1. Projektwerkstatt „Burgenlinie barrierefrei“

Wiesenburg/Mark. Seit vielen Jahren setzt sich das Land Brandenburg aktiv für barrierefreien Tourismus ein. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten wurden lokale und regionale Entwicklungen unterstützt und koordiniert. Auch in den Jahren 2022 – 2024 bietet die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH wieder gemeinsam mit den Beratern von NeumannConsult und tourismus plan B diverse Ortsbegehungen und Werkstätten in unterschiedlichen Regionen an. Der Naturpark Hoher Fläming hatte sich um eine solche Veranstaltung beworben und freute sich nun  über den Zuschlag der Jury.

„Wir möchten gern den Blick schärfen für die Bedürfnisse von Menschen, die im Rollstuhl sitzen, die aufgrund ihres Alters, einer Krankheit oder Operation auf Gehhilfen oder Rollator angewiesen sind oder aber auch Familien, die mit Kinderwagen unterwegs sind. Am Beispiel der Burgenlinie möchten wir  ins Gespräch kommen, welche Freizeit- und Urlaubsangebote es entlang der Strecke bereits gibt, welche Hindernisse beseitigt werden sollten und welche Ideen zur Zusammenarbeit und weiteren Entwicklung der Komfortangebote in uns schlummern. Ziel ist die Bündelung der Angebote zu einem vermarktungsfähigen Leitprodukt, für welches ein Drehbuch „Der perfekte Tag“ entwickelt werden soll“ informiert Juliane Wittig vom Naturpark.

Eine der Stationen war der Wiesenburger Park. Dieser wird seit einiger Zeit barrierefrei umgebaut. Durch eine LEADER-Förderung wurden die Maßnahmen möglich. Gisela Burmeister von der Gemeinde Wiesenburg/Mark informierte die Teilnehmer über den Stand der Dinge. Schon am Parkeingang an der Grundschule zeigte sich, dass die Projektmaßnahmen erweitert werden müssen, ein Antrag wird gestellt. „Einige Dinge ergeben sich oft erst während der Umsetzung“, so Gisela Burmeister. Wie eben dieser Eingang. Seit dem vergangenen Jahr gibt es im ehemaligen Ambulatorium altersgerechtes Wohnen. Im Gespräch erfuhr Gisela Burmeister, dass der Parkeingang für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen nicht zu nutzen ist. So wird dort noch einmal Hand angelegt. Im Park direkt sind viele Arbeiten schon abgeschlossen. Derzeit wird der Weg vom Teehäuschen hinunter in den Park neu angelegt. Jetzt auch einen neu angelegten Weg für Rollstuhlfahrer vom Schloss aus hinunter. Die Teilnehmer hatten einen Rollstuhl dabei, um alles gleich praxisnah testen zu können. Schwierig wurde es am Ausgang an der Remise. Der Weg konnte in Ansprache mit dem Denkmalschutz zwar gepflastert werden, ist aber ohne Hilfe für einen Rollstuhlfahrer nicht zu schaffen. Aber als Alternative gibt es den Eingang an der Kirche. Es wird jedoch ein behindertengerechter Parkplatz entstehen. Bis zur Kunsthalle wird ein 1,20 Meter breiter Weg aus Granitplatten führen, der für Gehbehinderte gut zu meistern ist. Zu allen Gebäuden entstehen Stichwege aus demselben Material. Die Touristinfo ist inzwischen aus dem Schlossturm in die Verwaltung umgezogen. Hier muss nur noch etwas am Eingang gemacht werden, dort ist noch ein Absatz. Die Toiletten im Quergebäude sind barrierefrei und auch der Hinterausgang zum Park wird es werden. Das Teehäuschen hat inzwischen einen Zugang für Rollstuhlfahrer. Die Metallkonstruktion führt nun zu einem kleinen Außenbereich. Nur diese allein hat 85.000 Euro gekostet, für die Parkeingänge schlagen 320.000 Euro zu Buche, der Bereich vor dem Rathaus mit allen Wegen und Metallbauarbeiten wird 254.000 Euro kosten. Das sind nur die reinen Baukosten, ohne Nebenkosten.

„Die Stimmung war sehr gut und es wurden Ideen gesammelt und Prüfaufträge verteilt, die bis zum nächsten Mal erledigt werden sollten“, sagt Juliane Wittig. Der nächste Termin ist für Ende November geplant. So soll zum Beispiel ein Freiwilliger mit dem E-Scooter zur Burg Rabenstein hochfahren, um zu testen, ob Patienten aus der Rehaklinik (mit Krücken) aus dem Burgenbus auf den E-Scooter umsteigen und so zur Burg gelangen können. Juliane Wittig hat auf ihrer Testliste zu stehen, dass sie überprüft, wie man mit dem Rollstuhl von der Haltestelle Burg Eisenhardt zum Naturerlebnispfad in den Burgwiesen gelangen kann. 

 „Beim nächsten Mal wollen wir uns “einen schönen Tag” entlang der Burgenlinie planen und vorhandene Angebote verknüpfen. Im Moment haben wir zwei Zielgruppen ins Auge gefasst: eine Familie mit Kinderwagen und eine ältere Reha-Patienten an Krücken. Wir haben bis zum nächsten Mal Zeit, darüber nachzudenken“, so Juliane Wittig. 

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