Dippmannsdorf. Man sollte vorsichtig sein, was man Kindern gegenüber sagt, denn sie nehmen uns beim Wort.
Diese Erfahrung machten auch die Cammer-Tänzer. Sie treten regelmäßig beim Oma und Opa Tag im Paradieshort Dippmannsdorf auf. Als die Kleinen im vergangenen Jahr immer wieder eine Zugabe einforderten, sagte Olaf Mädler leichthin:
„Wenn ihr immerzu eine Zugabe wollt, müsst ihr nächstes Jahr mittanzen.“
Damit hatte er den Stein ins Rollen gebracht. Die Kinder waren nämlich völlig begeistert und wollten diese Tänze auch lernen.
So startete man im Hort zum Schuljahresbeginn 2024/2025 mit dem kulturellen Projekt „Tanz und Tanztradition verjüngen“. Das Projekt wird gefördert von der Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg im Rahmen des Experimentalfonds 2024. Ziel war es, die Cammer-Tänzer mit den Kindern zusammenzubringen und so den traditionellen Tanz für jüngere Generationen zu öffnen, damit die klassischen Volkstänze und die Begeisterung für diese Art des Tanzes nicht in Vergessenheit geraten. Die schönen Kostüme wurden ebenfalls über das Projekt finanziert.
So kamen die Cammer-Tänzer einmal wöchentlich in ihrer Freizeit von September bis November in den Hort. „Erst waren wir skeptisch, ob das was wird und ob wir mehr als einen Tanz schaffen“, sagt Olaf Mädler. Aber die Kinder erwiesen sich als sehr lernfähig. Den ersten Tanz, die Annemarie-Polka kannten die meisten aus der Familie. Der machte also die wenigsten Schwierigkeiten. Dazu kamen dann der Zillertaler Hochzeitsmarsch und Cotton Eye Joe, ein Titel der Rednex aus den neunziger Jahren. „Am schwierigsten war der letzte Tanz, Susanna. Da war es schon etwas chaotisch mit den Schritten“, so Olaf Mädler schmunzelnd. Aber auch den bekamen die Kinder bravourös hin.
Und so waren alle ziemlich aufgeregt beim diesjährigen Oma und Opa Tag. Der Blick in die Turnhalle verriet, sie war voll besetzt. Zu Anfang wurde ein kleiner Film über die Übungsstunden gezeigt, der bei den Kindern selbst immer wieder Lacher hervorrief. Dann begann der große Auftritt mit Olaf Mädler und dem fast zehnjährigen Linus als Moderatoren. Dabei wirkte Linus nicht nur als Mitmoderator, sondern bediente die Technik und tanzte natürlich auch mit. Mit ja, nein und ok von Linus war das Gespräch zwar ziemlich einseitig, aber gerade darüber amüsierte sich das Publikum köstlich. Und natürlich ging es nicht ohne Zugaben ab, aber dann waren die Kinder auch ziemlich fertig. Als Dankeschön erhielten alle ein Erinnerungsfoto und einen Eisgutschein.
Hortleiterin Karen Kahl bedankte sich mit Blumen bei ihrem Team für die tolle Arbeit. „Auch uns hat das alles viel Freude bereitet“, sagte Olaf Mädler zum Schluss. Auch die Cammer Tänzer hoffen, dass die Kinder weiter machen, denn bisher sind alle 23, die sich angemeldet hatten, dabei geblieben.
Impressionen vom Nachmittag mit den Tänzen – alle hatten Spaß, vor allem das Publikum
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