Bad Belzig. Großer Erfolg für Melanie Balzer (SPD). Sie hat im Wahlkreis 18 das Direktmandat mit 38,3 Prozent gewonnen. Damit erreichte sie sogar 4,2 Prozentpunkte mehr als ihr Vorgänger, der bekannte und beliebte Günter Baaske, der nicht mehr kandidiert hatte.
„Nein, dieses deutliche Ergebnis mit klarem Abstand zur erstunterlegenen Partei habe ich nicht erwartet. Aber ich freue mich sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger in Bad Belzig, Beelitz, Michendorf, Niemegk, Schwielowsee, Seddiner See, Treuenbrietzen und Wiesenburg sich so klar für stabile und sichere Verhältnisse entschieden haben“, sagte sie Fläming 365 in einer ersten Stellungnahme. Schon am Montag war sei schwer zu erreichen, denn als Mitglied im Landesvorstand ihrer Partei, gab es nach der Wahl einiges zu bereden.
„Als erstes gilt es, auch in meiner Funktion als Mitglied des Landesvorstands der SPD, eine stabile Koalition zu formen, um schnell gute Ergebnisse für unser Land zu erreichen. Das wird nicht einfach. Es gibt eine neue Konstellation im Landtag, die zügige Ergebnisse erschwert. Ich bin dennoch absolut sicher, dass Dietmar Woidke weiterhin mit aller Kraft für sichere Verhältnisse sorgen wird“, betonte Balzer.
Ihr Gegenkandidat Peer Dorow von der AfD bekam 25,2 Prozent der Stimmen und damit gut 13 Prozent weniger. Gut platzierte sich auch der Kreisbauernpräsident Jens Schreinicke, der für die CDU ins Rennen ging. Er hatte 18,4 Prozent erreicht.
Die weiteren Kandidierenden blieben unter zehn Prozent der Stimmen. Carina Simmes (BVB/FREIE WÄHLER) war unter denen die beste mit 7,5 Prozent, sicher auch der Tatsache geschuldet, dass sie hauptamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Seddiner See ist. Es folgen Matthias Frey (DIE LINKE, 5,2 Prozent), Christian Wessel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, 4,1 Prozent) Annabell Krohn (FDP, 1,4 Prozent).
SPD stärkste Kraft
Auch bei den Zweistimmen war die SPD im Wahlkreis 18 vorne. Immerhin haben von den 57.301 Wahlberechtigten 44.468 ihre Stimme abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 77,6 Prozent. Mit 34,2 Prozent hat hier die SPD, wie die Direktkandidatin, 4,8 Prozent zugelegt. Zugelegt hat auch die AfD, sie legte 4,2 Prozent zu und erreichte 22,9 Prozent. Das BSW wurde mit 13,8 Prozent drittstärkste Kraft. Die CDU knapp dahinter mit 13,1 Prozent und einem Verlust von 2,3 Prozent. DIE GRÜNEN kamen auf 6,0 Prozent, sie verloren damit 54 Prozent der vor fünf Jahren erreichten Stimmen (13,2, -7,2). DIE LINKE erwischte es noch stärker. Aus 9,6 im Jahr 2019 wurden es bei dieser Wahl 2,8 Prozent. Die FREIE WÄHLER verloren 3,1 Prozent und erreichten nur noch 2,4 Prozent. Die FDP rutschte von 4,5 Prozent auf einen einzigen Prozentpunkt ab und lag damit noch deutlich hinter der Tierschutzpartei 2,1 Prozent) und nur knapp vor PLUS (0.9 Prozent).
Benken: AfD Spitzenreiter
Wie schon im Wahlkreis 16 lohnt auch hier ein Blick auf das Wahlverhalten in den Kommunen. Wir beginnen mit Wiesenburg, wo Benken auch im Vergleich mit dem gesamten Wahlkreis die absolute Hochburg der AfD ist. Während die SPD hier mit Mühe und Not den Sprung über die fünf Prozent (5,7 Prozent) schaffte, fuhr die AfD in dem Wiesenburger Ortsteil 71,40 Prozent ein. Auch in Klepzig gab es einen deutlichen AfD-Sieg (50,0 Prozent). Die SPD erreichte aber immerhin 28,7 Prozent der Wählenden. Insgesamt hat die SPD in der Gemeinde die Nase mit 33,0 Prozent vorne, gefolgt von der AfD (27,2 Prozent), BSW (16,1 Prozent), CDU (10,6 Prozent), DIE LINKE (3,8 PROZENT) sowie DIE GRÜNEN (3,7 PROZENT).
Kreisstadt in SPD-Hand, Lübnitz ist Grün
In Bad Belzig erreichte die SPD 34,6 Prozent und lag damit deutlich vor der AfD (24,4 Prozent). Auf den Plätzen folgte das BSW (15,4 Prozent), die CDU (10,9 Prozent), DIE GRÜNEN (6,1 Prozent) und DIE LINKE (2,8 Prozent). Beim Blick auf die Wahllokale sind deutliche Unterschiede erkennbar. So erreichte die AfD in Werbig 35,7 Prozent, die SPD lag in Neschholz mit 47,8 Prozent ganz weit vorne, und DIE GRÜNEN liegen in der Wählergunst in Lübnitz an erster Stelle mit 37,3 Prozent der Stimmen.
Niemegk bleibt rot
Auch im Amt Niemegk war die SPD Sieger. 35,7 Prozent wählten die Woidke-Partei. Die AfD erreichte 25,7 Prozent, die CDU 14,6 Prozent und das BSW 13,7 Prozent. In der gemeinde Mühlenfließ, in der der ehrenamtliche Bürgermeister Jens Hintze für die SPD-Direktkandidatin geworben hatte, errichte die SPD nur den zweiten Platz und erhielt 32,7 Prozent der Stimmen, die AfD knapp davor mit 33,3 Prozent. In der Gemeinde Planetal war hingegen die SPD der Platzhirsch mit 39,7 Prozent, die AfD errichte nur 19,4 Prozent und die CDU kam auf 13,4 Prozent. In der Stadt Niemegk war die SPD ebenfalls vorne (38,3 Prozent), die AfD (28,5 Prozent) auf Platz zwei, das BSW (12,8 Prozent) und CDU (10,7 Prozent) folgten. In Rabenstein die SPD (33,1 Prozent) vor AfD (24,9 Prozent), CDU (19,3 Prozent) und BSW (14,5 Prozent), alle anderen unter drei Prozent.
Frohnsdorf und Feldheim sehr unterschiedlich
Treuenbrietzen unterscheidet sich nicht wesentlich von den anderen Städten und Gemeinden. SPD (34,3 Prozent), AfD (26,1), BSW (14,7), CDU (11,8) und die Grünen immerhin noch 3,5 Prozent standen als Ergebnis nach der Auszählung im Protokoll. Auch hier ein kurzer Blick auf einige Dörfer. So haben in der Siedlung Frohnsdorf 43,3 Prozent der Wählenden der AfD ihre Stimme gegeben und nur 23,3 Prozent der SPD. Im unweit gelegenem energieautarken Dorf Feldheim genau entgegengesetzt. 45,3Prozent erreichte die SPD, 17,4 Prozent die AfD, noch zwei Dörfer weiter wieder eine Umkehr. In Zeuden machten 37,6 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei der AfD und 27,5 bei der SPD. Die SPD gewann auch Lühsdorf. Hier votierten 30,0 Prozent für die SPD, 17,5 Prozent konnten sich für die AfD erwärmen, 12,5 Prozent wählten die CDU und immerhin noch 12,5 Prozent DIE GRÜNEN. Hier hat die Tierschutzpartei ihre Hochburg, für immerhin 7,5 Prozent der Wähler war sie der Favorit.
Blauer Spargel in Schlunkendorf
In der Spargelstadt Beelitz rangiert die SPD mit 33,4 Prozent bei der Landtagswahl vorne, vor AfD mit 23,8 %, BSW und CDU fast gleichauf mit 13,9 und 13,8 Prozent, der Unterschied entspricht 22 Stimmen. DIE GRÜNEN kamen auf 5,2 Prozent. Alle anderen unter drei Prozent.
Im Schlunkendorf, wo das Spargelmuseum den Sitz hatte, votierte jeder zweite für die AfD (49,0 Prozent), die SPD ist auf 28,6 Prozent der Stimmen gekommen. Hingegen gewann die SPD 35,6 Prozent in dem im Wachsen begriffenen Ortsteil Heilstätten, im Wahllokal in der Kita, hier wurden DIE GRÜNEN die zweite Kraft mit 19,1 Prozent vor der AfD mit 16,8 Prozent.
Michendorf, Seddiner See und Schwielowsee
Die drei in der Zwischenüberschrift genannten Gemeinden gehören nicht mehr zu unserem Kerngebiet, aber zum Wahlkreis 18, deshalb hier die Ergebnisse.
In Seddiner See ist die SPD vorne (31,3 Prozent), AfD (24,2), BSW (15,5) und CDU (13,2). Die FREIEN WÄHLER haben hier ihre Hochburg, da die Bürgermeisterin Simmes Direktkandidatin für die FREIEN WÄHLER war, und erreichen hier 4,5 Prozent. Es folgen DIE LINKE (3,4) und DIE GRÜNEN (3,0). In Michendorf votierten 34,1 Prozent für die SPD, 21,1 Prozent für die AfD, 14,7 Prozent für die CDU, 11,1 Prozent für das BSW, 9,0 Prozent für DIE GRÜNEN und 3,1 für DIE LINKEN. Besonders auf Wilhelmhorst lohnt ein genauerer Blick. Im Wahllokal im Gemeindezentrum erhielt die SPD 36,7 Pr0zent der Stimmen, dahinter ein Dreikampf: AfD 17,4, DIE GRÜNEN 15,7 und CDU 14,8 Prozent. BSW 9,2 Prozent und DIE LINKE 4,3 Prozent folgen. Ähnlich im Nachbarwahlkreis im Hort von Wilhelmshorst. SPD -37,0 Prozent, AfD – 18,6, CDU – 13,4, BSW – 10,7 und DIE GRÜNEN 10,4. Auch in der Wilhelmshorster Turnhalle ähnliche Ergebnisse.
In Schwielowsee ebenfalls die SPD mit 35,7 Prozent vorne, vor AfD 18,9 Prozent, CDU 13,6 Prozent, BSW 13,4 Prozent und GDIE GRÜNEN 8,0 Prozent sowie DIE LINKE 3,3 Prozent.
Nähere Angaben zu den einzelnen Wahllokalen und Orten, finden sie wenn sie dem Link folgen.
https://wahlergebnisse.brandenburg.de/12/500/20240922/landtagswahl_land/ergebnisse_wahlkreis_18.html
(Artikelfoto: Melanie Balzer)
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