Naturparkzentrum Hoher Fläming: Vorbereitung auf die Gartensaison

Raben. Die Samentauschbörse in Raben findet nicht nur in der Fläming-Region viele Anhänger und Liebhaber. Inzwischen kommen die Besucher auch von weiter her. Wie Heike Wolf mit ihrem Ehemann. Sie stammen aus Mückendorf bei Baruth. Beide sind das erste Mal dabei. Aber gärtnern tun sie schon lange. In ihrem  1600 m² großen Garten gibt es sowohl Obst und Gemüse, aber auch Blumen und viele Kräuter. Heike Wolf hatte ganz besondere Samen dabei, die Würztagetes, die vielen so erst einmal nicht bekannt war. Sie hat gern Pflanzen, die jedes Jahr wieder kommen und nicht immer neu ausgesät werden müssen. Denn das kostet Zeit, die sie oftmals nicht hat. Auch wenn Heike Wolf von ihrem Mann unterstützt wird. Der sei jedoch meist für das „Grobe“ zuständig. Aber von vielen Pflanzen nimmt sie trotzdem im Herbst den Samen ab. Eigentlich war das mit der Fahrt nach Raben anders gedacht. Man wollte mit dem Mückendorf-Verein (einem Dorfverein) eine Wandertour um Burg Rabenstein machen, die jedoch wortwörtlich ins Wasser fiel. So entschied man sich für die Samentauschbörse. Und getauscht wird in Mückendorf auch innerhalb des Ortes. Dort gibt es eine WhatsApp-Gruppe,und jeder stellt dort ein, was er an Pflanzen und Senkern übrig hat.

Auch Familie Neubert aus Wiesenburg ist schon lange dem Gärtnern verfallen. Auf etwa 400 m² gibt es sowohl Obst und Gemüse, als auch Blumen. Einiges an Samen hat das Ehepaar mitgebracht, sich aber auch bei den anderen Gartenfreunden umgeschaut. Nun hoffen sie, dass es nicht wieder so einen trockenen Sommer gibt, denn alles könne man gar nicht gießen. Da blieb auch bei Familie Neubert der Rasen im letzten Jahr außen vor, um Obst und Gemüse zu erhalten.

Aber wie macht man es denn nun richtig mit dem Gärtnern? Einer, der es probiert hat und weiß, ist Franz Heitzendorfer, Leiter des Biogartens Prieros. So hat man ihn auch in diesem Jahr wieder zu einem Vortrag in das Naturparkzentrum eingeladen. Diesmal ging es um Permakultur im Hausgarten.

Liest man die Definition auf Wikipedia, ist man erst mal völlig verwirrt. Deshalb erläuterte Franz Heitzendorfer den Anwesenden verständlich, was damit gemeint ist. Und wie man seinen Garten entsprechend der Grundprinzipien der Permakultur anlegt. Denn es bedeutet nichts anderes, als alles wieder einem natürlichen Kreislauf zuzuführen. Im großen Rahmen heißt es auch, dass man 14 Generationen (etwa 300 Jahre) mitdenken sollte, also beim Anbau von Pflanzen sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft schauen.

Soweit denken Hobbygärtner kaum, aber auch sie wollen nachhaltig anbauen und vor allem richtig. Das fängt schon beim Anlegen des Gartens an. Da sollte sich jeder genau überlegen, was er will, was ist am wichtigsten und was könnte wo angelegt werden. Heitzendorfer empfiehlt als Werkzeug der Permakultur, die Zonierung. Hierbei wird das Grundstück in verschiedene Zonen unterteilt. So ist Zone 1 diejenige, die am dichtesten am Haus liegt, weil man diese am häufigsten nutzt, weil dort zum Beispiel die Kräuter wachsen.

In Zone 5 dagegen befinden sich Hecken oder Wald, die man seltener aufsucht. Auch gibt es verschiedene Anlagemöglichkeiten und -formen für Beete, wie Hügelbeete, Kraterbeete oder Schlüssellochbeete. Entsprechend ihrer Bedürfnisse werden die Pflanzen dann an bestimmte Punkte des Beetes gesetzt. Und natürlich gehöre zu jedem Garten auch ein „wildes Eck“ und  Futter für die Insekten. Ziel der Permakultur ist es, der Natur Lebensräume zurück zu geben. Zu diesem Thema gibt es viel Literatur und auch Franz Heitzendorfer stand nach seinem Vortrag für viele Fragen zur Verfügung. Und vielleicht wird so manch einer seinen Garten in diesem Jahr umgestalten.

Visits: 58

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hol dir die App

Ab sofort kannst du Zauche 365 ganz bequem auf deinem Smartphone lesen.

Neueste Kommentare
Login
Jeder veröffentlicht seins.

Deshalb freuen wir uns sehr, dass du mitmachen möchtest. Bevor du jedoch auf Fläming 365 Artikel veröffentlichen kannst, musst du dich registrieren lassen. Das dient deiner und unserer Sicherheit. Fülle deshalb bitte das folgende Formular aus: