einfach nicht wahrgenommen hat. Die roten Doppelstockbusse, Big Ben und auch die Queen sieht jeder als Merkmal Englands. England, Wales und Nordirland bilden zusammen mit Schottland das Vereinigte Königreich und sind Teil der Britischen Inseln. Schottland hat aus historischen und geographischen Gründen ein eigenes Komitee und war deshalb in diesem Jahr nicht mit dabei. England, zwischen Schottland und dem Ärmelkanal gelegen, ist der größte und am dichtesten besiedelte Landesteil der Insel Großbritannien. Neben über 900 km atemberaubender Küste bietet England einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Wales ist etwa so groß wie Hessen und hat mit über 3 Mio. etwas weniger Einwohner*innen als Berlin. Eine Besonderheit sind die vielen Schafe, die dort gehalten werden. Davon gibt es in Wales dreimal so viele wie Menschen. Nordirland liegt, wie der Name schon sagt, im Norden der irischen Insel. Nach vielen politischen Kämpfen um Unabhängigkeit und Anschluss an die irische Republik, gehört es dennoch zum Vereinigten Königreich, nicht aber zu Großbritannien, da es eine eigene Regionalregierung hat. Seit 1973 hat Nordirland keine eigene Flagge mehr. Alternativ dient das rote Saint Patrick’s Kreuz des irischen Nationalhelden als Flagge.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes standen die Worte des Propheten Jeremia, die nichts an Aktualität eingebüßt haben. Der Prophet Jeremia lebte etwa 600 Jahre vor der Geburt Christi, in einer Zeit großer politischer Krisen. Das südliche Königreich Juda war von den Babyloniern überfallen wor­den. Viele Menschen aus Jerusalem wurden ins Exil ver­schleppt. Sie verloren das Land, von dem sie glaubten, dass Gott es ihnen gegeben hatte. Sie sehnten sich nach einer Rückkehr, aber die Zukunft sah düster aus. Der Bibeltext ist Teil eines Briefes von Jeremia, in dem er Gottes Plan für die Verschleppten darlegt: Sie werden lange in diesem fremden Land bleiben und sollen sich dort ein neues Leben aufbauen. Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden und euch aus allen Nationen und von allen Orten sammeln, wohin ich euch zerstreut habe – so Gottes Spruch. – Ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch in die Verbannung weggeführt habe.

Für viele sind diese Worte gerade heute ein Trost. Es gibt Zeiten in unserem Leben, da sind wir in Situationen, in denen wir nicht sein wollen. Wie das verschleppte Volk in Babylon sehen wir manchmal keinen Ausweg und sehnen uns danach, dass Gott eingreift. Wenn Gott dann handelt, ist es oft anders, als wir erwartet haben. Und oft hätten wir es uns so nie vorstellen können.

Gemeinsam wurde im Gottesdienst gesungen und in einer Schweigeminute an die Menschen in der Ukraine gedacht.

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