Bad Belzig. Die sind aber gewachsen, hätte man am vergangenen Freitag denken können. Denn vor der Tür der ehemaligen Kita „Lindenzwerge“ in Bad Belzig standen nicht kleine Kinder, sondern Jugendliche.

Sie wollten ihr neues Domizil in Augenschein nehmen, denn die Kita ist jetzt ein Jugendclub. Das ist etwas völlig neues und so war es kein Wunder, dass ein unwahrscheinliches Gedränge herrschte. Alle wollten die neuen Räumlichkeiten besichtigen. Und dafür hat sich auch die Stadt mächtig ins Zeug gelegt und etwa 85.000 Euro investiert.
Undabhängig von der jetzigen Nutzungen waren eh Dach- und Dämmarbeiten notwendig, wie Bürgermeister Robert Pulz erklärte. „Notwendige Überarbeitungen wurden am Dach (Rückbau der Gauben und Dämmung der Decke) und in den Sanitärbereichen des ehemaligen Kitagebäudes ausgeführt. Darüber hinaus waren in Absprache mit dem Fachbereich Bürgerservice weitere Malerarbeiten erforderlich und auch der ehemalige Garderobenraum wurde als Büroraum hergerichtet“, so der Bürgermeister. Mit den Bauarbeiten konnte am 1. Oktober 2024 begonnen werden, die Fertigstellung erfolgte bis zum 20. Dezember 2024.

Auch Christine Bullerdieck, verantwortlich für Kinder- und Jugendarbeit der Stadt, sah man den Stolz an. Sie bekommt in ihrer Arbeit auch noch Verstärkung – sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen zukünftig unterstützen.
Am wichtigsten ist jedoch – was wollen die Kinder selbst. Dazu standen in den Räumen überall Aufsteller, an denen die Kinder und Jugendlichen ihre Wünsche mitteilen konnten. Auch gibt es einen Instagram – Account (Jugendarbeit BB official), über den kommuniziert wird. „Da haben wir schon die 100 Follower geknackt“, freut sich Christine Bullerdieck und hofft, dass es noch viel mehr werden.
Auch Bürgermeister Robert Pulz ließ es sich nicht nehmen, bei der Eröffnung dabei zu sein und ein paar Worte an die Kinder und Jugendlichen zu richten. Keine einfache Sache bei der Aufregung und dem Stimmengewirr. So erfuhren alle immerhin, dass das Gebäude schon seit 80 Jahren eine Kita ist. Früher natürlich unter ganz anderen Voraussetzungen. Aber auch damals gab es schon eine Beitragssatzung. Dort wurde jedoch kein Geldbetrag festgelegt. Die Eltern mussten ihren Kindern ein Stück Kohle mitgeben, damit die Räume geheizt werden konnten. Auch jetzt will die Stadt die Mittel bereitstellen, die benötigt werden, denn die Kinder und Jugendlichen sollen selbst mittun und gestalten. Vorerst gibt es Tischkicker, Darts, Video- und Gesellschaftsspiele. Und natürlich auch Ecken einfach um zu chillen. Was eventuell dazu kommt, sollen die Kinder und Jugendlichen selbst entscheiden. „Wir machen nichts, was die Kinder nicht auch wollen“, sagt Christine Bullderdieck.
Die erste Aufgabe wurde in einer Umfrage schon erledigt – nämlich die Namensgebung. Das Ergebnis lautet „JuBel“, so heisst der neue Jugendclub. Das Logo wurde von der Firma „Artfex“ entworfen, die auch schon das Toilettenhäuschen und die Stromkästen am Busbahnhof gestaltet hat.
Vorerst gibt es zwei Öffnungstage: Dienstag von 13-18 Uhr und Freitag von 13-19 Uhr. Und wie es aussieht, werden die Kinder und Jugendlichen das ausgiebig nutzen. Denn der Club ist nicht nur für Bad Belziger gedacht, sondern auch Kinder aus den umliegenden Orten sind immer willkommen.
(Artikelfoto: Christine Bullerdieck)
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