Von knurrenden Fröschen und fiependen Kröten – Mit der Naturwacht auf der Suche nach dem Froschkönig

Bad Belzig. Seit Ende Februar sieht man sie wieder: die Krötenzäune. Die Naturwacht Brandenburg stellte mit Hilfe von ehrenamtlichen Helfern an zwanzig Standorten im Naturpark Hoher Fläming und angrenzenden Gebieten Zäune mit einer Gesamtlänge von über sieben Kilometern auf: zum Schutz der kleinen Tiere, die ihre Wanderungen zu den Laichgewässern beginnen. Oft legen Kröten einige Kilometer zurück, um von ihrem Winterquartier zu den Laichplätzen zu gelangen. Und viele Gefahren lauern unterwegs, wie zum Beispiel der Straßenverkehr.

Die Krötenzäune mit den eingegrabenen Auffangeimern ermöglichen es, die Tiere einzufangen, sie über die Straße zu bringen, sie zu zählen und die Arten und Geschlechter zu dokumentieren.

Am vergangenen Wochenende durften Freiwillige in Bad Belzig mithelfen und sich “Auf die Suche nach dem Froschkönig”  begeben. Auch wenn Kröten und Frösche nicht die typischen Schmusetiere sind, ist es wichtig, sie zu schützen. Sie stellen ein wichtiges Bindeglied in der natürlichen Nahrungskette dar.

Am Bad Belziger Stadionteich wurde ebenfalls ein Krötenzaun von zirka 400 Metern errichtet. Katrin Mielsch von der Naturwacht gab einen Überblick über die dort lebenden Amphibien, beantwortete die vielen Fragen und zeigte den Umgang mit Kröten und Fröschen. Bald war die anfängliche Scheu des Hautkontaktes verflogen und die Tiere wurden aus den Auffangeimern genommen und gezählt.

Für Kinder war es ein besonderes Erlebnis, den Tieren so nah zu sein, ihre Bedürfnisse kennenzulernen und ihnen den Weg zum Stadionteich zu erleichtern. Sie lernten ebenfalls die Geräusche der Tiere kennen. Grasfrösche geben zum Beispiel einen knurrenden Ruf von sich, wobei männliche Erdkröten fiepen. Weibliche Erdkröten hingegen geben gar keinen Ton von sich.

Des Öfteren konnten Erdkrötenpärchen gesichtet werden, wobei das größere Weibchen das kleinere Männchen auf dem Rücken trug, während sie auch noch in sich bis zu 3000 Eier hat. Ein Weibchen hatte es besonders schwer, denn an ihr klammerten sich gleich vier Männchen. Ihr wurde die schwere Last genommen und drei Männchen entfernt. Sie müssen sich nun neue Weibchen suchen.

Es konnten 83 männliche und 14 weibliche Erdkröten sowie zwei männliche Grasfrösche sicher zum Teich getragen werden. “Das ist ein gutes Ergebnis für einen Tag an dieser Stelle.”, so Katrin Mielsch:

“Die Zäune müssen jeden Tag bis zirka Mitte Mai kontrolliert und die Eimer geleert werden. Dann werden die Zäune wieder abgebaut. Dafür suchen wir immer ehrenamtliche Bürger, die uns unterstützen. Ohne die Ehrenamtlichen könnten wir das allein von der Naturwacht gar nicht bewerkstelligen.”

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