„Fläming für alle“ ruft zum Wählen für Demokratie und Vielfalt auf

Wer immer ’ne einfache Lösung hat, hat das Problem nicht verstanden!“, so steht es auf Plakaten, die derzeit an verschiedenen Orten im Fläming hängen. Verantwortlich für die Plakat-Aktion ist die Initiativgruppe Fläming für alle. Der Kreis aus etwa 15 Menschen, die alle zwei Wochen zu Gruppentreffen zusammenkommen, organisierte im Vorfeld der Wahl mehrere Aktionen. Die Initiative lud auch zu einer Filmvorführung, einem Vortrag mit Diskussion, einer Demo und einer Lesung ein. Alles mit dem Ziel, die Menschen im Fläming zu informieren und aufzufordern, ihr Kreuz bei der Wahl für Demokratie und Vielfalt zu setzen.


Dabei war das thematische Spektrum der Veranstaltungen breit gefächert. Bei der Filmvorfühung „Eine deutsche Partei“ wurde beispielsweise eine Dokumentation von Simon Brückner gezeigt, die vollkommen unkommentiert hinter die Kulissen der AfD blickt. Ohne Vorverurteilungen konnten sich die Anwesenden selbst ein Bild machen und hinterher noch die Filmemacher fragen, wie sie den Dreh erlebten. Etwa 70 Interessierte waren gekommen, und viele nutzten die Chance auf Nachfragen.

Dass die Gruppe auch schnell agieren kann, bewies sie dann nur einige Tage später. Während die Filmvorführung lange geplant war, wurde eine Demonstration gegen eine Kundgebung der AfD auf dem Bad Belziger Marktplatz in nur eineinhalb Tagen organisiert. Das Motto „Der AfD nicht den Marktplatz überlassen“ ging auf. Die Polizei hatte lediglich einen kleinen Bereich für die Gegendemo freigegeben, jedoch waren bei dieser zeitweilig 200-250 Menschen anwesend, während auf Seiten der AfD etwa 40 Personen versammelt waren.

Auch die weiteren Veranstaltungen von Fläming für alle waren gut besucht. Zu Vortrag und Diskussion rund um das Thema „Rechte Esoterik“ kamen Ende Januar etwa 70 Leute zusammen. Zur Lesung mit Arne Semsrott aus dessen Buch „Machtübernahme“ strömten sogar fast 100 Teilnehmende ins Kulturzentrum Bad Belzig. In seinem Werk beschreibt Arne Semsrott verschiedene Szenarien, wie man mit einer Machtübernahme einer rechtsextremen Partei umgehen kann. Dabei führte er unter anderem das Remonstrationsrecht für Beamte in Ministerien an und entwickelte Ideen für die Zivilgesellschaft, die er als „solidarisches Preppen“ bezeichnete. Nach der Lesung fand eine angeregte Diskussion statt, in der die Teilnehmer Fragen stellten und über mögliche Handlungsmöglichkeiten debattierten. Die Lesung fand in Kooperation mit Buchhandlung Ritter aus Bad Belzig statt, die den Bücherstand betreute und wo man das Buch natürlich weiterhin erwerben kann.

Mit den vielfältigen Veranstaltungen wollte Fläming für alle zeigen, welche Gefahren von rechtsextremen Bestrebungen ausgehen und fordert alle Menschen in der Region dazu auf, für Vielfalt und Demokratie zu wählen. Einfache Lösungen, wie sie manche Parteien versprechen, werden den komplexen Problemen unserer Zeit nicht gerecht. So wird in anderen Plakaten der Gruppe zum Beispiel gefragt:

„Deutschland ohne EU? Flaute. Zölle. Isolation. Willst du das wirklich?“

Treffen auch manche Entscheidungen in der EU auf Unverständnis, würde ein Dexit jedoch Wirtschaft und Frieden in unserem Land sehr stark gefährden. Eine scheinbar einfache Lösung führt so zu zahlreichen neuen Problemen.

Die Treffen von Fläming für alle sind offen – die nächsten Termine finden sich auf der Webseite: www.flaeming-fuer-alle.de.

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