Bad Belzig, Klinkengrund, Müll

Bad Belzig: Müll- statt Blühstreifen – Appell an die Bewohner und Bewohnerinnen im Klinkengrund

Bad Belzig. Der Frühling beginnt mit milden Temperaturen und die Pflanzen fangen an zu blühen. Insekten erwachen und suchen Nahrung. Es wird bunter, die Luft wärmer und das Gezwitscher der Vögel lauter. Um das Wohngebiet Klinkengrund schöner und insektenfreundlicher zu gestalten, wurden im letzten Frühjahr mehrere Blumenwiesen angelegt.

Blühbeet, Bad Belzig, Klinkengrund
Blühbeet im Klinkengrund

Anwohnende und Spaziergehende konnten sich erfreuen am Anblick der üppig blühenden Veilchen, Blut-Storchschnäbel, Grasnelken, Pechnelken und Königskerzen, die in bunter Farbenvielfalt erstrahlten. Ein Paradies für Insekten.

Dieses Jahr allerdings fällt der Blick auf Sperrmüll, Abfälle und achtlos hingeworfener Haushaltsmüll. „Das ist unerhört“, sagte Anwohnerin Ulla Hahn verständnislos:

„Trotz des Hinweisschildes legen die Leute hier ihren Müll ab.“

Ulla Hahn und andere freiwillige Helfende setzten letztes Jahr 200 Pflanzen und Stauden an verschiedenen Örtlichkeiten im Klinkengrund ein und streuten regionales Saatgut aus. Angebrachte Hinweisschilder mit der Aufschrift

„Das ist kein unordentlicher Garten, sondern eine 5-Sterne Wellness-Oase für Bienen!“

sollten für Aufklärung und Akzeptanz sorgen. Leider mit wenig Erfolg, wie sich nun zeigte.

Der Müll wurde bereits mehrfach beseitigt. „Sowie der Abfall entfernt wurde, steht leider am nächsten Tag dort neuer Müll“, erzählte Quartiersmanagerin der Klinke 1, Dana Forderer. Somit haben die dortigen Pflanzen keine Chance zu gedeihen, können ihre wunderschöne Farbenpracht nicht entfalten, die Siedlung nicht verschönern und den Insekten keine Nahrungsquelle bieten.

Bürgermeister Dr.-Ing. Robert Pulz, der selbst mithalf bei der letztjährigen Pflanzaktion, sieht eine Erklärung in der geänderten Sperrmüllentsorgung der Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark (APM). Zuvor war es möglich, Sperrmüll , so wie er anfällt, vor die Haustür zu stellen. Die APM holte diesen im regelmäßigen wöchentlichen Turnus ab, was allerdings zu hohen Kosten führte. Seit bereits einiger Zeit muss die Sperrmüllabholung aber auch im Klinkengrund und in der Kurparksiedlung, wie bereits überall in ganz Potsdam-Mittelmark, vorher angemeldet werden. „Da einige Einwohnerinnen und Einwohner sich noch nicht an die aktuelle Verfahrensweise, also das Anmelden der kostenlosen Sperrmüllentsorgung gewöhnt haben, kommt es leider immer noch zu spontanen und somit illegalen Müllablagerungen“, so Pulz:

„Das städtische Ordnungsamt und die städtische Wohnungsgesellschaft wirken dem Trend entgegen, jedoch lassen sich nur langsam Verbesserungen im Verhalten einiger Anwohnerinnen und Anwohner bewirken.“

Durch ehrenamtliches Engagement einiger Abwohnenden, der tatkräftigen Unterstützung der Wohnungsbaugesellschaften im Klinkengrund und sozialer Mitarbeitenden der Klinke 1 entstanden bereits viele Verbesserungen in den letzten Jahren für alle Bewohner und Bewohnerinnen, für die Kinder und für die Seniorinnen und Senioren im Klinkengrund. Die Verschönerung des Wohnumfeldes und der Stolz gemeinsam geschaffener Verbesserungen, wie zum Beispiel die Bepflanzung im letzten Jahr, waren und bleiben weiterhin der Ansporn für die fleißigen Helfer und Helferinnen. Akzeptanz und Respekt vor diesen Maßnahmen sind der Lohn aller Bemühungen. Das Abstellen von Sperrmüll und Haushaltsabfall auf diesen Flächen, trotz der liebevoll gestalteten Hinweisschilder, zählt leider nicht dazu.

Wer sich ebenfalls einbringe und etwas Gutes für sein Wohnumfeld machen möchte, ist herzlich eingeladen zur Spielplätze-Saubermach-Aktion „Schatzsuche – mal anders“ am Samstag, dem 5. April, von 10-12 Uhr. Kinder dürfen sich über einige Überraschungen freuen. Treffpunkt ist die Klinke 1 in der Hans-Marchwitza-Straße 1.

(Fotos: © Dana Forderer)

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Eine Antwort

  1. Vielleicht sollte das Ordnungsamt mal vor Ort präsent sein und mehr Ordundsgelder verteilen.Oftmals findet man noch Adressen an den Müll

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