Fläming 365 kompakt 31. August 2021

Ziegenmahd in der Brautrummel

(Eva Loth)

Weidetiere im Wald sind heute ein ungewöhnlicher Anblick. Bis vor etwa 200 Jahren war das noch anders.

In der Brautrummel bei Grubo ist seit Ende Juni eine Ziegenherde unterwegs und soll Relikte wertvoller Trockenrasen und Heiden wieder zum Vorschein bringen.

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Wanderer werden am Eingang der Rummel mit einem Schild auf die Beweidung aufmerksam gemacht und auf Verhaltensweisen hingewiesen.

Am Eingang der Rummeln standen Gras und Brennnesseln über einen Meter hoch, viele der Feldsteinhaufen waren nicht mehr zu sehen. Jetzt sind sie wieder sichtbar.

Durch den Verbiss gelangt mehr Licht in den Wald, lichtliebende Pflanzen können sich entwickeln und auch verschiedene Insekten und Kleintiere sich ansiedeln.

Regelmäßig begutachtet Andrea Künnemann von der Naturparkverwaltung gemeinsam mit Schäfer Max Hafemann die Ergebnisse der Beweidung.

Totholz wird in der Rummel nicht entsorgt, sondern bleibt für die Ansiedlung von Kleintieren liegen.

In einigen bereits beweideten Teilbereichen sind wieder offene Bodenstrukturen zu sehen.

Manchmal ärgert sich Andrea Künnemann aber auch über die Unachtsamkeit der Menschen. Auf dem Weg zu den Ziegen fand sie einen leeren Ölkanister aus Plastik.

Als sie ihn aufhob, hatten es sich schon Ameisen darunter bequem gemacht.

Jetzt schützt ein Stück Totholz von einer Birke die Ameisen und ihre Brut.

Die Tiere gehören Max Hafemann, der eigentlich aus Treuenbrietzen kommt, seinen Lebensmittelpunkt nun aber in den Fläming verlegen möchte.

Immer begleitet und unterstützt wird die Herde von Hütehündin Maja.

Die Brautrummel ist bekannt durch die Sage, dass dort einmal ein Brautpaar zu Tode kam. Die Geschichte kann man beim Spaziergang entdecken.

Täglich kontrollieren Max Hafemann und seine Partnerin Josephine Rauhut die Elektrozäune.

Durch das Anmelden der Herdenschutzhunde kommen die Ziegen und Schafe sofort angerannt.

Denn auch Ziegen brauchen Zuwendung und Streicheleinheiten.

Auch die untersten Äste und Blätter werden gefressen, was viel Licht in den Wald bringt.

Ganz neu in der Herde ist „Hitzek“, ein Bock mit wunderschönen Hörnern.

Sein „Harem“ ist ebenfalls ganz angetan.

„Hitzek“ kommt aus dem Spreewald und ist ein Geschenk eines Freundes.

Ist Max Hafemann nicht vor Ort, bewachen Herdenschutzhunde die Tiere. Und das machen sie gut, bisher sind keine Verluste zu beklagen.

Dienstbesprechungen mit Andrea Künnemann finden gleich vor Ort in der freien Natur statt.

Mit diesem Gerät kann Josephine Rauhut den Strom an- und abschalten.

Doch wie hält man die Ziegen davon ab, Bäume und Sträucher anzunagen, die nicht beschädigt werden sollen?

„Das ist ganz einfach“, schmunzelt Max Hafemann, „man beschmiert die Gehölze mit Exkrementen, egal von wem, das hält die Ziegen fern.“

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