Erzählcafe in Wiesenburg

Wiesenburg. Die Senioren der Gemeinde Wiesenburg gehen mit offenen Augen durch ihre Orte. Und zum Erzählcafe bringen sie ihre Eindrücke, Erlebnisse, aber auch Probleme mit, um darüber zu reden. Das Erzählcafe findet alle zwei Wochen im Familienzentrum in Wiesenburg/Mark statt. Im Moment, wo noch keine neue Leiterin des Zentrums zur Verfügung steht, übernehmen Ehrenamtliche die Organisation der Veranstaltung. Am vergangenen Mittwoch waren Barbara Klembt, ehemalige Bürgermeisterin der Gemeinde, und Marion Gante, Ortsvorsteherin in Reetz, vor Ort.

Schiefes Storchennest

Diese konnten auch gleich die Fragen der Senioren aus dem vergangenen Treffen beantworten. Den Rentnern war nämlich aufgefallen, dass das Storchennest auf dem Schornstein der ehemaligen Brauerei schief hängt und befürchteten, dass die Jungtiere und auch das ganze Nest abstürzen könnten. Denn das Nest gibt es schon viele Jahre. Bereits 1996 wurde beobachtet, dass Adebar sich den Schornstein als Wohnort ausgesucht hatte und zu bauen versuchte. Damals war dieser jedoch noch offen. Also wurde der Schornstein in einer Aktion mit einem Gitter abgedeckt. Seit dieser Zeit kann man nun regelmäßig die Storchenfamilie beobachten. Bezüglich der Neigung gab es eine Besichtigung mit dem NABU. Alles sei in Ordnung, wurde festgestellt. Dazu muss man wissen, dass der Storch immer zur abgewandten Windseite baut und es damit so scheint, als würde sich das Nest zu einer Seite neigen. Es gibt aber keinen Grund zur Sorge, das Nest ist stabil.

Erinnerungen

Aber es wurde bei Kaffee und Plätzchen auch in Erinnerungen geschwelgt. Zu der jetzigen Karnevalszeit und der sehr erfolgreichen Faschingsparty in der Kunsthalle erinnerten sich viele an den Fasching im ehemaligen Parkhotel. Hildegard Schmidt, selbst in früheren Jahren Gemeindevertreterin, erzählte, dass sie einmal den ersten Preis für ein Kostüm gewonnen hatte. Sie ging als Wurstmaxe. Dazu hatte sie sich von Fleischer Weckewitz einen Kasten geholt, in dem sie sowohl richtige Würstchen als auch Attrappen lagerte. Die Faschingsgäste fanden es super, als sie damit durch den Saal spazierte und Würstchen anbot. Das Parkhotel war damals der Ort für große Veranstaltungen.

Marion Gante erinnert sich, dass sie dort zur Tanzschule gegangen ist. Das war auch Barbara Klembt noch in Erinnerung. „Da wir aber meist mehr Mädchen als Jungs waren, mussten wir uns zum Abschlussball unsere Partner mitbringen“, schmunzelte sie. Besonders beliebt war der Anglerball. Da musste man schon jemanden kennen, um an Karten zu kommen, denn die waren sehr begehrt. Zumal es auch immer eine Tombola gab. Barbara Klembt erinnerte sich, dass an dem Wochenende, als die Mauer fiel, auch Anglerball war. Der endete dann früher, als erhofft, denn die meisten wollten schnell nach Hause, um am nächsten Morgen mit dem Zug nach Westberlin fahren zu können.

Weitere Themen

Aber man redete auch über ernste Themen, wie den Handwerkermangel, der inzwischen auch auf dem Lande zu spüren ist. Und natürlich über den Zuzug von Menschen aus der Stadt.

Das Erzählcafe ist ein Beweis, dass die Rentner der Gemeinde noch sehr aktiv sind. Vor allem die Gruppe der Volkssolidarität  führt viele Veranstaltungen durch, die auch fast immer öffentlich sind. Auch zum Erzählcafe würde man sich wünschen, dass noch mehr Senioren aus den Ortsteilen dazu kommen würden.

Visits: 162

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hol dir die App

Ab sofort kannst du Zauche 365 ganz bequem auf deinem Smartphone lesen.

Login
Jeder veröffentlicht seins.

Deshalb freuen wir uns sehr, dass du mitmachen möchtest. Bevor du jedoch auf Fläming 365 Artikel veröffentlichen kannst, musst du dich registrieren lassen. Das dient deiner und unserer Sicherheit. Fülle deshalb bitte das folgende Formular aus: