Kunstsymposium in Schlamau

Schlamau. Wussten Sie, dass es auch in Schlamau einen Park gibt? Zumindest ist dieser im Entstehen und trägt den Namen „Studien- und Reflexionspark Schlamau“.

Träger ist eine Gruppe von zirka 30 Leuten aus ganz Europa. Bis 1965 war das Gebäude, welches jetzt als Seminar- und Workshoport dient, eine Gaststätte. „Das merkt man auch deutlich an der Aufteilung der Räume“, so Mitstreiter Michael Steinbach. Später war es Wohnhaus, ehe es die Gemeinschaft 2010 übernommen hat. Grundidee war, einen Ort zu schaffen, an dem man sich aus dem Alltag ausklinken und zur Ruhe kommen kann.

Dass die Wahl auf Schlamau fiel, hat zum einen mit der Berlinnähe zu tun, zum anderen mit dem Ort selbst, den man als wunderschöne Ecke empfand. Die Gruppe ist nicht ständig vor Ort, man trifft sich nach Bedarf. So wie jetzt für ein Symposium, welches Anfang Oktober stattfindet.

Die Seminare und Workshops kreisen alle um das Thema „Aktive Gewaltfreiheit“. Dazu wurden freischaffende bildende Künstler aller Sparten aufgerufen, sich zu beteiligen. 15 Plätze stehen zur Verfügung, 11 Anmeldungen gibt es bereits, informiert Mitorganisatorin Julia Schneider. Die bildende Künstlerin stammt eigentlich aus Köln, fühlte sich aber von Ort und Region sofort angesprochen. Die Idee des Symposiums bestand darin, Künstler herzuholen, die eine Woche lang vor Ort sind, zum Thema arbeiten und dann ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren.

„Die Initiative kam von ganz innen heraus“, erklärt Michael Steinbach. Der Luckenwalder engagiert sich seit der Wende für aktive Gewaltfreiheit. Und das ehrenamtlich. Seit 30 Jahren ist er in der humanitären Bewegung aktiv und dafür quer durch die Welt gereist. „Sechs Jahre lang bin ich regelmäßig nach Sambia gefahren, um Mitstreiter zu finden“, erzählt Steinbach. Alles ehrenamtlich und auf eigene Kosten. Die Reisen dorthin haben sein Leben verändert, erzählt der Verleger, der in Berlin Prenzlauer Berg eine Kiezzeitung herausgibt. Durch den Kontakt mit einer völlig anderen Kultur erfuhr er eine innere Versöhnung mit sich selbst und auch mit der deutschen und europäischen Geschichte. Für ihn äußert es sich darin, dass sich sein innerer Blick auf die Welt verändert hat, viele Vorurteile verschwanden und auch der Blick auf die Menschheitsgeschichte veränderte sich. Nein, mit Kunst habe er nichts am Hut, so Michael Steinbach. „Aber Schnittchen machen kann ich“, lacht er.

Seit dem Mauerfall dreht sich für Michael Steinbach und seine Mitstreiter alles um das Thema Aktive Gewaltfreiheit. Mit dem Symposium wollen sie dies nun auch Besuchern zugänglich machen. Am 5. Oktober von 12 bis 18 Uhr sind deshalb alle eingeladen, sich von den Ergebnissen der Künstler zu überzeugen und beeindrucken zu lassen. Und dabei einen Spaziergang über das Areal zu genießen. Dieses wird sich in Zukunft auch noch verändern. Geplant sind ein Eingangstor im japanischen Stil, welches schon existiert, aber nicht an der richtigen Stelle steht, eine Stele und ein Pavillon der Ruhe. Einige Sträucher sind bereits gepflanzt, einiges wird noch dazu kommen. Wie eine kleine Baumschule. Der Park hinter dem Schlamauer Dorfteich ist jederzeit öffentlich zugänglich, auch wenn gerade niemand vor Ort ist.

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