Lühsdorf. Fläming 365 und Zauche 365 fragen 30 Menschen, was sie aktuell besonders bewegt. Unser Ziel ist eine Momentaufnahme des Denkens und Fühlens der Menschen in der Region, insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der in der Folge auftretenden Probleme und Konflikte. Wir wollen Leserinnen und Leser zum eigenen Nachdenken anregen.
Interviewpartner bei diesem Interview ist Theo Herbert. Er ist 68 Jahre alt, der Ortsvorsteher von Lühsdorf, und er engagiert sich unter anderem in der Dorfbewegung Brandenburg e.V. und im Dörfernetzwerk Hoher Fäming.
Was bewegt Sie gerade?
Was ich in den letzten Tagen über die Umsturzpläne der Reichsbürgerbewegung gehört habe, hat mich erschüttert. Es zeigt mir, dass man sich ständig für die Demokratie einsetzen muss. Die Arbeit der Dörferbewegung ist ein dazugehöriger Baustein als Freund der „Rasenpflege“, wo wir sind, kann kein Unkraut wachsen.
Privat habe ich nur positive Erfahrungen, denn alle meine Kinder heiraten gerade. Alle wollen Familien gründen. Das halte ich bei den etwas düsteren Zukunftsaussichten für mutig.
Wie meinen Sie den letzten Satz?
Ich weiß nicht wie es in 20 Jahre auf der Welt aussehen wird. Der Klimawandel ist eine Bedrohung. Das Tolle ist jedoch, dass sich unsere Kinder davon nicht unterkriegen lassen wollen. Jetzt Kinder in die Welt zu setzen ist der Zukunft zugewandt und gibt zu der Hoffnung Anlass, dass es weiter gehen wird.
Die „Letzte Generation“ kämpft doch auch darum, oder?
Ja, und das mit radikalen Mitteln. Trotzdem darf man diese Leute nicht mit Terroristen in einer Ecke stellen. Politiker, die das tun, handeln unverantwortlich.
Auch der Ukraine-Krieg hat zu Veränderungen bei uns geführt. Haben sie Kontakt zu den Flüchtlingen aus dieser Region?
Bei uns im 80 Seelendorf Lühsdorf gibt es keine Ukraine-Flüchtlinge. Ich persönlich hätte es nicht für möglich und vorstellbar gehalten, dass es Mitten in Europa einen Krieg gibt. Ich hoffe auf mahnende und ruhige Stimmen und darauf, dass es doch noch eine diplomatische Lösung und ein Ende des Krieges gibt.
Vielen Dank für das Gespräch.
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