Bad Belzig. Der Kurpark um die Steintherme in Bad Belzig hatte sich am vergangenen Wochenende in einen großen Marktplatz verwandelt. Im Rahmen der Aktion „48 Stunden Fläming“ fand der Flämingmarkt nun zum 20. Mal statt.

Die Austragungsorte wechseln jährlich. Für die Besucher ist der Mark sowohl Ausgangspunkt, Zwischenstation oder Endpunkt ihrer Reise durch den Fläming. An den vielen Ständen konnten regionale Produkte erworben werden. Angefangen von Dekorationen über Schmuck, Keramik, Korbwaren bis hin zu Lebensmitteln aus regionaler Produktion. Letztere waren besonders bei den Gästen aus den Städten beliebt, da die Produkte alle Bioqualität hatten. Kein Wunder also, dass an den Ständen mit Öl, Kräutern, Nudeln und Käse ständig Andrang herrschte.
Aber man konnte sich auch informieren. Der Jagdverband zeigte präparierte heimische Tiere, was besonders die Kinder interessierte. Es präsentierten sich Vereine und Orte, wie Fredersdorf, Goldmedaillengewinner des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Fredersdorfer hatten nicht nur handwerkliches, sondern auch die typischen Hefeplinsen im Gepäck. Am Honigstand gab es nicht nur die süße Leckerei. Viele ließen sich dort die Arbeitsweise der Honigbienen erklären. Am Stand des Vereins „OELALA e.V.“ konnten sich Interessierte über ökologische Landwirtschaft informieren. Ulla Ondratschek erzählte zusätzlich vor der Bühne, wie es überhaupt zur Gründung dieses Vereins kam und was dieser anbietet. Die ehemalige Lehrerin kam und kommt vor allem mit Berliner Schülern nach Reetz, um diesen die Natur näher zu bringen.

Nicht wegzudenken vom Flämingmarkt sind die Landfrauen. Vor der großen Bühne stand eine herrliche Erntekrone und auch die Tischdekorationen stammten von ihnen. Während die Wiesenburger Landfrauen sich um Angebote für die Kinder kümmerten, konnte man bei der Ortsgruppe aus Weseram selbst probieren, eine Erntekrone zu binden. Gar nicht so einfach, stellten die meisten fest. Die Weseramer sind Profis im Erntekronen binden. Sie werden am Landeswettbewerb am 14. September in Drachhausen (Landkreis Spree-Neiße) teilnehmen. Nicht zum ersten Mal, die Frauen haben schon dritte und fünfte Plätze bei diesem Wettbewerb belegt. „Dieses Jahr wollen wir angreifen“, sagt Helgard Swierkowski. Achtzehn Frauen haben vierhundert Stunden an der Wettbewerbskrone gearbeitet, die bis zum 14. Noch unter Verschluss ist. Und für noch etwas sind die Landfrauen bekannt und berühmt – für ihre leckeren Kartoffelpuffer, die es natürlich auch wieder auf dem Flämingmarkt gab. Dazu wurden die Kartoffeln immer wieder frisch geschält und gerieben.

Kartoffeln schälen durften auch drei Freiwillige bei einem kleinen Wettbewerb. Für alle galten die gleichen Bedingungen – drei Kartoffeln mussten möglichst sauber mit einem Kartoffelschäler geschält werden. Gar nicht so einfach, wie Erika Moritz feststellte. Sie war es gewöhnt, mit einem Messer zu schälen und hatte so ihre Schwierigkeiten. Am schnellsten war Christiane aus Bad Belzig fertig. Sie gab anschließend noch Tipps zur Handhabung des Schälers an Erika weiter. Letztlich gab diese aber auf und André belegte den zweiten Platz. Preise gab es für alle drei, gestiftet von Firmen aus der Region. Als Hauptpreis darf Christiane nun einen erholsamen Tag in der Therme verbringen.
Bis zur Mittagszeit unterhielten die Fläming Musikanten aus Marzahna mit zünftiger Blasmusik. Und wer rechtzeitig da war, konnte sogar noch Sitzplätze im Schatten ergattern, denn bei mehr als 30 Grad war es in der Sonne kaum auszuhalten. Das freute aber den „Eismann“, der eine Kugel nach der anderen über die Theke schob.
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