Wiesenburg. Nicht nur die Wiesenburger „Grundschule am Schlosspark“, sondern auch das Jugendblasorchester Wiesenburg feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag.
Und das wird natürlich gebührend gefeiert. Am Pfingstsonntag gibt es dazu ab 13 Uhr in der Wiesenburger Kunsthalle ein Jubiläumskonzert. Dazu hat sich das JBO (Jugendblasorchester) Gäste eingeladen, wie das JBO aus Kleinmachnow, eine Bläserklasse aus Brandenburg und das Blasorchester Boßdorf.
Begonnen hat alles am 3. Oktober 1975. Da kam der langjährige Leiter des JBO, Horst Bendyk, an die Schule, anfangs als Honorarlehrer. Er verstand es, den Kindern Musik und Instrumente nahe zu bringen. Spontan kamen acht Schüler an diesem Tag zu ihm, um ein Instrument zu erlernen. Schon bald gab es die ersten kleineren Auftritte zum Beispiel zu Geburtstagen. Das Interesse wuchs, die Schüler kamen selbst oder auch in Begleitung ihrer Eltern. Schon damals hatte Horst Bendyk den Gedanken, ein richtiges Orchester aufzubauen. So achtete er immer darauf, dass alle Instrumente besetzt wurden. Für die Kinder war das kein Problem, hatten doch die wenigsten bereits Erfahrungen mit einem Instrument. Durch den wachsenden Erfolg beschlossen die damaligen Führungskräfte im Kreis, das JBO in die Kreismusikschule einzugliedern – man wollte auf irgendeine Weise die Kontrolle behalten. Der Vorteil war jedoch auch, dass die Musikschule mit Instrumenten und sonstiger Hilfe unterstützte.
Die Besetzung wechselte ständig, da viele der Kinder und Jugendlichen nach der Schule den Ort verließen. Aber um Nachwuchs brauchte sich Horst Bendyk keine Sorgen machen. Viele Jahre war sein Name eng mit dem JBO verbunden. Aber auch durch die Begleitung der Veranstaltungen des Reetzer Karnevals mit seiner Band war er weithin bekannt. Zuletzt spielte er gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Horst Hildebrandt auf Feierlichkeiten. Ob er den Staffelstab für die Leitung des JBO irgendwann weitergeben wird, wurde er einmal gefragt. „Den gebe ich nicht ab, er fällt mir aus der Hand“, antwortete er damals. Und fast war es auch so. Kurze Zeit später, nachdem Horst Bendyk die Leitung abgegeben hatte, verstarb er für viele Musikfreunde viel zu früh.
Im Moment hat das JBO 20 Mitglieder. Es ist sogar noch eines der Gründungsmitglieder dabei, wenn auch mit Unterbrechungen – Lutz Kuchta aus Wiesenburg. „Als es losging mit dem Musikunterricht dachte ich, das wäre vielleicht auch etwas für mich“, erzählt er. Und lernte gleich eines der schwierigsten Instrumente – das Tenorsaxophon. Auch Lutz Kuchta hatte vorher keine Erfahrungen. „Man muss aber am Ball bleiben, auch wenn man mal keine Lust hat“, gibt er den jüngeren mit auf den Weg. Und die sind in der Wiesenburger Schule reichlich vorhanden, gibt es dort doch seit einigen Jahren Bläserklassen, in denen Schülerinnen und Schüler der 5. Und 6. Klassen ein Instrument erlernen. Diese werden auch regelmäßig zu Schnupperstunden zu den Proben des JBO eingeladen. Um Nachwuchs brauchen sich die Musiker also wenig Sorgen machen.
Views: 214