Alte Schule Wiesenburg, Beate Paulini, Detlev Appel, Helga Holz

Fasern, Stoffe und Malerei – Beate Paulini und Detlev Appel stellen in der Alten Schule Wiesenburg aus

Wiesenburg. Fasern, Stoffe und Malerei – Eine ungewöhnliche Kombination für Kunstwerke, die man jedoch gesehen haben muss. In der Alten Schule in Wiesenburg sind noch bis zum 9. Oktober solche Werke ausgestellt. Geschaffen wurden sie von Beate Paulini und Detlev Appel.

Beate Paulini verknüpft Fasern und Stoffe zu reliefartigen Bildern, Detlev Appel hat sich der meist abstrakten Malerei verschieben. Dass die Kunstwerke in Wiesenburg zu sehen sind, ist Helga Holz zu verdanken. Und die Geschichte ihrer Bekanntschaft und Freundschaft mutet an wie ein Märchen. Und so begann ihre Laudation auch mit den Worten: “… es war einmal …”

Ende der 1970er Jahre lernte Helga Holz – auf Empfehlung von Freunden – ihren zukünftigen „Haarschneider“ Detlev Appel kennen. Er wohnte in Berlin-Charlottenburg, wo er auch seinen Friseursalon hatte – das ist jetzt über 40 Jahre her. Durch die Nähe seines Salons zur „Hochschule der Künste“ waren unter seinen Kunden zahlreiche Künstler und kunstaffine Menschen.

Auch mit Helga Holz gab es beim „Haare schneiden“ stets intensive Gespräche über Maltechniken, Kunst und Ausstellungen. Gleichzeitig tauschten sie sich auch privat über ihre aktuellen Werke aus. Diese Verflechtung hielt – wie man sieht – bis heute an.

Bild-von-Detlev-Appel
Bild von Detlev Appel

Ende der 90er Jahre zog Detlev Appel nach außerhalb, in den östlichen Speckgürtel von Berlin, und Helga Holz zog etwas später in die entgegengesetzte Richtung, in den Hohen Fläming. Durch diese Umstände brach der Kontakt dann leider für etwa zehn Jahre ab.

Es begab sich aber, als Helga Holz letztes Jahr zu einem Malkurs im Mecklenburgischen Seenland weilte, dass sie dort eine gute Bekannte von Detlev Appel und seiner Partnerin Beate Paulini kennenlernte. Sie kam aus deren Nachbarschaft und fragte, ob Helga Holz denn Detlev Appel, den Maler und Frisör, kennen würde? „Über diese Begegnung haben wir nun wieder Zugang zueinander bekommen und den längst überfälligen Kontakt aufgenommen“, erzählt Helga Holz.

Werk von Beate Paulini
Werk von Beate Paulini

Sie erhielt eine Einladung zum „Kaffeeklatsch“ und zu einer kleinen, exklusiven Werkschau im neuen Wohnort des Künstlers, wo sie  auch seine Partnerin Beate Paulini kennenlernte. Bei diesem Treffen reiften in Helga Holz bereits die Gedanken an eine gemeinsame Ausstellung. Im Haus gab es kaum eine Ecke, die nicht das künstlerische Schaffen und die Kreativität seiner Bewohner wiederspiegelte. Dazu die sogenannten „Winterateliers“ im Keller, welche kurz vor dem Überquellen waren, vollgestopft mit Farben, Leinwänden, Pinseln, Stoffen, Textilien, Farbmuster, Wolle und jede Menge Werkzeug usw. Helga Holz  war jedenfalls hin und weg!!!!

Da sind nun also die beiden Künstler der derzeitigen Ausstellung: Der malende und voller Lebenslust „sprühende“ Friseurmeister Detlev Appel und Beate Paulini, die durchdringende Textilkünstlerin.

Beate Paulini ist eigentlich Textildesignerin. Sie entwirft Stoffmuster und stellt auch selbst Textilien wie Shirts oder Tücher her. Für Großproduktionen sind ihre Entwürfe jedoch nicht geeignet, sie sind einmalig und Unikate. Mit dem Verkauf bestreitet sie ihren Lebensunterhalt.

Zur Eröffnung war jedoch noch ein drittes Familienmitglied dabei – Tochter Fiona. Die studierte Musikerin stimmt die Gäste mit zeitgenössischer Musik mit der Konzertflöte auf die Ausstellung ein.

Alte Schule Wiesenburg, Beate Paulini, Detlev Appel

Suggestive Verflechtungen von Faserkunst und Malerei ist der Titel der Ausstellung. Eine Verflechtung besteht hier in mehrfacher Hinsicht: Zwei Künstler arbeiten eigenständig mit unterschiedlichen Ansätzen und Medien in einer Ateliergemeinschaft. In der individuellen Umsetzung ihrer Arbeiten treffen Faserkunst und Malerei aufeinander. Die Bildsprache von Beate Paulini basiert auf der Auseinandersetzung mit Themen der Strukturbildung, Durchdringung und Vernetzung. Detlev Appel nutzt bei seinen neuen Arbeiten Gegenstände des täglichen Gebrauchs, setzt sie als Schablonen ein, um sie in einer Art Transformation einer neuen Bedeutung zuzuführen. Auch hier wird das Thema von Verflechtung aufgegriffen.

Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 18 Uhr kann die Ausstellung besucht werden.

(Artikelfoto: Die Laudation von Helga Holz für die Künsteler, rechts Beate Paulini und Detlev Appel)

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