Wieland Meinhold, Kirche Garrey

Zauberhaftes Orgelkonzert in der Garreyer Kirche

Garrey. „Es ist immer wieder beeindruckend, Herrn Meinhold die Orgel spielen zu hören“, befand Lutz Wieland vom Kirchengemeinderat nach dem Konzert in der Garreyer Kirche. Wieland Meinhold und seine Frau Mirjam begeisterten mit Adventsmusiken aus dem Barocken Europa. Sie ist Sopranistin im Weimarer Opernensemble des Deutschen Nationaltheaters, er Universitätsorganist in Thüringen.

Wieland Meinhold rieb sich fröstelnd die Hände, als er in das Konzert einführte. Die Kälte in der Kirche stellte ihn und seine Frau vor ein Problem, das aber beide professionell meistern. Pfarrer Daniel Geißler hatte einen Radiator besorgt, der auf der Empore wenigstens etwas Wärme spendete. Auch der Organist nutze zwischendurch eine Gelegenheit, sich die Finger zu wärmen.

Daniel Geißler, Mirjam Meinhold, Wieland Meinhold; Kirche Garrey
v.l.n.r.: Pfarrer Daniel Geißler, Mirjam und Wieland Meinhold

Den Auftakt machte, na klar, Johann Sebastian Bach mit zwei Sätzen aus dem Pastorale F-Dur. Den Abschluss der andere Großmeister, Georg Friedrich Händel mit dem “Rejoyce greatly” aus dem Weihnachtsteil seines “Messias”. Emotionaler weihnachtlicher Höhepunkt waren jedoch die fünf Weihnachtslieder aus Böhmen, Portugal, dem Eichsfeld und Österreich. Wieland Meinhold untermalt zart den Gesang seiner Frau Mirjam, deren Sopran hell und klar die Kirche erfüllt. Aber natürlich kann die 1883 vom Niemegker Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Lobbes erbaute Orgel auch voluminös klingen und die Kirche mit ihren Klängen füllen. Spontan fügte Meinhold noch zwei Stücke dem Konzert hinzu.

Nach dem Konzert wärmte sich Wieland Meinhold erst einmal etwas auf:

„Ich renne jetzt einmal um die Kirche.“

Das machte er dann zwar nicht wirklich, aber nachdem er sich etwas erwärmt hatte, lud er interessierte Besucher direkt an den Spieltisch der Garreyer Orgel und war sofort wieder in seinem Element. Begeistert erklärte er die „Königin der Instrumente“. „Was braucht eine Orgel als erstes?“, fragte er rhetorisch, um, als die richtige Antwort ausblieb, diese selbst zu geben: „Luft, Atem!“

So ein Konzert belebt das Dorfleben“, freute sich Claudia Grünthal, die extra aus Dahnsdorf gekommen war:

„Nur schade, dass so wenige Leute gekommen sind.“

„Vielleicht liegt das an den vielen Veranstaltungen jetzt in der Weihnachtszeit“, mutmaßte Pfarrer Daniel Geißler. Er hatte das Angebot der Meinholds zu einem Auftritt in der erst kürzlich restaurierten Kirche spontan angenommen. Es gelingt nicht alle Tage, so hochkarätige Musiker in ein 111-Einwohnerdorf zu locken.

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