Kunst trifft Wissenschaft – Eindrucksvolle Finissage im Naturparkzentrum Hoher Fläming

Raben. Die erfolgreiche Wanderausstellung „Die Rückkehr des Wolfes – Eine Erfolgsgeschichte mit Konfliktpotenzial“ im Naturparkzentrum in Raben zieht weiter. Zur Finissage lud der Naturparkverein Hoher Fläming die Künstlerin Barbara Geiger ein. Mit einem Theaterstück der besonderen Art über den „Canis lupus – Der Wolf“ wurde die zehnwöchige Ausstellung verabschiedet.

Ein gefundenes Buch im Nachlass ihres Vaters veränderte die Zukunft der Schauspielerin und Regisseurin Barbara Geiger: „Brehms Tierleben“ vom deutschen Zoologen und Schriftsteller Alfred Edmund Brehm, der von 1829 bis 1884 lebte. Seine Poesie und seine Beschreibungen verschiedenster Tierarten zusammen mit außergewöhnlichen Zeichnungen entflammten das Interesse der Barbara Geiger.

Dadurch inspiriert entstand eine Reihe von Bühnenwerken aus Theaterkunst und Wissenschaft unter dem passenden Namen „Fräulein Brehms Tierleben.“ Geiger schuf einzigartige Theaterstücke, die auf wissenschaftlichem Fundament stehen und so Fachwissen und theatralische Kunst miteinander verbinden. Genau wie Brehm vermittelt sie ihrem Publikum ihre Liebe zur Natur und klärt gleichzeitig über Mythen und Vorurteile auf. Spektakuläre Aufnahmen und kurze Videosequenzen auf großer Leinwand unterstreichen die künstlerische Darbietung Geigers.

Brehm reiste durch die ganze Welt und führte abenteuerliche Expeditionen durch. Er beobachtete viele Tiere, vom kleinen Vogel bis hin zu afrikanischem Großwild, in ihren natürlichen Lebensräumen. Mitunter jagte er sie, erschoss sie und ließ sie präparieren. Teilweise importierte er sie lebend. Zum Beispiel wohnte er mit zwei Affen zusammen in seinem Haus.

„Fräulein Brehm“ jagt und tötet selbstverständliche keine Tiere, aber ihre Zusammenarbeit mit Feldbiologen und Experten ist ihr sehr wichtig. So bekommt sie Einblicke in akribische und teilweise spektakuläre Forschungsergebnisse. „Meistens nehme ich mir ein halbes Jahr Zeit und begleite Wissenschaftler, um das aktuelle Tier meines nächstes Stücks zu studieren. Für mein Werk über die Rauchschwalbe war ich zum Beispiel in Afrika, um dort die Winterheimat dieser Vögel kennenzulernen“, erzählt die in Berlin lebende Künstlerin:

„Danach verbringe ich ungefähr ein weiteres halbes Jahr damit, mein neues Wissen in ein ansprechendes Theaterstück zu verwandeln.“

„Canis lupus – Der Wolf“ war ihr erstes Stück der Reihe „Fräulein Brehms Tierlieben“. Es folgten Bühnenwerke über den Luchs, den Bären, die Wildkatze und sogar über den Regenwurm. Mit ihrer Theaterrevolution erregte sie große Aufmerksamkeit, so dass sie bereits auf Wunsch von Tierexperten Bühnenstücke entwickelte, zum Beispiel über den Schweinswal, den Hering oder das Auerhuhn.

Mittlerweile gehören sechs weitere Schauspielerinnen zum „Fräulein Brehms Tierleben“-Ensemble. Mit unterschiedlichen Sprachkenntnisse wie Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch und Ukrainisch sind die Fräuleins weltweit in Schulen, auf Kongressen, in Museen und auf Umweltfestivals zu finden, um ihre außergewöhnlichen Theaterstücke auf die Bühnenbretter zu bringen.

Bereits siebzehn Werke schuf Barbara Geiger und es ist kein Ende abzusehen. Die Flussperlmuschel bekommt ihre gebührende Aufmerksamkeit im nächsten Stück. Ein Ende ist wohl nicht in Sicht, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland rund 48.000 Tierarten gibt.

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