Neue Förderperiode, neue Entwicklungsstrategie – LAG „Fläming-Havel“ will weiter die Region entwickeln

Potsdam-Mittelmark, Wiesenburg. Eine europäische Förderperiode dauert normalerweise fünf Jahre, pandemiebedingt wurde sie aktuell verlängert, so dass sie erst in diesem Jahr endet, die geförderten Projekte müssen bis Ende 2023 abgeschlossen und abgerechnet sein.

In der aktuellen Förderperiode wurden bis jetzt über 250 Projekte für die Stärkung der ländlichen Entwicklung in der Region Fläming-Havel ausgewählt und gefördert, insgesamt 368 Bewerbungen lagen vor. Dabei flossen rund 40 Millionen Euro in die Region. Gefördert wurden sowohl kleine Projekte mit einer Fördersumme bis 5.000 Euro als auch große, die mehrere Millionen verschlangen, wie aktuell die Landesgartenschau in Beelitz.

Nach der Förderperiode ist vor der Förderperiode, um weiterhin als Leaderregion anerkannt zu werden und damit Fördergelder an die regionalen Projekte ausreichen zu können, muss sich eine jede LAG und damit auch die LAG Fläming-Havel einem Auswahlverfahren stellen und eine Entwicklungsstrategie erarbeiten.

Die Stärkung des ländlichen Raumes ist wichtig, deshalb hat die EU-Kommission in den 90er Jahren die LEADER-Förderung als Teil des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) auf den Weg gebracht. Um Fördermittel für eine Region zu erhalten, muss diese auch als LEADER-Region anerkannt sein. Dafür bewirbt sie sich zu Beginn einer Förderperiode mit einer Regionalen Entwicklungsstrategie (RES). Wenn das überzeugend ist, wird die Region zu einer LEADER-Region.

In der Förderperiode 2014 – 2020 wurden europaweit rund 2.800 LEADER-Regionen und somit Lokale Aktionsgruppen (LAGn) bestätigt. In Deutschland sind 321 LEADER-Regionen ausgewiesen, das entspricht in etwa zwei Drittel der Fläche der Bundesrepublik.
Die LEADER-Region „Fläming-Havel“ ist eine von 14 LEADER-Regionen in Brandenburg, welche in einem Wettbewerbsverfahren vom Ministerium ausgewählt und bestätigt wurde.

Der neue Prozess mit dem Ziel, wieder als LEADER-Region anerkannt zu werden, läuft schon seit dem vergangenen Jahr. Inzwischen fanden in den drei Teilregionen Hoher Fläming, Nuthe-Nieplitz sowie Havelland gut besuchte Regionalkonferenzen statt. Die Teilnehmer tauschten sich aus und machte unter der Überschrift „Lebensqualität, Dorfentwicklung, Ehrenamt“ Vorschläge für die Schwerpunktsetzung der Strategie.

Dabei wurde auch bilanziert, es wurde Schwächen und Stärken benannt und vor allem Ziele. Dazu gehörte für viele der Ausbau der Infrastruktur, sowohl im Bereich der Mobilität (Radwege, ÖPNV) als auch des Versorgungsnetzes (mobile Läden, Einkaufsmöglichkeiten) und der Digitalisierung (Funklöcher, schlechtes Internet).

Die neue Entwicklungsstrategie wird wohl auch das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit stärker betrachten und beurteilen sowie einen Fokus auf die Inklusion legen.

Wie vielfältig die Förderpraxis in den vergangenen Jahren war zeigt sich an den bereits abgeschlossenen Projekten. Dazu zählt sowohl die Unterstützung beim Ausbau von Kindergärten (zum Beispiel in Ferch, Fichtenwalde), Schulen, Dorfgemeinschaftshäusern aber auch Kirchen und dorfprägenden Gebäuden und Spielplätzen. Ebenso wurde der ländliche Wegebau unterstützt. Eine Übersicht über alle Projekte seit Beginn der LEADER-Förderung ist auf der Internetseite der LAG Fläming-Havel abrufbar.

Wer sich an dem Prozess beteiligen möchte hat auch weiterhin die Chance, am 12. Mai 2022 findet in der Heimvolkshochschule am Seddiner See eine Strategiekonferenz statt, an der alle Interessierten teilnehmen dürfen und können.

(Artikelfoto: Die Bahnhofstraße in Ziesar (c) Bansen_Wittig)

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