Schwanebecker Gesundbrunnen Herbstlikör, Schwanebeck

“Schwanebecker Gesundbrunnen Herbstlikör” angesetzt

Schwanebeck. “Wir setzen aus den gesammelten Wildkräutern nicht irgendeinen Likör an, sondern den ersten Schwanebecker Gesundbrunnen Herbstlikör“, verrät Britt Muschert. Die Kräuterexpertin aus Dahnsdorf war am Sonnabend einer Einladung des Dorf- und Kulturvereins Schwanebeck e.V. gefolgt und weihte Interessierte aus Bad Belzigs Ortsteil in das Reich der grünen Wilden ein. 13 Frauen und Männer ließen sich diese Gelegenheit nicht entgegen und brachen am Vormittag mit ihr zu einer Wildkräuterwanderung entlang des Hellbachs und des Gesundbrunnens auf.

Schwanebecker Gesundbrunnen Herbstlikör, SchwanebeckUngeachtet des Regens hatten sich die mitgebrachten Körbe schnell gefüllt. Und auch die bange Frage im Vorfeld – ob aufgrund der Wetterlage überhaupt gewandert wird – war zu diesem Zeitpunkt bereits längst vergessen. “Warum denn nicht. Kräuter gibt es doch auch in Feuchtgebieten”, war die lachende Antwort, die Heiko Wernitz parat hatte.

Bereits auf dem knapp 400 Meter langen Streckenabschnitt vom Startpunkt an der Infostele an der B102 bis zum Gesundbrunnen hatte Mutter Natur den Wanderern eine riesige Anzahl Wildkräuter “zu Füßen gelegt”. Auch die Frage, ob im Herbst überhaupt noch genügend Wildkräuter zur Verarbeitung zu finden sind, hatte sich damit bereits von selbst beantwortet.

Neben Gundelrebe und Gänsefingerkraut, Hagebutten und Schafgarbe, Brennnesseln und wilder Minze, Knoblauchkraut und Graukresse, Beifuß und Spitzwegerich, Dosten– und Leinenkraut lagen Blütenköpfe von Sonnenblumen in den Körben. Genügend Kräuter, die nicht nur für den Likör verwendet werden konnten, sondern auch zur Herstellung eines Wildkräutersalzes.

Während der Tour ließ Britt Muschert die wanderfreudigen Schwanebecker, die sich auch für die heilsamen Wirkungen der Wildkräuter interessierten, an ihrem Fachwissen teilhaben. Und so wurde immer wieder inne gehalten, um zu hören, welches Kraut wo und wie verwendet werden kann. An einer Birke hörten sie, dass deren Blätter wie die der Linden im Frühjahr wie grüner Blattsalat schmecken.

An anderer Stelle erfuhren sie, dass Scholl-Kraut nicht in der Küche verwendet werden darf, jedoch bei Warzen, Altersflecken und Hühneraugen hilfreich wirken kann. “Für jede Krankheit ist in der Natur ein Kraut gewachsen. Auch zu jeder Jahreszeit”, so Britt Muschert weiter. Die 50-Jährige muss es wissen. Schließlich ist sie nicht nur Kräuterpädagogin, sondern auch zertifizierte Fachkraft für Kräuter- und Gewürzkunde. Ihr Wissen gibt sie in Seminaren an der Volkshochschule, im Naturparkzentrum Raben, bei Wanderungen durch die Natur und Kursen im “Hollerhof” weiter. Am Ortsrand von Dahnsdorf weist dieser Namenszug auf ihr zu Hause in. “Der Holunder, mein Lieblingskraut, war namensgebend”, verrät sie.

Nach zweistündiger Wanderung hieß es dann, Blüten, Blätter, Wurzeln & Co erst einmal sortenrein zu sortieren. Um einen großen Tisch herum und in gehörigem Abstand zueinander widmeten sich die Teilnehmer dieser Aufgabe. Derweil erzählte Britt Muschert einiges aus ihrem Leben. Sie verriet, dass die “grünen Wilden” sie schon ihr ganzes Leben begleiten. Aufgewachsen in der Rhön, sammelte sie als Kind schon an der Seite ihrer Großmutter Heilkräuter, schaute ihre beim trocknen und verarbeiten der gesammelten Pflanzen zu.

Derweil waren die Teilnehmer der Schwanebecker Wildkräuterwanderung schon damit beschäftigt, die sortierten Pflanzenteile zu zerkleinern. Da wurde gezupft, geschnitten und mittels Mörser zerstampft.

Schwanebecker Gesundbrunnen Herbstlikör, Schwanebeck

In die Likörflaschen kamen zu den grünen Wilden Zitronen – natürlich in Bio-Qualität – Kandis und eine von der Kräuterfrau mitgebrachte Mischung aus getrockneten Äpfeln, Pfirsichen, Hibiskus und Rhabarberwurzeln. Aufgefüllt mit Alkohol verwandelte sich der Inhalt, während Knäckebrot mit dem auch hergestellten Kräutersalz genossen wurde, in ein Feuerwerk der Farben. Bis zur Adventszeit muss der angesetzte Schwanebecker Gesundbrunnen Herbstlikör jetzt erst einmal ruhen. Dann kann er gefiltert und verkostet werden.

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