Wollin. Die meisten kennen Viola Parker als Musikerin. Regelmäßig ist sie in Wollin zu Gast.
Ein Adventskonzert findet am Freitag, den 13. Dezember 2024 um 15.00 Uhr in der Wolliner Kirche statt. Jetzt hat sie einen Gedichtband veröffentlicht. Unter dem Titel “Im Wandel der Jahreszeiten” hat Viola Parker über 50 selbst verfasste Gedichte zusammengefasst.
Viola Parker arbeitet freiberuflich als Künstlerin mit Gesang und Lyrik im Brandenburger Land. Auch ihre Lieder stammen vorwiegend aus eigener Feder. Bis dahin war es ein weiter Weg, denn zunächst studierte sie in Berlin Betriebswirtschaft. Nach langjähriger Ausbildung an Musikschulen sowie privat erwarb sie den Berufsausweis als Sängerin.
Sie war in namhaften Berliner Bands engagiert, und es gab zahlreiche Veranstaltungen zu Festen, in Hotels, Kulturhäusern, wie Kongresshalle Berlin, Dresdener Kulturpalast, Steintorvarieté Halle, Stadthalle Suhl, Gera, Bremerhaven, Kurhaus Warnemünde, Landesgartenschau Rathenow – um nur einige zu nennen. Ende der Achtziger schafften es erste Titel auch ins Radio und Fernsehen der DDR. So rangierte sie bis auf Platz 2 in den damaligen Hitparaden, u.a. in der bislang noch längsten Radiosendung bei Heinz Quermann. Um solche Ziele zu erreichen war neben hoher Leistung auch enormer Fleiß, Kontinuität und der volle Einsatz erforderlich. Wie freute sie sich, als sie eine Zusage von der besten Show im DDR-Fernsehen – „Ein Kessel Buntes“ – erhielt. Leider kam es durch die Wende nicht mehr dazu. Die Kulturstätten, Bands, Konzert- und Gastspieldirektionen verschwanden.
Als Künstler zu überleben war schwierig, Veranstaltungen rar; so jobbte sie in einer Künstleragentur. Endlich dann Engagements auf diversen Kreuzfahrtschiffen, die sie von Island bis nach Australien führten. Eine große Herausforderung, denn es fand jeden Abend eine andere Show statt. Die Proben mit Orchester, Band, Ballett und wechselnden Kollegen standen auf der Tagesordnung und schließlich musste abends schon alles perfekt funktionieren. Dann zog sie von Berlin ins Brandenburger Land. Die schöne Natur mit ihrer Weite und Stille erweckten eine neue Kreativität. Diese findet sich in den Gedichten, Liedern und Kurzgeschichten wieder, sowie in den Konzerten und Programmen mit musikalischer Begleitung.
Mit ihrem 1. Gedichtbüchlein wünscht sie allen viel Freude!
November
Und wieder ist sie da – die graue Zeit
Ein Spiegel der rauen Wirklichkeit.
Es ist schrecklich naß und kalt
und wir fühlen uns plötzlich alt.
Der Nebel hüllt unseren Frohsinn ein.
Die Lichtblicke sind meist nur klein.
Die Bäume stehen nackt und kahl.
Der Sommertraum ist längst schon fahl.
Der Tag ist düster und lädt uns ein,
nur ganz bei uns zu Gast zu sein.
Der Ablenkung zu widerstehn,
in unser Innerstes zu gehn.
Da gibt es neue Schätze zu entdecken,
versäumte Kreativität zu wecken.
Dazu ist der November gut,
weil draußen längst schon alles ruht.
Wir genießen drinnen nun die Wärme.
Erfreuen uns an Tee und Therme,
entzünden viele duftende Kerzen;
das gefällt der Seele und dem Herzen.
Hoffnung bringt uns ein helles Licht,
denn Weihnachten ist schon in Sicht.
November, du bist nicht beliebt,
aber gut, dass es dich gibt
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