Himmelfahrt, Niemegk

Himmelfahrt in der Niemegker St.-Johannis-Kirche (Ein Nachtrag)

Niemegk. So einen verregneten Himmelfahrtstag hat selbst Pfarrer Daniel Geißler noch nicht erlebt. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es schon einmal so viel Regen an Himmelfahrt gab“, sagte er. So musste in diesem Jahr erstmalig die Ausweichmöglichkeit in der Niemegker St.-Johannis-Kirche genutzt werden. Und auch das Thema „Gott ist bunt wie das Licht“ hätte sich im Freien unter frischem Grün und zwischen blühenden Blumen und Bäumen sicher viel besser erklären lassen. Aber Daniel Geißler wäre nicht Daniel Geißler, wenn er sich nicht auch dafür hätte etwas einfallen lassen. Eine bunte Blume aus Pappe gebastelt wurde mit Hilfe einer Bohrmaschine zum Drehen gebracht. Warum? Das hängt wieder mit der Erklärung über die Farben zusammen. Aber der Reihe nach.

Der schöne Gottesdienst wurde, wie schon oft, musikalisch begleitet vom Duo Lore-En aus Rädigke. Dabei erklangen nicht nur kirchliche Lieder, sondern auch Songs, die zum Thema passten. Auch Daniel Geißler betätigte sich als Solist bei einigen Liedern. So besang er den lieblichen Maien mit musikalischer Begleitung von Lore-En. Viele der Anwesenden haben es sicher bedauert, nicht mitsingen zu dürfen.

Der Gottesdienst war ein gemeinsamer zwischen den Pfarrbereichen Niemegk, Rädigke und Bad Belzig und hätte normalerweise wieder in Rädigke am Spielplatz stattgefunden. So war auch Pfarrerin Christiane Moldenhauer dabei und verlas die biblische Erzählung zum Himmelfahrtstag. In dieser geht es darum, dass sich Jesus nach seiner Auferstehung 40 Tage lang seinen Jüngern immer wieder zeigte bis diese begriffen, dass er wirklich auferstanden war. Denn die Christen feiern an diesem Tag, dass Gott nicht verschwunden sondern überall ist.

Berührend waren die Auszüge aus dem Buch: Hallo Mr. Gott, hier spricht Anna. In diesem geht es um ein 8jähriges Mädchen, welches sich mit einem väterlichen Freund darüber unterhält, warum sie Gott nicht sehen kann. Und die kleine Anna entwickelt da ihre ganz eigene Theorie, die wiederum mit den Farben zusammenhängt. Wie wir wissen, sehen wir Farben, weil diese reflektiert werden. So werfen schöne gelbe Blüten die gelbe Farbe zurück, deshalb sehen wir sie. Alle anderen Farben behält sie, schlussfolgert Anna daraus. Aber Gott ist leer, meint sie. In ihrer Vorstellung verschluckt Gott alle Farben, deshalb ist er unsichtbar und ein wirklicher Gott, hat sie sich überlegt. Mit diesen kindlichen Gedanken können sich wohl alle das Wesen Gottes recht gut erklären.

Aber die Farben spielen trotzdem eine große Rolle, denn Gott ist das bunte in der Welt. So steht Rot für das Leben, die Gefühle, Liebe und Freude. Orange ist die wärmste Farbe, aber auch eine Signalfarbe. So kann Gott wärmen, wenn wir einsam sind, aber auch gleichzeitig vor Gefahr warnen. Gelb ist die Farbe des Lichts, denn Gott ist das Licht. Ohne diese Farbe würde der Welt etwas fehlen, sei es die Sonne, das Lachen oder auch die Smileys, die wir mit dem Smartphone verschicken. Grün ist die Hoffnung und ein Zeichen, dass die Dunkelheit und Kälte vorbei ist, wenn sich im Frühjahr das erste Grün zeigt. Außerdem ist sie die Farbe des Segens. Blau steht für das, was unendlich ist und lila ist der Übergang von der Dunkelheit und Stille ins Licht. So kann man in jeder Farbe einen Teil der Welt erkennen, wie man auch immer nur einen Teil Gottes sieht.

Andächtig lauschten alle den Erklärungen und schließlich dem Lied über die Regenbogenfarben von Kerstin Ott. Und ein paar Zugaben von Lore-En waren natürlich auch drin. Als Dank erhielt das Duo Pfarrer Geißlers selbst hergestelltes Chiliöl und der Techniker eine Flasche Bier aus bester Quelle. „Die Chili für das Öl ist wohl das Schärfste, was Gott je hat wachsen lassen“, schmunzelt Pfarrer Daniel Geißler zum Schluss.

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