Wiesenburg. Schnell musste am vergangenen Wochenende umdisponiert werden.

Das Chortreffen wurde kurzerhand in die Kunsthalle verlegt, denn das regnerische Wetter ließ den traditionellen Auftritt auf dem Schlosshof nicht zu. Nur gut, dass es diese Alternative gibt.
Zehn Chöre aus nah und fern gaben Lieder aus ihrem Repertoire zu besten. Viele kommen schon seit Jahren und sind immer wieder begeistert von der Atmosphäre. Das ist nicht zuletzt auch den Organisatoren zu verdanken. Auch in diesem Jahr sorgte der TSV Wiesenburg wieder für leckeren Kuchen, Kaffe und etwas Herzhaftes für die „Nichtsüßen“.
Begonnen hat die Veranstaltung jedoch mit einer traurigen Nachricht. Der langjährige Leiter der gemeinsamen Auftritte der Chöre, Friedrich Giese, verstarb Anfang des Jahres. Die Sängerinnen und Sänger gedachten ihm mit einer Schweigeminute. Seine Aufgabe hat Nils Behrendt mit viel Enthusiasmus übernommen. Traditionell eröffneten die Reetzer Jagdhornbläser das Konzert – zwar nicht hoch oben vom Schlossturm, aber doch etwas erhöht auf der Bühne.

Blickt man sich unter den Chormitgliedern um, ist deutlich eine Altersstruktur zu erkennen. Deshalb waren alle hocherfreut, dass als erstes der Kids Chor der Grundschule Wiesenburg auftrat. Unter Leitung von Annemarie Zipfel treffen sie sich regelmäßig, um alte und neue Lieder einzuüben. Und so starteten sie passend zum Nachmittag mit dem Lied „Chöre“ von Mark Foster. Ein Schmunzeln ging durch den Saal, als die Kinder den Taschengeld-Rap vortrugen. Natürlich ist dieses immer zu wenig. Eigentlich nur zur Dekoration hatten sie ein kleines Sparschwein dabei. Wie durch Zauberhand füllte sich dieses während und nach dem Auftritt. Als Belohnung durften die Kinder anschließend im „Café am Schlosstor“ ein Eis essen gehen. Man sieht also, Chorgesang ist nicht nur etwas für Erwachsene.
Gleich im Anschluss traten die wohl ältesten Sänger auf, der Chor des Musik- und Gesangsvereins Harmonie 1894 Brandenburg e.V.. Viele der Mitglieder haben das 80. Lebensjahr längst erreicht. Aber immer noch haben sie Spaß am Singen, pflegen so gesellschaftliche Kontakte und tun sich selbst etwas Gutes. Das Lied „Wanderschaft“ kannte jeder als „Das Wandern ist des Müllers Lust“. Die Interpretation war jedoch sehr besonders und nötigte den Gästen außerordentlichen Respekt ab.
Aber es wurde natürlich auch gemeinsam mit den Gästen und allen Chören gesungen. Die Stimmen aller füllten nicht nur den Raum, sondern den Goetheplatz gleich mit. Mit „Hab mein Wagen vollgeladen“ und „Es zogen auf sonnigen Wegen“ hatte man Lieder ausgewählt, die jeder kannte. Und natürlich durfte zum Abschluss auch die Brandenburger Hymne „Märkische Heide“ nicht fehlen.
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