Teltow-Fläming: Corona in der 51. Kalenderwoche – Viele Fälle in Pflege und Kitas – Kliniken suchen Fachpersonal zur Unterstützung – Corona-Teststelle entlastet Hausärzte – besondere Vorsicht zu den Feiertagen nötig – weitere Einschränkungen zu befürchten

Teltow-Fläming. Weiterhin besorgniserregend ist die Zunahme der Infektionen mit dem SARS-CoV2-Virus im Landkreis Teltow-Fläming. 539 Menschen im Landkreis Teltow-Fläming sind derzeit mit dem SARS-Cov-2-Virus infiziert. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 193,5 (Stand: 18. Dezember 2020).

Damit gab es seit Beginn der Pandemie im Landkreis 2064 Fälle. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion sind in der vergangenen Woche sechs weitere Menschenleben zu beklagen (insgesamt 29). Die Zahl der Personen, die als genesen gelten, hat sich auf 1496 erhöht (Vergleich 11. Dezember: 1122).

„Die Zahlen sind landesweit erschreckend hoch“, resümiert Dr. Silke Neuling, Leiterin des Pandemie-Krisenstabs TF, die Telefonkonferenz mit dem Landeskrisenstab. „Und Teltow-Fläming ist da keine Ausnahme: Heute sind wir kurz vor einer 7-Tage-Inzidenz von 200, und die Feiertage mit vielen Begegnungen stehen noch bevor“.

Schwerpunkt: Pflege, Kinderbetreuung

Das Infektionsgeschehen ist besonders stark im Bereich der stationären und mobilen Pflege. Derzeit gibt es in 11 Einrichtungen Quarantänen. Größere Ausbrüche in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber*innen gab es in dieser Woche nicht. Einzelfälle können inzwischen gut isoliert werden. Dafür nehmen Fälle in den Kitas im Landkreis zu. Erschwerend wirkt sich dort auch der nicht COVID-bedingte Krankenstand auf die Kinderbetreuung aus. So musste zum Beispiel die DRK-Kita „Löwenzahn“ in Großbeeren schließen.

Die Infektionen verbreiten sich natürlich auch im privaten Umfeld.

Krankenhäuser: Unterstützung in der Pflege dringend gesucht

Dr. Burkhard Schult, Ärztlicher Direktor des Ev. Krankenhauses Ludwigsfelde-Teltow, berichtet, dass die Krankenhäuser der Region die Versorgung von medizinischen Notfällen und Corona-Patienten mit allerhöchstem Einsatz sicherstellen, jedoch am Limit arbeiten. Die Versorgung und Pflege von Coronapatient*innen binde dreimal mehr Personal als üblich. „Wer kann, verzichtet auf den dringend nötigen Urlaub und arbeitet auch die Feiertage durch. Dafür sind wir unseren Kolleg*innen sehr dankbar. Aber sie benötigen dringend Unterstützung. Für jede kurzfristige Hilfe durch medizinisches Fachpersonal sind wir dankbar. Dabei geht es vor allem darum, unseren Fachkräften zur Hand zu gehen, Ihnen den Rücken freizuhalten und Entlastung zu verschaffen – das ist es, was unsere Gesundheits- und Krankenpfleger*innen jetzt brauchen.“

Hier können Interessierte sich melden:

Auch das Land Brandenburg reagiert auf den Fachkräftemangel in der Krise. Es ruft zum freiwilligen Engagement bei der Schnell-Testung in Pflegeheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung auf.

Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte sowie Menschen mit pflegenahen Qualifikationen, die derzeit nicht in ihrem erlernten Beruf arbeiten, können sich auf einer Plattform des Landes registrieren lassen, um sich für mögliche Kriseneinsätze an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen vermitteln zu lassen.

Unter https://pflegereserve.de/#/bb können sich sowohl Fachkräfte als auch Versorgungseinrichtungen registrieren.

Luckenwalde: Corona-Teststelle entlastet Hausärzte

In Luckenwalde nimmt in der Mauerstraße 13b am Montag, dem 21. Dezember eine Corona-Abklärungsstelle ihren Dienst auf. Diese wird von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) in Kooperation mit den ambulant tätigen Ärzten vor Ort betrieben.

Mit der Abklärungsstelle werden die Arztpraxen in der Region entlastet. Voraussetzung für den Abstrich in der Luckenwalder Teststelle ist eine Terminvermittlung durch eine Arztpraxis. Tests für private Selbstzahler werden nicht angeboten.

Die Abklärungsstelle ist montags, mittwochs und freitags von 8 bis

13 Uhr geöffnet. An diesen Tagen werden jeweils von 8 bis 10.30 Uhr Patienten ohne Symptome getestet. Von 11 bis 13 Uhr sind Patienten mit Symptomen an der Reihe.

Weihnachtsfeiertage: „Bring Corona nicht zu Oma!“

Landrätin Kornelia Wehlan: „Diesen Slogan kennen Sie vielleicht noch aus dem Frühjahr. Heute ist er wichtiger denn je und gilt für Besuche zu den Feiertagen in den Pflegeheimen, aber auch für den Weihnachtsurlaub Ihrer Liebsten aus der Heimbetreuung im Kreise der Familie. Bitte bedenken Sie bei aller Freude: Auch im Familienkreise gilt es, Kontakte zu beschränken und Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Nur so können wir das Virus aus den Heimen fernhalten und auch das dortige Personal schützen. Zu den Feiertagen wurden die Kontaktbeschränkungen zwar etwas gelockert – aber man muss die Höchstzahl ja nicht ausreizen.“

Silvester: Böllerverbot und Maskenpflicht an ausgewählten Orten

Der Landkreis Teltow-Fläming hat eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen anordnet sowie die Verwendung von Pyrotechnik zum Jahreswechsel 2020/2021 untersagt. Diese Anordnung gilt vom 31. Dezember 2020 bis einschließlich 1. Januar 2021.

Sie betrifft die hier genannten Orte:

  • Stadt Jüterbog: Marktplatz
  • Stadt Luckenwalde: Am Nuthefließ 2 (Parkhaus, Außenbereich Kreishaus), Elsthal (Fischtreppe, Tausendjährige Linde), Haag (Nuthepark), Stadtpark einschließlich Festwiese, Teichwiesenweg (BMX-Trail)
  • Stadt Ludwigsfelde: Ahrensdorfer Kieskuten, Aktivpark inkl. Skaterpark/Fläche unter der Brücke, August-Bebel-Sportplatz, Ernst-Thälmann-Straße (Kreisverkehr), Märkische Straße (Spiel- und Sportpark), Potsdamer Straße (Geh- und Radweg im Abschnitt Karl-Liebknecht-Straße bis Salvador-Allende-Straße), Rathausplatz
  • Gemeinde Rangsdorf: Am Strand (Strandbad Rangsdorf)
  • Stadt Trebbin: Marktplatz, Waldstraße (Löwendorfer Aussichtsturm)
  • Stadt Zossen: Marktplatz

Polizei, Ordnungsämter und Gesundheitsamt werden die Einhaltung der Verordnung überwachen. Zuwiderhandlungen können mit Bußgeld geahndet werden.

Die Allgemeinverfügung ist im Amtsblatt 42/2020 auf der Internetseite des Landkreises nachzulesen, Kurzlink: https://bit.ly/3h6WUHO.

7-Tage-Inzidenz über 200: Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens

Sollte im Landkreis Teltow-Fläming die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen mit dem SARS-CoV2-Virus die 200-er Marke überschreiten, sind zum Beispiel Versammlungen grundsätzlich untersagt. Auch der Landkreis Teltow-Fläming muss dann weitreichendere Maßnahmen anordnen. Landrätin Kornelia Wehlan: „Ich befürchte, dass wir diesen Punkt bald erreicht haben. Ich bitte Sie: Minimieren Sie Ihre Kontakte, halten Sie sich an die Regeln, schützen Sie sich und gefährden Sie niemanden!“

(Pressemitteilung des Landkreises Teltow-Fläming)

 

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