Konzert der Zugaben im Schloß Wiesenburg

Wiesenburg. Es gibt kein Konzert, auf dem von den Künstlern nicht Zugaben verlangt werden. Diese kleinen, feinen Stücke waren am vergangenen Sonntag im Saal des Wiesenburger Schlosses zu hören. Präsentiert wurden sie von zwei Koryphäen auf ihren Instrumenten, Tobias Feldmann an der Geige und Boris Kusnezow am Klavier. Die beiden spielen schon seit acht Jahren miteinander. Gemeinsam mit anderen Künstlern haben sie sich zum Verein „Brandenburger Festspiele“ zusammengeschlossen und touren mit ihrem Programm  durch die Lande. Der 2019 gegründete Verein spielt in diesem Jahr seine erste richtige Saison.

„Wir sind glücklich, endlich wieder Veranstaltungen durchführen zu können“, so Manuel Dengler, Intendant der „Brandenburger Festspiele“. „Kultur braucht eine starke Stimme“, sagte er in seinen Begrüßungsworten, „da lassen wir uns auch von so einem blöden Virus nicht unterkriegen.“ Das Konzert im Schloss wurde bereits am Vortag im Elbe-Elster-Kreis mit großem Erfolg gegeben. Die Festspiele sind ein kleines Team, da macht jeder alles. So stand der Präsident Walter Schirnitz selbst an der Videokamera um das Konzert aufzunehmen.

In Vorbereitung der Konzerte fragte Manuel Dengler Tobias Feldmann, was er denn gern einmal machen würde. Dieser hatte spontan eine Idee. „Die Konzerte fangen doch erst an, wenn Zugaben gefordert werden“, meinte er. Es gäbe so viele kleine Miniaturstücke, die der Zuhörer sonst selten zu hören bekommt. Diese wollte er in einem Konzert darbieten. „Dabei sind die Stücke für die Geige schon sehr herausfordernd und virtuos“, betonte Manuel Dengler. Es sei nicht so einfach, diese aneinander zu reihen. Aber für Tobias Feldmann kein Problem. Er zählt zu den hochkarätigsten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation. Durch viele Auszeichnungen erlangt seine Karriere internationale Reichweite. 1991 in Fulda geboren erhielt Tobias Feldmann mit sieben Jahren seinen ersten Geigenunterricht und wechselte bereits ein Jahr später in die Frühförderklasse der Musikhochschule Würzburg, bevor er sein Hauptstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Antje Weithaas abschloss. Zu Beginn des Jahres 2018 wurde er mit nur 26 Jahren auf eine Professur an die Hochschule für Musik Würzburg berufen und ist damit einer der jüngsten Professoren in der Geschichte Deutschlands.

Boris Kusnezow ist in Moskau geboren und begann mit dem  Klavierspielen am Gnessin-Institut in Moskau im Alter von fünf Jahren. Seit seinem achten Lebensjahr  lebt er in Deutschland und setzte hier seine Ausbildung fort. 1998 wurde Boris Kusnezow Jungstudent an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Seit 2004 studiert er in der Klavierklasse von Bernd Goetzke. Parallel dazu ergänzt er seine Ausbildung durch ein Studium der Liedbegleitung bei Jan Philip Schulze. Er zählt zu den gefragtesten Klavierpartnern seiner Generation.

Auf dem Konzert, über das auch die Schloßgemeinschaft richtig stolz war, bekamen die Zuhörer bekannte und auch weniger bekannte Stücke zu hören. Es wurde eine Weltreise über die Kontinente mit Werken von Künstlern aus Deutschland, den USA, Frankreich, Spanien, Russland, Polen, Österreich, Ungarn, Rumänien, Italien und England. Am bekanntesten waren wohl die für Violine und Klavier umgeschriebenen Stücke von George Gershwin aus der Oper „Porgy and Bess“.

Eins merkte man jedoch beiden Künstlern auf Anhieb an, sie lieben und leben ihre Musik.

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