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Mühlenfließ: Neue Wege beschreiten – Zukunftsorientierte und klimaschützende Landwirtschaft

Mühlenfließ. Höhere Temperaturen, weniger Niederschläge, ertragsschwache Böden, aber auch steigende Kosten mit zunehmenden bürokratischen und gesellschaftlichen Anforderungen führen zum Umdenken und zur Suche nach Alternativen für landwirtschaftliche Betriebe. Biohof Roffeis beschrieb einen neuen, spannenden Weg in die Zukunft. Auf Ackerland pflanzten die Brüder Martin und Falk Roffeis auf einer Fläche von 8,7 Hektar 350 Esskastanien.

Esskastanien, Biohof Roffeis
350 Esskastanien pflanzte der Biohof Roffeis auf 8,7 Hektar Ackerland.

Der seit 1670 bestehende Familienbetrieb sah sich vor neuen Herausforderungen und entschied sich zu dem mutigen Schritt einer Dauerkultur. „Allein hätten wir das niemals geschafft“, erklärte Inhaber Martin Roffeis:

„Durch einen Workshop der Landlobby gUG, sowie der Firma Baumfeldwirtschaft und der Baumschule Resilia aus Brück im Februar 2024 sind wir auf diese Idee gestoßen. Nach vielen Überlegungen, Beratungen und Diskussionen entschieden wir uns, diesen Weg zu gehen. Wir hoffen sehr, dass alles anwächst.“

Umfangreiche, professionelle Unterstützung erhielten sie ebenfalls von Philipp Gerhardt der Firma Baumfeldwirtschaft in der Planung sowie von Malte Cegiolka in der Praxis von der Baumschule Resilia. „Wir kommen durch den Klimawandel in den Bereich des Optimums für die Esskastanie. Diese ist ein Baum der Zukunft, da sie zu unseren Böden passt, der gut durchlässig und leicht sauer ist. Außerdem ist sie in der Direktvermarktung nutzbar, als eine gesunde glutenfreie Kohlenhydratquelle“, klärte Philipp Paeslack, Mitgründer der Baumschule Resilia auf. Vier Haupt- und zwei Bestäubersorten wurden mit großem Licht- und Luftabstand auf dem weitläufigen Ackerland gepflanzt, wo zuvor Luzerne wuchs.

„Wir helfen Betrieben, neue Wege zu gehen, begleiten Projekte der regenerativen Landwirtschaft, bieten individuelle Lösungen an, vermitteln professionelle Firmen zur Umsetzung, betreiben Öffentlichkeitsarbeit und finden Finanzierungsmöglichkeiten“, erzählte Landlobby-Inhaberin Svenja Nette:

„Gehölze auf ertragsschwachen Flächen sind eine gute Alternative, wenn sie zudem auch noch produktiv nutzbar sind. Gehölze bringen mehr Struktur in die Landschaft, der Wasserrückhalt wird gesteigert, das Mikroklima verbessert, der Wind gebremst und die Verdunstung verringert.“

Da es sich hierbei um Klimaschutz- beziehungsweise um Klimaanpassungsmaßnahmen handelte, konnten Malte Cegiolka und Svenja Nette Gelder organisieren, um den Biohof Roffeis bei diesem zukunftsorientierten Schritt zu unterstützen. Die Daniel Schlegel Umweltstiftung, sowie die SilvoCultura aus der Schweiz unterstützen dieses Projekt mit. Besonderen Dank für das Vertrauen und die private Spende galt Dr. Christian Hartung.

Zunächst brauchen die ein- bis dreijährigen gepflanzten Esskastanien Zeit, anzuwachsen und zu gedeihen, bis sie in zirka zwei Jahren die ersten Früchte tragen, in zirka sechs Jahren einen ersten Ernteertrag einbringen und ab fünfzehn Jahren den Vollertrag einbringen können. „So wie die Bäume wachsen werden, werden wir lernen, die Bäume zu hegen und zu pflegen“, schmunzelte Falk Roffeis, der sehr dankbar für die großartige Unterstützung von Freunden und Familie ist.

Weitere Infos:

Baumschule Resilia: www.klimabaeume.org
Fläminger Esskastanienkampagne: www.flaeminger-esskastanien.org
LandLobby: www.landlobby.org
Baumfeldwirtschaft: www.baumfeldwirtschaft.de

(Artikelfoto: Die Brüder Martin und Falk Roffeis (Mitte) waren sehr dankbar über die Hilfe von Malte Cegiolka, Svenja Nette und Philipp Paeslack)

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