Wiesenburg, Bad Belzig. Wie haben gerade Frauen die Zeit der Wende und ihre Folgen erlebt?
Während in der DDR die berufstätige Frau normal war, war nun plötzlich alles anders. Das interessiert auch die Initiatorinnen eines Dialogs zwischen Frauen aus Ost und West. Dazu waren zwei Treffen organisiert. Das erste war am 8. März, dem internationalen Frauentag in Mal´s Scheune, das zweite im Kulturzentrum Bad Belzig.
Die Organisatorinnen waren positiv überrascht über den guten Zuspruch. „Es kamen doppelt so viel Teilnehmerinnen, als ursprünglich angemeldet waren“, freut sich Helga Holz im Nachhinein. In Wiesenburg trafen sich 28 Frauen, in Bad Belzig 26. Der Anteil von Frauen aus dem Osten und Westen war gut ausgeglichen.
Die Frauen sollten in einer begrenzten Zeit Fragen von den Moderatorinnen beantworten. Die Gespräche waren sehr persönlich und intensiv im Format „Reden und Zuhören“, ein echter Austausch auf Augenhöhe! Dabei ging es weniger um die Fakten, die allgemein bekannt sind, sondern mehr um Gedanken und Gefühle. Denn besonders für die Frauen aus der ehemaligen DDR war plötzlich alles anders. Sie waren es gewöhnt, arbeiten zu gehen und dabei ihre Kinder gut versorgt zu wissen. Nach der Wiedervereinigung waren sie meiste die ersten, die ihren Job verloren und sich arbeitslos melden mussten. Hinzu kam, dass man damit und dem dazugehörigen Papierkrieg so gar keine Erfahrungen hatten und alles mühsam erfragen musste.
Beim ersten Termin wurden den Frauen drei Fragen gestellt, beim zweiten Termin war es nur eine Frage, die in drei Runden vertieft wurde. Die Frage in dieser letzten Runde lautete: Mit welchem Frauenbild in Beruf und Familie bist du aufgewachsen? Hat es sich im Lauf der Jahre verändert? Dieser Teil war besonders intensiv und es entstand eine sehr vertrauensvolle gute Stimmung. Das zeigte sich auch in der konstruktiven Abschlussrunde mit zahlreichen konkreten Beiträgen, welche für die Weiterarbeit sinnvoll verwendbar sind.
Mit der erfolgreichen Durchführung dieser beiden Veranstaltungen ist nun der Grundstein gelegt zum weiteren Vorgehen. Dazu wird das bisher aus zwei Initiatorinnen und drei Moderatorinnen (Helga Holz, Anne Haedke, Ellen Uloth, Ingelor Schwarz und Claudia Heinz) bestehende Team erweitert. Dafür gibt es bereits zahlreiche Bewerbungen.
Ziel ist es das begonnene „Zusammenwachsen“ auf eine breitere Basis zu stellen und zu vertiefen, um damit gemeinsam „zusammen zu wachsen“.
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