Wiesenburg: Grün ist oben

Wiesenburg. Etwa 200.000 m³ Wasser hat Christian Höhne seit Beginn der Trockenperiode verbraucht. Und dabei musste der Rasen darben. „Wir haben nur die Beete bewässert, um die Pflanzen zu erhalten“, sagte er. Die Mühe hat sich ausgezahlt. Zahlreiche Besucher strömten am Tag der offenen Gärten wieder in die Herrmann-Boßdorf-Straße. 250 bis 300 Besucher zählt er an Sonntagen. „Da hat man hinterher echt Fusseln am Mund“, schmunzelt der Hobbygärtner, „denn viele bleiben an denselben Blüten stehen, so dass man manche Dinge 30 Mal am Tag erzählt.“. Aber auch außerhalb der offenen Gärten melden sich oft Besucher bei ihm an. Da über seinen Garten sowohl im Fernsehen in der Sendung MDR Garten und  in Gartenzeitschriften berichtet wurde, wächst das Interesse daran. Auch die Facebookseite „Grün ist oben“ ist sehr beliebt. Der Garten ähnelt inzwischen einem kleinen Park. Und hat den wohl schönsten Ausblick auf den Schlossturm. In den vergangenen 11 Jahren begann Christian Höhne, ihn umzugestalten. Bei immerhin 5.000 m² kein leichtes Unterfangen. Zuerst kamen die Gehölze, dann die Stauden. Dabei geht er auch schon mal auf Raritätenjagd. Einige seiner seltenen Stücke stammen zum Beispiel aus England. Dabei muss er beim Kauf darauf achten, dass die Pflanzen auch unser Klima vertragen. Besonders die Frosthärte ist wichtig. Seit kurzem ist er Besitzer eines seltenen Farnes und mächtig stolz darauf. Auch dieser stammt aus England. Er wurde dort zwei Gartenfreunden zur Vermehrung übergeben. Während der eine klein Glück hatte, gelang es dem zweiten, 3 Jungpflanzen zu ziehen. Eine davon steht nun in Christian Höhnes Garten. Der 39 jährige hat mit dem Gärtnern 2001 begonnen. Es ist ein reines Hobby und vor allem Ausgleich zu seinem Bürojob im Landratsamt. Inzwischen haben sich viele seltene Gewächse angesammelt, wie Freilandalpenveilchen, die in südlichen Regionen in freier Wildbahn wachsen. Im Moment überwiegen die roten und blauen Farbtöne der Herbstastern, die in Kombination mit vielen Gräsern ein farbenfrohes Bild abgeben. Derzeit ist Christian Höhne dabei, einen Weg um den Gartenteich anzulegen. Oftmals kommt er mit Besuchern ins Fachsimpeln. Wie mit Frank Zelmer aus Dahme/Mark. Dieser ist extra angereist, um sich den „naturnahen Sammlergarten“, wie er auch genannt wird, anzusehen. Es ist selbst Hobbygärtner und erpicht aus seltene Gewächse. So tauschte man Erfahrungen und Pflegehinweise aus. Beide sind oft auf Pflanzentauschbörsen im Internet unterwegs, auf denen man dieses oder jenes seltene Stück ergattern kann. Aber auch das Gemüse kommt nicht zu kurz. „Dafür ist mein Vater zuständig“, so Christian Höhne. Im Gewächshaus findet man im Moment die verschiedensten Tomatensorten und die Paprikaschoten gelten sicher schon als „Extra Large“. Nur der Grünkohl will nicht so richtig, es ist wohl doch etwas zu spät gepflanzt, sagt Christian Höhne.

Veranstaltet wird alles von der Initiative Offene Gärten im Hohen Fläming. Dies ist ein lockerer Zusammenschluss von Gartenfreunden. Interessiert sich ein Gartenbesitzer dafür, seinen Garten öffentlich zu zeigen, führen die anderen vorher eine Besichtigung durch um zu schauen, ob er ins Konzept passt. Wer mag kann sich also gern mit der Initiative in Verbindung setzen.

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