Rottstock. Der Mehrgenerationenspielplatz in Wiesenburg muss ebenso erneuert und erweitert werden wie der Kinderspielplatz in Cammer. In Klein Glien soll eine Mobilitätsstation entstehen, und das Schwimmbad in Golzow, das in diesem Jahr den 60 Geburtstag gefeiert hat, braucht ebenfalls dringend eine Erneuerung. Das sind vier von insgesamt 18 potentiellen LEADER-Projekten aus dem Fläming.

Am 9. Oktober25 hatten die Bewerber aus dem Hohen Fläming die Chance ihre Projekte bei einem Treffen in der Gaststätte Haug in Rottstock der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Fläming-Havel vorzustellen.
Die Palette der Ideen war, wie eigentlich immer, sehr breit. Die Antragsteller, Kommunen, Vereine, Kirche und Privatpersonen kamen aus dem gesamten Gebiet der Region Hoher Fläming. Der Hoher Fläming umfasst die Ämter Brück, Ziesar und Niemegk, die Stadt Bad Belzig und die Gemeinde Wiesenburg.
Im Rahmen eines Projektauswahlverfahrens konnten sich Interessenten um eine Förderung aus dem LEADER-Topf der EU bewerben. Rund vier Millionen Euro an Fördergeldern stehen bei dem aktuellen Aufruf zur Verfügung. Insgesamt sind 52 Förderanträge mit einem Fördervolumen von 8,7 Millionen Euro eingegangen, so dass schon jetzt klar ist, dass nur die Hälfte zum Zuge kommen werden. „Wer keinen Zuschlag erhält, der kann sich im Januar erneut bewerben, wenn die nächste Runde eingeläutet wird“, ermunterte der LAG-Geschäftsführer Heiko Bansen schon im Vorfeld.
Aus der Havel-Region um Werder, Groß Kreutz, Brandenburg, Beetzsee und Wusterwitz liegen 20 Anträge und aus der Nuthe-Nieplitz-Region elf weitere.
Der Verein Lebendiger Lernort Arnensnest will Wassergeschichten sammeln, um den Rückgang der Wasserverfügbarkeit besser zu erklären. „Um diese Veränderungen besser zu verstehen, konzentriert sich das Projekt auf die Wasserverfügbarkeit in der Landschaft – mit besonderem Blick auf das Grundwasser. Technisch gemessene Bodenfeuchtedaten aus dem Citizen-Science-Netzwerk Wassermeisterei bilden die Basis, doch sie zeigen nur punktuelle Werte“, erklärte Daniel Diehl vom Verein. „Deshalb sammelt das Projekt zusätzlich persönliche Geschichten und Beobachtungen: Wo war früher Wasser? Wo sind Quellen versiegt? Welche Flächen wurden trockener? Diese Erzählungen ergänzen die Daten und machen Entwicklungen sicht- und spürbar. Eine lebendige Wasserkarte entsteht, die wissenschaftliches Wissen mit lokalem Erleben verbindet“, so Diehl weiter.
Die Sanierung des Schwimmbades in Golzow braucht für den Erfolg 2,46 Millionen Euro. „Wenn wir keine Förderung erhalten, müssen wir schließen, das ist dann das Ende“, sagte Bürgermeister Ralf Werner düster und hofft auf die Höchstförderung von 800.000 Euro.

Der Brücker Bürgerverein würde gerne das Umfeld des gerade wieder aufgebauten Stadttores verschönern.

Der Spielplatz im Gutspark Cammer soll inklusiv sein und sowohl für aller Altersstufen als auch für mobilitätsbehinderte Kinder nutzbar werden, sagte Ortsvorsteher Lars Charlier und verwies darauf, dass die Planungen eine junge Mutter aus der Gemeinde gemacht hatte.
Der Mehrgenerationenspielplatz in Wiesenburg soll erweitert und ertüchtigt werden, wie Gisela Burmeister vom Wiesenburger Bauamt erklärte.
In Hagelberg soll ein Milchstall zu einer Azubiwohnung und einem Büro umgebaut werden, auch der Pferdestall auf dem Gutshausgelände soll saniert werden.

In Klein Glien soll eine Mobilstation entstehen. Dabei sollen in Zusammenarbeit von Stadt Bad Belzig, Landkreis Potsdam-Mittelmark und Coconat sowie VBB die einige Verkehrsarten verbindenden Module entstehen. So sind Bikesharing in Kooperation mit dem Fläming-Bahnhof, Fahrradabstellanlagen mit Überdachung, ein Pferderastplatz, eine Schutzhütte bestehend aus Holz-Bänken und -Tisch mit Dach, eine Mobilstationsstele und Wegweisungssystem. Die Aufstellung der bereits vorhandenen Mitfahrbank ist vorgesehen ,und es sind Carsharing und Lastenradverleih in Vorbereitung. Dazu sollen die vorhandenen Bücherzelle und Ladesäule integriert werden.

In Ragösen soll die Sanierung des Gehwegs in der Briesener Straße gefördert werden. Die Betreiber der Alten Hölle in Reetzerhütten brauchen einen Wasseranschluss. Das Dach der Kirche in Rottstock bedarf dringend einer Sanierung ebenso wie der Boden der Turnhalle in Dahnsdorf.
Einige Projekte wie das Familiencafé und die Hüllensanierung in der Sandberger Straße in Bad Belzig warten noch auf Genehmigungen und wurden vorgestellt, können aber noch keine Berücksichtigung finden. Einige der Antragsteller waren nicht persönlich anwesend, so dass die Projekte von Bansen und seiner Mitarbeiterin Eileen Delenk-Genz vorgestellt worden sind.
Ende Oktober entscheidet der LAG-Vorstand über die Rangfolge der eingereichten Anträge.

(Artikelfoto: Daniel Diehl vom Lebendigen Lernort Arensnest)
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