Rädigke. Mit leichten geschmeidigen Drehungen von rechts nach links, scheinbar ohne Kraftaufwand, zeigte Bernd Moritz kürzlich die Kunst des Mähens mit der Sense.
Die Leichtigkeit bei dieser traditionellen Arbeit beruht auf jahrelanger Erfahrung. Diese gab er gern in einem von der Naturparkverwaltung Hoher Fläming organisierten Kurs weiter.
Der weibliche Anteil der Teilnehmenden war sehr hoch. „Ich nutze das Sensen in meinem Garten. In meinen wilden Ecken lasse ich das Gras hoch wachsen. Das schafft dann kein Rasenmäher mehr“, erklärte eine Teilnehmerin. „Ich habe schon gesenst, aber es war nie richtig fließend. Es hat irgendwie funktioniert, aber nicht so richtig. Um es richtig zu lernen, bin ich heute hierher gekommen“, erzählte Birgit Wittenberg aus Preußnitz.
Das traditionelle Sensen hat mehrere Vorteile. Es fördert die Biodiversität und unterstützt den Erhalt von Lebensräumen für Kleinstlebewesen. Die eigene Gesundheit wird dabei ebenfalls gefördert.
„Wichtig ist die individuelle Einstellung der Sense auf den Menschen, der mit ihr arbeitet“, erläuterte Bernd Moritz. Was die Achsel und der Fußspann damit zu tun haben, führte er anschaulich vor.
So individuell die Menschen waren, so unterschiedlich waren auch ihre Sensen. Nicht wenige Teilnehmende brachten alte Scheunenfunde aus Holz mit, die nun wieder in Aktion treten sollten. Aber ob alt oder neu, eine Sense muss gepflegt werden, wenn sie gute Dienste leisten soll. So wurden die Grundlagen des Dengelns mit dem sogenannten Dengelbengel gezeigt, das ein Verfahren des Kaltschmiedens darstellt, sowie das richtige Wetzen gelehrt. Hierbei wird das Sensenblatt rasiermesserscharf und kann bei unsachgemäßer Handhabung leicht zu Verletzungen führen.
Bei den praktischen Übungen auf einer hoch bewachsenen Wiese konnten die Teilnehmenden unter professionellen Tipps von Bernd Moritz ihre Fertigkeiten verbessern.
„Die Nachfrage war sehr groß“, erzählte Organisatorin Sandy Rau von der Naturparkverwaltung:
„Wir hoffen, dass wir im September einen weiteren Kurs anbieten können.“
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