Schwanebeck. Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang war in Bad Belzigs Ortsteil Schwanebeck Storchengeklapper zu hören. Während in den Storchenhorsten zwischen Brück und Wiesenburg, Golzow und Görzke aktuell noch Leerstand herrscht, sorgte ein Rotstrumpf in Schwanebeck am 1. März für eine Überraschung. Punkt 12.30 Uhr flog der Vogel den Horst am Gesundbrunnen an, um laut klappend seine Rückkehr ins Sommerquartier kund zu tun.
Bärbel Kraemer, die seit dem Aufbau des Storchenhorstes 2020 das Geschehen in luftiger Höhe verfolgt und dokumentiert, war erfreut und besorgt zugleich. Sie erklärt:
„So zeitig ist unser Storch noch nie aus dem Winterquartier zurückgekommen.“
Bereits im Jahr der Aufstellung hatte ein 2015 in Linum geschlüpfter und dort auch beringter Weißstorch den Horst in Schwanebeck in Besitz genommen. Seit drei Jahren zieht er dort mit seiner Herzdame erfolgreich Nachwuchs auf. Im Sommer 2024 wurden sogar vier Jungstörche flügge.
Zwar hatte die Storchenfreundin ihr Smartphon sofort griffbereit und konnte den laut klappernden Vogel auf dem Horst ablichten, 100prozentige Sicherheit, dass der Storch der Schwanebecker Storch ist, konnte sie mit den Handyaufnahmen jedoch nicht erlangen.
„Um den Ring ablesen zu können, hätte ich die Kamera griffbereit haben müssen“, erklärt sie. So bleibt noch ein Geheimnis um den zeitigen Rückkehrer. Schließlich gehört ein Großteil der Linumer Störche, zu denen quasi auch der von dort stammende und sich in Schwanebeck angesiedelte Vogel gehört, zu den so genannten Ostziehern. „Sie verbringen die Winter in Afrika und kommen erfahrungsgemäß später aus dem Winterquartier zurück als die Westzieher, die in Spanien überwintern“, erklärt die 62-Jährige. Dafür spricht auch, so die Storchenfreundin, dass die in Schwanebeck brütenden Vögel in den zurückliegenden Jahren jeweils mit zu den letzten Rotstrümpfen gehörten, die ihr Sommerquartier jeweils erst im Verlauf des Monats April in Besitz nahmen.
Wie auch immer. Der erste Weißstorch, der 2025 im Hohen Fläming eingeflogen ist und laut klappernd auf dem Schwanebecker Storchenhorst auf sich aufmerksam gemacht hat, muss sich bis zur Ankunft seiner Artgenossen noch etwas in Geduld üben.
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