Neuanpflanzungen auf dem Reetzer Friedhof

Reetz. Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat auch auf dem Reetzer Friedhof ihre Spuren hinterlassen. Vor vielen Jahren wurden dort Fichten angepflanzt, die sich prächtig entwickelten. Jedoch ist die Fichte ein Flachwurzler. Durch den fehlenden Regen konnte sie sich nicht mehr mit Wasser versorgen. Auch die Einsätze der Reetzer Freiwilligen Feuerwehr und der Bürger halfen nichts mehr, die Fichten starben ab. Und machten somit den Weg frei für den Borkenkäfer.

So blieb der Gemeinde Wiesenburg/Mark nichts anderes übrig, als die Bäume fällen zu lassen. Das übernahm der Forstbetrieb von Günter Laengner. Auch die Idee, aus dem Holz eventuell Bänke herzustellen, musste verworfen werden. Das Holz sei zu sehr geschädigt, so Günter Laengner. Offen bleibt, wie lange die noch vorhandenen Fichten durchhalten werden. Im Moment besteht noch kein akuter Handlungsbedarf, man sollte es aber im Auge behalten.

Auf der jüngsten öffentlichen Ortsbeiratssitzung wurde nun beraten, wie man eine neue Allee gestalten kann. Parkleiter Ulrich Jarke hatte dazu einige Vorschläge im Gepäck, die er den anwesenden Bürgern vorstellte. Dabei hat er Baumarten ausgesucht, die mit der Trockenheit und dem Klimawandel besser zurechtkommen. So soll eine Allee aus Wacholder angelegt werden, abgeschlossen von zwei Schlangenhautkiefern. Letztere kommt am besten mit der Trockenheit klar. Die bestehende Fläche der Lebensbäume gleich am Anfang der Allee wird erhalten. Dazwischen sollen einzelne Gehölzgruppen gesetzt werden. Die Abstände werden so gehalten, dass die Mahd durch den Bauhof mit einem Aufsitzrasenmäher gewährleistet ist.

Im weiteren Verlauf sollen kleine Baumgruppen, eingerahmt von Feld- und Apfelrose, gepflanzt werden. Letztere kommen auch mit Schatten und Halbschatten klar. Als Bäume schlug Ulrich Jarke Edelkastanie, Stein-Weichsel und Robinie vor. Das rief bei den Bürgern Bedenken hinsichtlich des zu erwartenden Laubes hervor. Ulrich Jarke erläuterte, dass nicht alle Laubgehölze stehen bleiben werden. Die Gruppen werden nach und nach ausgedünnt und nur der kräftigste Baum bleibt stehen. In jungen Jahren ist das Laub absolut überschaubar, denn es wird Forstware gepflanzt. Das bedeutet, die Bäume sind anfangs noch recht klein. Er habe so etwas schon in anderen Orten praktiziert und ein sehr positives Echo von den Bürgern erhalten. Wenn sich alles gut entwickelt, wird sich der Blick auf Reetz aus Reppinichen kommend sehr zum positiven verändern.

Aber ganz ohne Bewässerung geht auch das natürlich nicht. Es sollen Gießringe um die Bäume angelegt werden, zusätzlich wird Häcksel gegen die Austrocknung aufgebracht. Die Bürger hielten das jedoch für nicht ausreichend und wollen eine Tröpfchenbewässerung installieren. Auch die Frage nach den schon einmal erwähnten Blühwiesen kam wieder auf. Ulrich Jarke schlug vor, bei den betreffenden Flächen nur die Randbereiche zu mähen und sich die dort wachsenden Blumen und Pflanzen in der Mitte entwickeln lassen. Aus seiner Erfahrung ergibt das ein sehr ansehnliches Bild.

Die Kosten für die Pflanzen belaufen sich auf etwa 2800 bis 3000 Euro. Hinzu kommt die Bewässerung. Um das Projekt realisieren zu können, will der Dorfverein Pro Reetz e.V. einen Förderantrag stellen. Die Arbeiten selbst werden von den Bürgern selbst ausgeführt. Dazu erklärten sich alle spontan bereit. Auch die Vereine des Ortes wollen sich einbringen, so dass die Arbeiten in kürzester Zeit abgeschlossen werden könnten.

Bürgermeister Marco Beckendorf war begeistert von der Eigeninitiative in Reetz. „Es ist einfach genial, wie hilfsbereit und spontan hier abgestimmt wurde“, lobt er die Einwohner. Solche Initiativen unterstreichen auch noch einmal die Bewerbung des Ortes für den Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, an dem sich der Ort beteiligen möchte. „Bei dem, was ihr alles bewerkstelligt habt, solltet ihr mindestens eine Runde weiter kommen“, so der Bürgermeister.

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