Treuenbrietzen. Am Vormittag des 19. September 2024 wurde ein offensichtlich schwerverletzter Wolf im Schlamm am Rande der Nieplitz zwischen Treuenbrietzen und Niebelhorst gefunden. Verletzungen und Laufspuren des Wolfes deuteten auf eine Schussverletzung hin. Der Wolf lebte zu diesem Zeitpunkt noch. Das leidende Tier versuchte auf der Seite liegend und unter erkennbaren Schmerzen aus der Nieplitz zu trinken.
Die Finder verließen den Ort des Geschehens, um Hilfe zu organisieren. Ein Wolfsbeauftragter des Landes Brandenburg wurde zum Fundort gerufen. Als dieser wenig später eintraf, war der Wolf verschwunden. Blutspuren und andere eindeutige Hinterlassenschaften am Fundort deuten auf ein brutales Erschlagen und heimliches “Entsorgen” des getöteten Tieres hin. Dies geschah offenbar in der Absicht, den angeschossenen Wolf als Beweismittel der zuvor versuchten Tötung des Tieres zu beseitigen. Täter und genauer Hergang dieser grausamen Untat sind noch ungewiss. Wölfe sind streng geschützte Tiere.
Deren kriminelle Tötung stellt eine schwere Straftat dar. Es wurde unmittelbar Strafanzeige bei der zum Tatort gerufenen Polizei erstattet. Zur Ergreifung des Täters wird um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung gebeten. Diese können an das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) oder an die “Allianz-Wolf-Brandenburg” (AWB) gerichtet werden. Hinweise werden vertraulich behandelt. Wölfe sind fühlende und hochsoziale Tiere, die bedingungslos loyal und wie wir Menschen in sehr engen Familienverbänden leben. Die Tötung eines Wolfes ist somit immer die Tötung eines Familienmitglieds.
Der Rest der Wolfsfamilie trauert nachweislich um einen solchen Verlust. Menschen mit geliebten Hunden in der Familie dürften diese kaltblütige Hinrichtung des verletzten Wolfes als besonders abscheulich empfinden. Diese barbarische Straftat zeugt von einem Grad an Verrohung und Gesetzlosigkeit, die Gesellschaft und Rechtsstaat nicht dulden dürfen. Der Täter gehört unbedingt ermittelt und juristisch streng bestraft.
“Das Herz ist nur eines, und die gleiche Erbärmlichkeit, die dazu führt, ein Tier zu misshandeln,
zeigt sich unverzüglich auch in der Beziehung zu anderen Menschen.
Jegliche Grausamkeit gegenüber irgendeinem
Geschöpf widerspricht der Würde des Menschen.”
(Papst Franziskus, Enzyklika Laudato SI’, “Über die Sorge für das gemeinsame Haus”)
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ALLIANZ WOLF BRANDENBURG
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4 Antworten
Was für furchtbare Menschen gibt es hier,ich hoffe es wird Ihnen einmal genauso viel Leid und Schmerzen zugefügt,wie Sie dem Tier zugefügt haben.Ich hoffe diese Menschen werden gefunden.
Warum ist der Tod eines Wolfes ein Bericht wert und der genauso grausame Tod von unzähligen Weidetieren nur ein Schulterzucken.
Wo die Politik versagt, wird der Tierhalter in die Illigalität getrieben.
Bestandsregulierung, sofort.
Sehr geehrter Herr Piehl,
da es sich hier um eine streng geschützte Tierart handelt, ist dieser Vorfall eine Straftat. Der Tod von unzureichend geschützten Weidetieren liegt voll und ganz in der Verantwortung der Tierhalter und wird leider viel zu oft nicht geahndet. Auch der unzureichende Schutz verstößt gegen geltendes Recht. Im übrigen ist es für uns unverständlich, dass man hier der Politik Schuld/Verantwortung für eine erfreuliche, natürliche Entwicklung geben will. Eine Bestandsregulierung ist ein schädliches eingreifen in die Biodiversität und wird zu mehr und neuen Problemen führen. Bitte belesen Sie sich zu diesem Sachverhalt. Danke!