Grubo: Bunte Bänder gegen Rassismus

Grubo. Auch die Kinder wollten in der Woche gegen Rassismus mit bunten Bändern und Plakaten an der Tür oder am Zaun ihrer Kitas ein Zeichen setzen. Bibliothekarin Irina Seeger besuchte die einzelnen Einrichtungen der Gemeinde Wiesenburg/Mark. Natürlich musste es für die Jüngsten kindgerecht sein. Obwohl gerade die älteren Gruppen, in der die zukünftigen Schulkinder sind, schon sehr viel Verständnis aufbrachten. Sie hatte zu Hause von ihren Eltern über den Krieg in der Ukraine gehört. „Da hab ich schon ein Paket hingebracht“, hörte man von einigen.

Bereits im März war Irina Seeger in der Kita “Sonnenkinder” Grubo zu Gast. Sie wurde schon sehnsüchtig erwartet. Bepackt mit Kisten, Büchern und bunten Bändern wunderten sich die Kinder anfangs, wozu das gut sein soll. Aber sogleich erhielten sie die Antwort. Mit den bunten Bändern wollen sie ihren neuen Zaun schmücken. Aber warum bunte Bänder? Es gibt viele Dinge, die bei allen Kindern gleich sind, wie essen, trinken, schlafen und spielen. Jedoch haben andere Länder auch andere Grundnahrungsmittel. Zu Anfang erzählten die Kinder Irina Seeger, welches ihr Lieblingsgericht ist. Jedes Lieblingsessen stand für eine bestimmte Farbe, so dass fast alle der bunten Bändchen zugeordnet werden konnten. Und so stellten die Kinder fest, dass in Deutschland Kartoffelgerichte ganz oben stehen. Aber in Asien ist es zum Beispiel Reis, in Südamerika Getreide.

Irina Seeger hatte eine Kiste mit verschiedenen Nahrungsmitteln mitgebracht. Einiges wurde auch von den Kindern erkannt, wie Reis, Nudeln und Getreide. Auch die Linsen waren nicht fremd – wie bei Aschenputtel, assoziierten die Kinder sofort. Irina Seeger erklärte, wie in Asien Reis angebaut wird und die Kinder sahen auf Fotos, wie Reisfelder aussehen. Und staunten, dass diese Pflanzen richtig im Wasser stehen. Auch wie die Menschen in den einzelnen Ländern essen, erfahren die Kinder. Während in Deutschland Besteck genutzt wird, isst man in Asien mit Stäbchen. Geht das überhaupt? Es braucht schon etwas Übung, erklärt Irina Seeger.

Die Kinder wissen von den verschiedenen Ländern auf der Welt und auch den verschiedenen Sprachen. Diese konnten sie über ein Buch hören und mussten feststellen, dass sie die Sprachen nicht verstehen können. „Es gibt über 300 Sprachen auf der Welt“, erklärte Irina Seeger den Kindern. Ein bisschen Erfahrung haben die Gruboer Kita Kinder auch damit, denn in eine andere Gruppe geht George, der zweisprachig aufwächst und sowohl Deutsch als auch Englisch spricht. So wurde Englisch auch sofort erkannt, während sie bei anderen Ländern meist nur den Ländernamen verstanden. Oder sich am gezeigten Bild orientierten. Besonders beeindruckt waren alle vom Arabischen, weil diese Sprache nicht nur schwierig ist, sondern auch ein außergewöhnliches Schriftbild hat. So verstanden die Kinder recht gut, wie schwer es für die Flüchtlinge ist, in einem fremden Land zu leben, ohne die Sprache zu verstehen. Da braucht es viel Geduld und Erklärungen.

Natürlich hatte Irina Seeger auch eine Geschichte mitgebracht. Aber vorher konnten sich alle noch einmal locker machen, die Hände warm reiben und sie an die Ohren halten, um diese für die Geschichte zu öffnen. Eine tolle Idee, um Kinder zum Zuhören zu bringen. Und eine Übung, denn in der Schule heißt es bald auch – still sitzen und hören, was der Lehrer sagt.

Kita Grubo
In Reetz haben die Kinder einen Baum mit bunten Bändern und Friedenstauben geschmückt

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