Edith Rettschlag

“Was bewegt Dich?” – Interview mit Edith Rettschlag aus Bardenitz

Bardenitz. Fläming 365 und Zauche 365 fragen 30 Menschen, was sie aktuell besonders bewegt. Unser Ziel ist eine Momentaufnahme des Denkens und Fühlens der Menschen in der Region, insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der in der Folge auftretenden Probleme und Konflikte. Wir wollen Leserinnen und Leser zum eigenen Nachdenken anregen.

Interviewpartnerin bei diesem Interview ist Edith Rettschlag. Sie wohnt im Treuenbrietzener Ortsteil Bardenitz, wo die 69jährige 25 Jahre lang Ortsvorsteherin war.

Was bewegt Sie?

Ich hoffe, dass die Familie – die Kinder und das Enkelchen – weiter zusammenhält. Außerdem liegt mir die Entwicklung unseres Dorfes am Herzen. Gerade soll ein neues, kleines Wohngebiet entwickelt werden. Es wird gebraucht, aber hier haben einige Bedenken. Ich selbst hoffe, dass es kommt. Der Stadtwaldverkauf hat mich bewegt, aber da der Erlös der neuen Gesamtschule zu Gute kommen sollte, habe ich dem zugestimmt. Wir sind eine alte Bauernfamilie und da gilt die Devise, Wald und Flur wird nicht verkauft. In diesem Fall habe ich anders entschieden.

Obwohl sie nicht mehr Ortsvorsteherin sind, kümmern sie sich immer noch ehrenamtlich ums Dorf?

Na klar, ich bin noch im Hausbodenverein, mache Führungen und bin bei den Kaffeetafeln aktiv dabei. Ich versuche junge Menschen für das Mitwirken im Verein zu begeistern, immerhin haben wir beinahe 50 Mitglieder.

Was bewegt sie noch?

Der Ukrainekrieg. Es ist eine Katastrophe und einfach schrecklich. Es nimmt meinen Mann und mich doll mit. Ein paar Häuser weiter hat ein Nachbar eine Familie aufgenommen, da hatten wir direkten Kontakt. Die Familie wohnt inzwischen in der eigenen Wohnung in Treuenbrietzen. Wir hoffen, dass der Krieg bald endet.

Damit einher geht eine stärkere Inflation und eine Erhöhung der Energiepreise. Machen sie sich da Sorgen?

Klar macht man sich da Gedanken. Mein Mann und ich sind Rentner, die Rente ist nicht allzu hoch. Trotzdem verfallen wir da nicht in Panik. Wir sind im Wesentlichen Selbstversorgen und nutze, was der Garten hergibt. Gerade haben wir gemeinsam mit der Familie des Schwagers ein Schwein geschlachtet, auch das dient der Selbstversorgung. Sonst sind wir eher sparsam, also Angst haben wir noch nicht, auch wenn wir die Preiserhöhungen beim Einkauf in der Brieftasche spüren.

Vielen Dank für das Gespräch.

(Alle Was-bewegt-dich-Interviews auf Fläming 365 findest du HIER. Außerdem empfehlen wir dir auch die entprechenden Interviews auf Zauche 365)


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