Mühlengottesdienst in Borne

Borne. Die Bockwindmühle in Borne strahlte am Pfingstmontag im Sonnenlicht. Schon am Vormittag nahmen die Temperaturen sommerliche Werte an. Trotzdem versammelten sich viele Gläubige und Gäste, um dort den Mühlengottesdienst zu feiern. Der Mühlenverein Borne machte es möglich, dass die evangelische Kirche an diesem Tag hier zusammen kommen konnte. Und so ganz zusammenhanglos sind Pfingsten und die Mühle auch nicht. Gefeiert wird an diesen Tagen, dass Gott den heiligen Geist auf die Menschen ausschüttet. „Dieser ist nicht sichtbar, also auch etwas wie Wind, der auch die Mühle antreibt“, so Pfarrerin Christine Moldenhauer. Das sei zwar keine besonders tolle Erklärung, deshalb ist Pfingsten auch das Fest der Fantasie und der Farben. Viele kirchliche Darstellungen des Pfingstfestes sind sehr farbenfroh um den Menschen den heiligen Geist nahe zu bringen.

Auch wenn zu Beginn des Gottesdienstes nicht alles glatt lief. Die Kirchenglocken kamen vom Handy und auch das Mikrofon streikte anfangs ein wenig. „Das sitzt einer auf der Leitung“, schmunzelte Christine Moldenhauer. Die meisten hatten sich ein Plätzchen unter den Sitzbänken gesucht, um der Hitze wenigstens ein bisschen Paroli zu bieten. Da hatte es die Pfarrerin unter ihrem schwarzen Gewand nicht so einfach. Und auch, wenn es immer noch Auflagen für Gottesdienste gibt, die Gläubigen freuten sich, hier in freier Natur auch endlich wieder mitsingen zu dürfen. Unterstützt wurden sie dabei durch die Turmbläser aus Bad Belzig.

Christine Moldenhauer zog anschauliche Vergleiche zwischen dem heiligen Geist als unsichtbarem Wind und dem praktischen Leben. Denn da hat er vielfach Einfluss auf das, was man ihm hinhält. Ein Heißluftballon würde ohne Wind nicht fahren, die Pfarrerin konnte erst kürzlich so ein Erlebnis genießen, bei den Blasinstrumenten der Turmbläser wird die Windzufuhr gezielt gesteuert und früher wurden auch die Mühlen in den Wind gedreht, um das Mehl zu mahlen. Dabei spielte auch die Stellung der Mühlenflügel eine Rolle, denn sie zeigte an, ob der Müller oder die Müllerin da war oder nicht.

„Mit dem heiligen Geist ist es wie mit dem Wind“, so Christine Moldenhauer, „er ist auf der Welt.“ Und er kam auf die Welt um Hoffnung und Veränderungen zu bringen. Die Frage und die Kunst sind nur, wie wir unser Leben in den Wind stellen um das Beste daraus zu machen. Aber es gibt auch Gegenwinde und die sind nicht der Geist Gottes, vor ihnen sollte man Türen, Fenster und auch die Seele geschlossen halten.

Viele der Anwesenden nutzten die Zeit nach dem Gottesdienst für eine Besichtigung der Mühle. Müllerin Ina Hänsch-Goldau und ihr Ehemann Paul Hänsch erklärten geduldig die Funktionsweise der Mühle. Auch frisch gemahlenes Mehl für alle Hobbybäcker hatten sie dabei. Und von oben aus der Mühle gab es einen fantastischen Blick über die Landschaft.

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