Lühsdorf

Lühsdorf, ein Rundlingsdorf mit Zukunft – Beim Namen Verwechslungsgefahr

Lühsdorf. Im Fläming ist es nicht immer einfach, einen kleinen Ort zu finden, vor allem dann nicht, wenn Verwechslungsgefahr besteht. „Es passiert schon Mal, dass ein Lieferdienst anruft und fragt, wieso wir denn die Tür nicht öffnen, dabei stellt sich dann heraus, dass er in einem anderen Dorf vor der Tür steht“, lächelt Ortsvorsteher Theo Herbert leicht gequält. Er wohnt in Lühsdorf, allerding hat der Fläming auch Lühnsdorf, Lüdendorf und Lehnsdorf zu bieten. Lühsdorf ist dabei das kleinste der vier genannten Dörfer, und das 77 Seelen Dorf ist eigentlich eine doppelte Exklave.

Lühsdorf ist ein Ortsteil von Treuenbrietzen, allerdings von Treuenbrietzen nur über die B2 und L80 erreichbar und dabei ist es notwendig durch Buchholz (Ortsteil von Beelitz) und den Landkreis Teltow-Fläming zu fahren. Kein Wunder also, dass auch ein Jury-Mitglied des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ nicht sofort den Weg dorthin gefunden hatte.

Lühsdorf ist eines von vier Dörfern im Landkreis Potsdam-Mittelmark, dass sich um den Titel bewirbt. Zur Dorfbegehung sind auch der Bürgermeister der Sabinchenstadt Michael Knape und der Bauamtsleiter Robert Wildgrube zur Unterstützung der Einwohner mit dabei. Und diese sind zahlreich erschienen. Sie berichten stolz von ihren Aktivitäten und Vorhaben. Ortsvorsteher Herbert weist auf die Kirchensanierung hin, hier hat man rund 220.00 Euro akquirieren können, die Kirche ist wieder ein Schmuckstück.

Die alte Schule soll jetzt zum Dorfgemeinschaftshaus samt Feuerwehrgerätehaus umgebaut werden. Auch hier stehen wohl bald Fördergelder zur Verfügung. Etwa 488.000 Euro aus der europäischen LEADER-Förderung für das Dorfgemeinschaftshaus und 333.000 Euro für die Feuerwehrgarage samt Funktionsräumen.

Herbert und seine Mitstreiter, zu denen auch Kfz-Meister Jens Strauß, der einzige Arbeitgeber im Ort, gehört, sind stolz auf ihren Rundling. Wer durch die einzige Straße den Ort erreicht, wird gleich durch die Aufschrift auf dem bunt bemalten Elektro- Verteilerkasten mit „Willkommen in Lühsdorf“ begrüßt. Beim Dorfrundgang lernt man schnell alle wesentlichen Punkte kennen. Die beiden Mittelflurhäuser stehen ebenso unter Denkmalschutz wie die Kirche. Familie Behrens hat ihr baufälliges Gebäude liebevoll saniert, und jetzt gibt es hier zwei Wohnungen.

Der Jugendklub ist in einem Pavillon untergebracht. Dieser wurde in Rostock nach Beendigung der Internationalen Gartenausstellung organisiert und in den Treuenbrietzener Ortsteil überführt. In das alte Spritzenhaus passt der Einsatzwagen nicht mehr rein, deshalb wird es demnächst ein neues geben. In einem Leitbild hat die Einwohnerschaft Ziele und den Weg dorthin formuliert, es scheint aufzugehen. Zumindest gibt es keine Probleme mit der Vermittlung der freiwerdenden Höfe. „Wir haben zwei leerstehende Gebäude, aber diese können nicht veräußert werden, weil die Grundstücksgrenzen nicht geklärt sind“, erklärt Ortsvorsteher Theo Herbert.

Lühsdorf scheint Zukunft zu haben, ob es als Sieger aus dem Wettbewerb herausgeht, wird sich im November bei der Verkündung der Ergebnisse zeigen.

Impressionen vom Dorfrundgang

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