Schlamau: Vom Berg über Mitte bis ans Ende – Vier Gemeindeteile bilden den Wiesenburger Ortsteil

Schlamau. Wer am „Berg“ steht und über die „Mitte“ bis ans „Ende“ von Schlamau spaziert, der wird mit historischen Aufnahmen belohnt. Diese stehen an markanten Punkten des Dorfes und wurden zum 660. Jubiläum aufgestellt. Egal, ob der Bau einer Wasserleitung oder ein Hochzeitszug und das Geschäftshaus von Gustav Wilke, alle Bilder stehen an Originalschauplätzen, und so kann man sie mit dem Heute vergleichen.

Das alte Spritzenhaus wurde zu einer Bushaltestelle umgestaltet – und darin weitere Bilder aus der Vergangenheit. Schlamau zwischen Gestern und Heute. Wer auf dem Weg müde werden sollte, der kann sich auf den aufgestellten Bänken ausruhen. Übrigens hat Schlamau nicht nur den Berg, die Mitte und das Ende, sondern auch noch die Siedlung und außerdem drei Gemeindeteile: Schmerwitz, Arensnest und Steindorf. Der größte der vier Orte ist Schmerwitz mit 351 Einwohnern, Schlamau hat 138 Einwohnende, Steindorf fünf und Arensnest 21. Schlamau selbst gehört zur Gemeinde Wiesenburg.

In Schlamau grüßen eiserne Kunstgestalten entlang der Straße, und in der Haunummer 19 öffnet sich die Hoftür der Familie Käthe. Sie betreibt hier eine Pension. In den Gemeinschaftsräumen stehen einige historische Geräte samt Kutsche, und auf dem Dachboden ist ein Veranstaltungs- und Seminarraum untergebracht.

Ein Spaziergang lohnt allemal. Gleichzeitig ist der Ortsdurchgang auch ein Teil des Kunstwanderweges zwischen Wiesenburg und Bad Belzig. Der Besuch der Dorfkirche ist empfehlenswert. Hier werden noch Sponsoren für die Restaurierung der Ausmalung der Empore gesucht. Zwischen Donnerstag und Samstag kann man in einer Gaststätte einkehren, die allerdings in drei Jahren schließen wird. Dann wird das Gebäude, das der Gemeinde gehört, zum Dorfgemeinschaftshaus, wie Ortsvorsteherin Birgit Kaiser berichtete.

Aber auch die Ausflüge in die genannten Ortsteile lohnen. In Schmerwitz erstrahlt das Schloss inzwischen in Sonnenfarben, der Gutshof des Biobetriebes lädt in die hervorragende Gutsküche ebenso ein, wie die Königsblau-Keramik-Töpferei von Scarabäus. Sie erlaubt einen Blick in die Werkstatt und bietet tolle Produkte an. Übrigens glänzt der Hofladen nebenan mit selbstgemachten Bio-Nudeln, Aufstrichen und in den Eierpappen findet man Eier von glücklichen, nach Bio-Standard gehaltenen Hühnern. In der kleinen, wunderhübsch sanierten Kirche kann man heiraten.

Hinter dem Schloss in dem Gebäude des ehemaligen Pflegeheims ist jetzt Exil Media Hub zuhause. Geflüchtete Medienleute aus der ganzen Welt können hier leben und arbeiten. Mit den Schmerwitzern leben insgesamt 113 Geflüchtete im Dorf, die Willkommenskultur ist hier sehr ausgeprägt, könnte aber bald an ihre Grenzen stoßen, denn schon jetzt ist jeder dritte ein Geflüchteter.

Arensnest erreicht man nur über Feldsteinwege. In der alten Schäferei ist jetzt der „Lebendiger Lernort“ untergebracht. Hier finden Workshops und Seminare zur ökologischen Landwirtschaft statt.

„Unser Dorf hat Zukunft“ heißt der Wettbewerb, an dem das Dorf teilnimmt. Es ist neben Reetzerhütten, Lühsdorf und Rädel im Rennen. Zukunft hat Schlamau und haben seine Gemeindeteile ganz sicher, ob sie den Wettbewerb gewonnen haben, erfahren alle vier Orte am 14. November 2024. Der Sieger ist dann für den Landeswettbewerb 2025 qualifiziert. Ein neuer Kreiswettbewerb wird dann wieder im Jahr 2027 gestartet.

Impressionen vom Dorfrundgang

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