Bad Belzig: Zukunft im Fläming

Bad Belzig. Viele engagierte Menschen sorgen sich um die Zukunft im Fläming und wollen sich gleichzeitig auch darum kümmern. So trafen sich kürzlich auf der Zukunftswerkstatt im Kulturzentrum Bad Belzig viele Menschen, um Ideen für ein nachhaltiges Leben vorzustellen und zu entwickeln.

In Impuslvorträgen wurden zur aktuellen Situation und zu konkreten Projekten der Region informiert. So sprach Dipl. Ing. Harald Lacher über Wege zu einer klimaneutralen Wärme- und Stromversorgung, Joyce-Ann Syhre und Annette Sekine informierten über gesunde, nachhaltige und regionale Ernährung und Florian Görner über den sozialen Zusammenhalt in diesen schwierigen Zeiten. In einzelnen Workshops konnten Gedanken und Ideen anschließend vertieft werden.

Den musikalischen Auftakt machte Hans Popstar aus Bad Belzig. Der Songwriter und Kabarettist machte in seinem Lied auf satirische Art und Weise auf die derzeitige Lage in der Welt aufmerksam. Barbara Stützel rezitierte ein sehr anschauliches Werk von Franz Hohler über den Weltuntergang. Hier ist es nachzulesen: https://humane-wirtschaft.de/2017_06/HW_2017_06_S17-17.pdf . Und alle haben bemerkt, dass dieses Szenario eigentlich schon begonnen hat.

Umso wichtiger war es, sich bei den vielen Initiativen, die sich an diesem Tag präsentiert haben, zu informieren, ob und was wir alle dagegen tun könnten. Svenja Nette hat das Projekt „Expedition Klimalandschaft“ ins Leben gerufen, welches durch das Verbundprojekt Bioregional Weaving Labs, welches aus der niederländischen Stiftung Commonland, Ashoka und dem Presencing Institute hervorgeht, gefördert wird. In diesem Projekt geht es um klimaresiliente Landnutzung. „Von der Ausschreibung hab ich im letzten Sommer erfahren“, sagte Svenja Nette, „da sind wir schon mit extremer Hitze und Trockenheit in Berührung gekommen.“ Bis zum Herbst sollen nun Betriebe aus Land- und Forstwirtschaft zur aktuellen Situation und auftretenden Problemen interviewt werden. Daraus sollen Lösungen erarbeitet werden und ein Plan entstehen, wo es Unterstützung und auch Förderung braucht.

Die Wassersensoren von Daniel Diehl aus Ahrensnest wurden bereits auf den Klimakonferenzen vorgestellt. Inzwischen stehen zwischen Brück und Ziesar neun Messstationen. Nur die Datenerfassung funktioniert noch nicht überall. Ein energieautarker Sender mit Batterie übermittelt die Daten über bestimmte Frequenzen an die sogenannte LoRaWAN Antenne. LoRaWAN bedeutet Long Range Wide Area Network und bezeichnet ein Netzwerkprotokoll, das auf drahtloser Übertragung trotz großer Reichweite mit geringer Leistung basiert. Aus bis zu 20 km Entfernung können die Daten übertragen werden, die Sender können bis zu zehn Jahre vor Ort bleiben. Im Kulturzentrum hat Daniel Diehl bereits gemeinsam mit Kindern Sensoren zusammengebaut und programmiert. Vorher wurden Bodenproben genommen. So konnten die Kinder spüren, wie sich verschiedene Bodenarten anfühlen. Derzeit ist Daniel Diehl dabei, ein Bildungskonzept für Schulen zu erarbeiten. Ab Mai hofft er auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Landwirten der Region. In Bad Belzig sollen die Stadtbäume mit Sensoren versehen werden. Ziel ist der Aufbau eines Wassernetzwerkes.

In Bad Belzig und Brück wird neuerdings ein Lastenrad zur Ausleihe angeboten. Damit können Einkäufe erledigt, aber auch Ausflüge gemacht werden, ohne das Auto zu nutzen. Über die Alte Mühle Gömnigk  bzw. deren  gemeinnützigen Verein warum nicht heute e.V. gibt es zwei elektrisch unterstützte Lastenfahrräder auszuleihen, eines direkt in der Alten Mühle Gömnigk und eines in Bad Belzig. Zur Ausleihe wird ein gültiger Lichtbild-Ausweis benötigt. Die Fahrräder wurden zum Teil mit Förderung vom Land Brandenburg angeschafft und stehen ausdrücklich der Allgemeinheit, also allen Menschen, zur Ausleihe zur Verfügung. Nähere Infos gibt es unter: https://alte-muehle.org/2022/08/10/kostenfreie-e-lastenfahrrad-ausleihe-in-brueck-und-belzig/ .

Der Verein Initiative für die Natur e.V. zeigte an seinem Stand, dass fernsehen auch mit einem Solarpanel funktioniert. Ansonsten kümmern sich die Mitglieder unter anderem um Krötenzäune und deren Betreuung. „Über 3000 Tiere haben wir dieses Jahr über die Straßen und Wege getragen“, berichtet Jürgen Hauschke stolz. Weiterhin gibt es Müllsammelaktionen und Baumpflanzungen. In ihrem kleinen Garten in der Hermann-Lielje-Straße erleben Besucher eine Pflanzenvielfalt. Einige werden auch für den privaten Bedarf angeboten. Über Öffnungszeiten sollte man sich vorher auf www.initiative-natur.de informieren, da der Verein eine dauerhafte Öffnung derzeit nicht bewerkstelligen kann. Die neuste Aktion des Vereins sind kleine Automaten mit Samenkugeln. Diese können in der Landschaft verteilt werden und sie so zum Blühen bringen.

 

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